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Der Hase: Eine Erzählung

German 15,945 words 265h 45m read Apr 6, 2012

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The Project Gutenberg EBook of Der Hase, by Melchior Vischer

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Release Date: April 6, 2012 [EBook #39390]
[Last updated: June 18, 2012]

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The Project Gutenberg EBook of Der Hase, by Melchior Vischer This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org/license Title: Der Hase Eine Erz臧lung Author: Melchior Vischer Release Date: April 6, 2012 [EBook #39390] [Last updated: June 18, 2012] Language: German Character set encoding: ISO-8859-1 *** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HASE *** Produced by Jens Sadowski Melchior Vischer Der Hase Eine Erz臧lung 1922 Jakob Hegner, Hellerau Ich bin ein alter Stra゚enkehrer. Ich arbeite nur drei Stunden t臠lich; denn meine Kr臟te sind nicht mehr gro゚. Daher habe ich viel Zeit; ich will also die Ereignisse meines Lebens niederschreiben. Es mag als Leben eines Stra゚enkehrers unwichtig erscheinen; dennoch ist es nicht unwichtig. Verzeiht, da゚ ich nur einfach schreibe. Ich kann keine japanisch gedrehten S舩ze formen; auch verstehe ich nichts vom klugen Aufbau der Handlung. Das alles kann ich nicht. Es w舐e hier auch nicht notwendig; es ist ein Bericht. Es war November. Es war ein Wald. Die B舫me standen im r痮lichen Schimmer m魳er Sonne. Nebel gab es noch nicht; nur eine kleine Moosausd鮾stung, feucht und schwer, verriet die unsommerliche Zeit. Tannen und Fichten rochen nach Harz. Ein Hase, noch jung und neugierig, war seiner Familie entlaufen. Er hatte sich verirrt, weil Nadelb舫me und Moos, Moos und Nadelb舫me wechselten. Der Hase keuchte. Dunkelheit kam und verl痬chte letzte Sonne. Da schleppte sich der Hase noch ein wenig weiter; dann konnte er aber nicht mehr. Er streckte die L舫fe von sich und schlief. Der Morgen war hell. Als der Hase erwacht war, sah er Wunderbares: der Wald war zu Ende. Er selbst lag am Saum. Vor ihm eine weite, weite Ebene, gr鮾 und grau und gelb. Und r魬kw舐ts lagen die Wolken auf der Erde und schliefen. トngstlich drehte sich der Hase um: da war der Wald, der schwarze Wald. Schnell schaute er wieder auf die Ebene hinaus: sie schien ihm gut, Weib, Mutter zu sein. Der Wald ist schwarz, der Wald ist b痬e, der Wald ist ein Mann. Und seine Blicke hasteten 魫er das gro゚e m鯪terliche Feld. Da stockte sein Auge, sein linkes Ohr erschrak und schnellte spitz in die H疰e: dort, dort, dort . . . lag etwas, in der Mitte, breit und wuchtig. Sein Herz klopfte; er h痧te dieses Klopfen, dumpf und schwer. Er war nicht feige, dennoch 魫erlegte sein kleines Hirn, ob er zur魬kfliehen sollte in die Finsternis des Waldes, der hinter ihm lag wie ein drohendes Unget鮸, oder ob er auf das fremdartige Etwas zugehen sollte. Seine Beine waren flink, flinker noch seine Neugier. Da sprang er: hin lief der Hase 魫er die vergr鮾ten Felder. Gr祊er und gr祊er wurde der Block; er unterschied Linien, Gew痆btes, dann gro゚e L𤴔her, die wie Wasser gl舅zten. Da hockte er nieder, 魫erlegte, lie゚ seine Ohren spielen. Sein Herz war noch immer rege; es pochte jedoch schon leiser. Die Augen aber schwammen in einem Meer voll Neugier. Knapp vor ihm waren hohe St臙e aufgerichtet; dahinter lag geackerte Erde. Er schlich durch den Zaun, lief 魫er den frisch aufgeworfenen Humus und stand vor etwas Hohem, das h疰er, gr祊er und breiter war als ein Baum. Er legte seine Pfoten vorsichtig an und f鮬lte kalten Stein. Da war ein Einschnitt, dunkel gew痆bt, er nahm Anlauf, und mit einem Satz war er drin, in dem unbekannten Bereich. Hier war der Boden weich und rot; seltsam verwachsene B舫me erschienen ganz unkenntlich; glatt, gl舅zend, behangen mit fremdartigen Gr舖ern. An der Decke war kein Himmel sichtbar; trotzdem glitzerte alles und schillerte. Er sprang, -- diesmal wohl aus Angst -- und stie゚ an einen Gegenstand, der umfiel und zerbrach. Es klang, als wurden kleine V㽷el get痮et. In Sehnsucht nach der m鯪terlichen Haide suchte er einen Ausweg. Er fand keinen. So dr魬kte er sich in eine Ecke, h痧te auf das Klopfen seines scheuen Herzens und auf das schnelle Keuchen seiner gehetzten Lunge. Seine Augen suchten unterdessen und fanden nichts. L舐m und Geschrei war zugleich wie eine Ersch鯪terung der Erde. Ein Schlag dr疰nte durch die Luft, ein fremdes Wesen, nur auf zwei F鼃en gehend, st鯝zte herein. Keuchen erf鮲lte alle Luft. Gepolter folgte: Rufe, Schreie. Ein zweites Wesen, dem ersten 臧nlich, nur ein wenig gr祊er, sprang herein, schrie schrill -- so klang kein Tiereslaut -- schnellte auf und pre゚te dem andern die Gurgel. Das eine dr舅gend, das andre sich str舫bend, fielen sie beide hin. Da blitzte es in der Luft: in den F舅gen des gr祊eren Unwesens sah der entsetzte Hase etwas Langes, Spitzes, wie der Schnabel eines Spechtes. Es sauste nieder, ein トchzen, ein R𤴔heln: die rote Ebene ward r痮er. Ein schweres Keuchen, das in befreites Aufatmen ausstr痏te, war zu h痧en. Das eine Wesen lie゚ von dem anderen und richtete sich empor. Der Hase konnte sich nicht bewegen. Er war gel臧mt: die zwei wilden Augenlichter des Wesens, das kein Tier war, nicht Raubtier, nicht gutes Tier, das ein Untier war, starrten entsetzt und gro゚ aufgerissen in die Augen des Hasen. Der Hase zitterte. Gerade das war seine Rettung. Sein zitternder Blick hatte pl痮zlich den gew痆bten Einschnitt erhascht: ein Sprung, bebend zwar, aber doch hoch und weit genug, folgte. Der Hase lief. Der Hase war weg. Ich bin nicht immer Stra゚enkehrer gewesen. Einst war ich reich. Das Leben, das ich f鮬rte, n臧er zu beschreiben, w舐e unn鯪z; ich tr舫mte Tr舫me aus Silber und Alabaster. Ich w舐e vielleicht auch als Reicher gestorben. Wenn nicht ein h𤴔hst seltsames Ereignis mich aus meinem streng abgezirkelten Dasein in die Freiheit des Lebens hinausgeworfen h舩te. An einem Novembertage verlie゚ ich mit mehreren Freunden mein Haus; wir gingen, was wir sonst nie taten, zu Fu゚ in die nahe Stadt. Bei Einbruch der D舂merung waren wir angelangt. In den Stra゚en war ein Verkehr, der beinahe tosend war. Die Schaufenster leuchteten wie offene Feuer: so hell. Alle Menschen eilten. Wir gingen in Gruppen, langsam, wir sprachen von gleichg鮲tigen Dingen. Nun waren wir auf der Hauptstra゚e. Wagen und Menschenverkehr war ma゚los laut; hin, her. Manchmal streifte einer der hastenden Fu゚g舅ger meinen Rock. Ich sah niemanden, trotzdem Kopf auf Kopf wechselte. Ein Meer von Gesichtern. Da sah ich beiseite, ganz ungef臧r, zerstreut: mir stockte der Atem, mein Blut wurde zu Eis, ich konnte nicht weiter. -- Er ging vor魫er. Ein Mann. Seine Augen schauten mich an; seine Augen schienen Glas zu sein. Er sah ganz gew疰nlich aus; nichts Besonderes war an ihm. Ein Gleichg鮲tiger unter Gleichg鮲tigen des Alltags. Ein Mann der Menge in der Menge. Ich besann mich. Meine Augen sahen sch舐fer. Da war er schon vor魫er. Ich drehte mich um. Verschwunden. Man fragte mich erstaunt: サWarum gehst du nicht? Wen sahst du?ォ Ich machte eine abwehrende Handbewegung. Ich ging zur魬k; nichts. Ich ging schneller; nichts. Ich rannte; nichts. Ich hatte meine Freunde verloren. Ich lief die Stra゚e hinauf; ich lief die Stra゚e hinab. Langsam, schnell. Ruhelos. Stunden vergingen. Es war Nacht geworden; sp舩e Nacht. Die Stra゚e war einsam. Nur selten kam ein Mensch. Das Licht leuchtete nicht mehr; blo゚ Notlaternen brannten. Noch immer ging ich auf und ab. Hohl klangen meine Schritte. Eine Frage kam immer und immer wieder: Wer war dieser Mann? -- Warum sah er dich an? Dann lachte ich heiser auf: サDu Tor! Ein Namenloser, ein Mann in der Menge! Ein Gleichg鮲tiger! Zuf舁lig sah er dich an, zuf舁lig sahst du ihn an, zuf舁lig kreuzten sich eure Blicke; Zufall, nichts weiter!ォ Ich schlug meine Stirn und br鮲lte: サTor! Tor!ォ Ich war m魳e geworden. Ich lehnte mich an eine Laterne. Mich fr痬telte. Nun merkte ich erst, da゚ ich Hut und Mantel verloren hatte. Kaum hatte ich das recht erfa゚t, als schon wieder die Frage nach dem Unbekannten durch mein Hirn tobte. サWer bist du?!ォ schrie ich auf. サHerr, ist Ihnen schlecht? darf ich einen Wagen rufen?ォ h痧te ich noch jemanden fragen und sah mich selbst eine bejahende Geb舐de machen. Dann wu゚te ich nichts mehr. Nur fern h痧te ich, als riefe einer um Hilfe: Wer? Wer? Ich wachte auf. Ich war im Bett. Ich war zu Hause. Mein Leibdiener sa゚ im Zimmer. Ich rief: サHast du ihn gesehen? War er da?ォ サNein, Herr!ォ Ich richtete mich pl痮zlich auf und starrte dem Diener ins Gesicht: サDu bist ja alt, Jan, du hast wei゚e Haare!ォ サSchon immer, Herr, schon immer,ォ es schien mir, als s葹e der Alte nur ungern hier an meinem Bett. Ich befahl: サHinaus!ォ Er ging. Ich sprang aus dem Bett. Ich ri゚ vom Fenstervorhang die Quaste ab. Ich klingelte. Jan kam. Ich gab ihm eine Ohrfeige. Er stand stramm. Ich hie゚ ihn gehen. Er ging. Ich kleidete mich an; allein. Ich tauchte mein Gesicht in kaltes Wasser. Ich f鮬lte eine Leere im Magen. Ich nahm trotzdem kein Fr鮬st魬k. Ich ging ins Bibliothekszimmer; es war ungeheizt. Ich setzte mich zum Schreibtisch und 魫erlegte. Ich fing an zu lachen. Denn es war ja doch nur ein ganz gew疰nlicher Mann aus der Menge. Ein Unbekannter. Ein Fremder, der mich zuf舁lig ansah. Zuf舁lig, zuf . . .? Ja, wer war dieser Mann? Es gibt keinen Zufall, nein, nein! Warum sah er mich an? Bin ich ein Hundsfott, da゚ mich jeder, der an mir zuf舁lig vor魫ergeht, ansehen kann? Und warum schaute ich, der sonst niemanden auf der Stra゚e anzusehen pflegt, in diesem Augenblick gerade auf und ihm in die Augen?? Ich schlug mit der Faust auf den Tisch: サIch mu゚ diesen Menschen finden, ich mu゚ wissen, warum er mich angesehen hat!ォ Ich klingelte. Ein Diener erschien. Ich klingelte nochmals. Ein zweiter Diener erschien. Ich klingelte zum drittenmal. Ein dritter Diener erschien. Und dann gab es Winke, Befehle, Schimpfworte. Die Tage, die nach jenem Erlebnis folgten, waren unendlich und grauenvoll. Ich lie゚ Ank鮾digungen in den Zeitungen erscheinen, Belohnungen aussetzen: Wer war dieser Mann? Wer ist dieser Mann? Alles blieb stumm. In den N臘hten war ich allein. Kein Weib lag in meinem Bett. Ich entlie゚ alle M臠de. Ich schickte Diener und Pferdeknechte weg. Ich nahm neue auf. Alle mu゚ten braune Haare haben. Denn ich glaubte mich zu erinnern, da゚ der Unbekannte braune Haare gehabt hatte. Ich konnte nicht schlafen. Denn das ist kein Schlaf, zu schlafen, um im Schlaf zu wissen, da゚ man schlafe, da゚ man unruhig schlafe. Manchmal sprang ich aus dem Bett und lief, d鯝ftig bekleidet, in den Park hinaus. Dort oben waren die Sterne. Viele waren da. Auch dort suchte ich. Immer suche ich. Der Mann! Der Mann! Wer war dieser Mann? Doch die Sterne antworteten nicht. Stille, helle Sterne. Ich lief zum Hafen und betrat die Fischerh鯪ten. Ich warf Geld hin. Man lie゚ mich schlafen. Ich konnte nicht schlafen. Da lachte ich laut auf, da゚ es in die schweigende Nacht hineingellte. Einer, der sucht und nicht findet, kann nicht schlafen. Auch dann nicht, wenn er gesund w舐e wie jenes schnarchende Fischweib dort, das umlagert ist von ihren Kindern. Denn dann h舩te ich die L舫se und Fl疰e t痮en m鯧sen. Ich t痮e aber keine Tiere. Nie. In diesen H鯪ten blieb ich kaum zwei Stunden. Dann lief ich wieder weg. Hinaus. Der Hafen war allm臘htig und dunkel. Der Hafen war unheimlich. Die Ozeanfahrer und gro゚en Segelschiffe, die vor Anker lagen, warfen drohende Schatten ans Land. ワberall grinste mir das Gesicht des Namenlosen entgegen. Schaute ich nach links, so war es da. Schaute ich nach rechts, so war es da. Auch der Mond, der jetzt aus den Sturmwolken hervorkam, konnte meine Verzweiflung nicht t痮en. Es gibt gro゚e S鮾den. Es gibt strenge Gesetze und harte Strafen. Nichts aber ist so schrecklich, wie ein Gesicht, das man nicht kennt, zu sehen. Man wei゚ nichts von ihm. Man wei゚ nur, es ist da. Wo es ist, wei゚ niemand. Und ich habe es gesehen. Ganz nahe. Nur wei゚ ich nicht, wo es ist. Ich will es sehen. Wo bist du? Wo bist du? Meine Freunde zweifelten an meinem Verstand. Ich warf sie hinaus. Ich wollte niemanden sehen. Der Festsaal meines Hauses war traurig und 疌e geworden. Die Diener f鯝chteten mich. Ich war ein strenger Herr. Und oft recht b痬e. Manchmal auch grausam. Am Tage h疰nte ich Gott; des Nachts verfluchte ich mich selbst. Das half alles nichts. Meine Tage waren verflucht. Meine N臘hte waren verflucht. Ich selbst verfluchte den Feierabend, an dem ich jenen Unbekannten auf der Stra゚e gesehen hatte. Ich hatte viele Leute gedungen, die mir den Aufenthalt jenes Menschen ausforschen sollten. Es kostete viel. Alles vergebens. Da hielt ich es nicht mehr aus. Ich fa゚te einen neuen Entschlu゚. Ich ging auf Reisen. Als ich in トgypten ankam, sah ich Wolken um die Pyramiden get鯝mt. Die Eingeborenen sagten mir, seit tausend Jahren w舐e es wieder das erstemal, da゚ Wolken um die Pyramiden kreisten. Es k舂e sicher Ungl魬k 魫er das Land. Ich h痧te zu und schwieg. Dann dachte ich, ob ich hier nicht zuf舁lig ihn finden w鯝de. In einem Anfall von Wut gegen mich selbst erschlug ich einen der Kameltreiber. Die anderen drohten. Ich gab Gold. Man gr鼃te mich. Um Gold ist nat鯝lich der Tod k舫flich. Nur der eigene nicht. Als es regnete, lachte ich. Meine Kameltreiber beteten. Ich lachte laut, weil ich nicht beten konnte. Man hat noch nie einen Mohammedaner im Gebet gest痧t. Ich tat es. Hier, in der W鯧te, fern von Sodom, aber doch nahe Gomorrha, begriff ich erst die Gewalt des Goldes. Und ich lachte ma゚los laut. Dann trieb meine Knute die Frommen auf. Durch die W鯧te. Durch die W鯧te! Ich wollte immer vom ewigen Horizont umgeben sein. Ich wollte im W鯧tensand baden, Sonne trinken und St鯝me einatmen. In einer Oase hielten wir Rast. Wochenlang. In der N臧e hausten ein L瘃e, eine L瘃in und ein Tiger. War der L瘃e in der W鯧te, brach die L瘃in mit dem Tiger die eheliche Treue. Der L瘃e merkte nichts, da sich die L瘃in allabendlich, bevor er heimkam, in der Quelle abwusch. Das hatte ich belauscht. Aus Unrast tat ich B痬es. Du sch舅dest die Natur, du beleidigst Gott, wenn du Tiere zu menschlichen Handlungen verleitest! Eines Tages lie゚ ich die Quelle mit Steinen vermauern. Die L瘃in kam. Die L瘃in stutzte. Sie scharrte; sie w鮬lte die Erde auf. Sie ging auf und ab. Immer schneller. Sie suchte. Auch ich suchte! Ihre Augen funkelten. Ihre Augen wurden glanzlos. Sie keuchte. Sie war abgehetzt und m魳e. Sie legte sich hin. Der Tiger kam, sah sie und sprang gegen die Mauer. Sein Kopf blutete. Er lief zur魬k, nahm Anlauf und sprang wieder gegen die Steine. Sie wichen nicht. Zum drittenmal wiederholte der Tiger seinen Versuch; er war schon recht matt. Mit ungeheurer Wucht schnellte er gegen die unbarmherzige Steinwand. Mit zerschmettertem Sch臈el brach er zusammen und verendete. Liebe und Verzweiflung in den Augen, hatte die L瘃in zugeschaut. Beim drittenmal hob sie schwach die linke Tatze; diese war kaum zu Boden gesunken, als ihr Tiger schon tot war. Da trat der L瘃e aus dem Gezweig. Erst br鮲lte er; sie wollte weichen, vermochte es aber nicht. Dann wurde er pl痮zlich still. Er war geduckt zum Sprung. Seine fragenden Augen suchten Antwort; jetzt bei dem toten Tiger, jetzt bei der zitternden L瘃in. Er hob den Kopf; seine N鯧tern bebten und sogen fremde Luft ein. Dann sprang er und zerri゚ sie. Hernach legte er sich in die Mitte zwischen Tiger und L瘃in und blieb lange so, den Kopf seinem Weib zugewandt. Bei Anbruch des Morgens lief er still und langsam in die W鯧te hinaus. Er kam nicht mehr zur魬k. Ich dachte lange an dieses gro゚e Erlebnis. Ich hatte dabei fast meine Unrast vergessen. Bald h痧te ich in der Nacht Geheul; die feigen W鯧tenhunde umkreisten die Oase. Da peitschte ich meine Leute und lie゚ noch in der Nacht f鯝 den Tiger und die L瘃in ein Steingrab errichten. Am Morgen ergriff wieder Unruhe mein Herz. Ich peitschte abermals die Kameltreiber; wir brachen auf. Durch die W鯧te! Ihr Menschen, ihr Kameltreiber! Ihr Tiere, ihr Kamele! In einem arabischen Dorf kam ein Jude zu mir. Er grinste. Ich beachtete ihn nicht, da ich im selben Augenblick gebot, Zelte aufzuschlagen. Er wich nicht. Er fl鯧terte mir ins Ohr. Nicht wissend, was er von mir wollte, nickte ich zustimmend. Er eilte weg. Als er wiederkam, f鮬rte er ein Weib mit. Sie war sch痓 wie ein Tier. Ich schaute auf. Sie sah mir in die Augen, dann senkte sie langsam ihr Haupt. Ich warf dem Kuppler einen Beutel mit Silberlingen zu. Der Alte fiel zu Boden und wollte meine F鼃e k鯧sen. Ich gab ihm einen Tritt. Da k鼃te er voller Inbrunst den Beutel. Ich fa゚te das Weib an der Hand und ging mit ihr ins Zelt. Ich habe sie nie ber鮬rt. Nach Monden brachen wir auf. Das Weib weinte, als ich weiterzog. Ich sah kaum zur魬k. Einen Augenblick 魫erlegte ich, ob ich ihr mein Katzenfell, gef鮲lt mit Gold, zuwerfen sollte. Sie folgte mir. Ich ritt an einem Brunnen vor魫er. Sie folgte mir. Da warf ich die Goldkatze in das tiefe Wasser. Dann zogen wir wieder durch die W鯧te. Eine kleine Karawane. Eine Karawane der Friedlosigkeit und Unrast. Ihr Schluchzen h痧te ich noch, als ich nach Wochen in einem afrikanischen Hafenort ein Kauffahrteischiff bestieg. Lange fuhr ich auf dem Meer. Heulte des Nachts der Sturm; ward ich ruhiger. Nur im Aufruhr der Elemente fand ich Frieden. Aber auch aus dem Wind h痧te ich das Wort: Wer? Ich rannte auf Deck auf und ab. Ich st鯝zte in die Kaj鯪e, ergriff meine Koffer, eilte hinauf und sch鯪tete alles in die See. Dann lachte ich. Es klang tonlos, da゚ selbst der Sturm betroffen schwieg. Und weit hinaus auf dem n臘htlichen Meer wurde das tonlose Gel臘hter geh痧t. Meine Unrast war gro゚. Meine Unrast war so gro゚, da゚ ich nicht mehr verzweifeln konnte. Jeder auf dem Schiffe mied mich. Ich war allein mit meinem Gel臘hter. In Singapur legten wir an. Alle Fahrg舖te stiegen aus. Sie schienen sehr zu eilen. Der Kapit舅 sah mich erwartungsvoll an; ich bemerkte Unruhe in seinem Blick. Diesmal lachte ich nicht, diesmal l臘helte ich blo゚. Ich z臧lte langsam, beinah grausam langsam zehn Golddukaten auf den Boden des Decks hin. Dann war Schweigen. Ich blieb. Und wieder segelte das Schiff auf offenem Meer, und wieder war Sturm, und wieder war Gel臘hter. Tonloses Gel臘hter. Jeder Nerv in mir zitterte, jeder gebrochene Ton des Windes schrie rauh und grundlos: Wo ist der Mann, der mich ansah? Ich konnte keine Antwort geben. Ich konnte nur lachen. Die Mannschaft gew疰nte sich an mich. So oft wir in den Hafen einbogen, zahlte ich. Darum blieb ich auf dem Schiff. Jahre. Ich habe die Weltmeere nach allen Richtungen durchkreuzt. Ich wei゚, das Meer ist gro゚, weit, ohne Ende. Gr祊er aber und unendlicher ist meine Unrast. Einmal, in einer st鯝mischen Nacht glaubte ich ihn vorn auf Deck zu sehen. Ich verga゚ ihn f鯝 einen kurzen Windsto゚ lang, so gingen mir die Augen 魫er. サDu!ォ schrie ich, wilder und jauchzender als der br鮲lende Orkan und st鯝zte vor. Es war der Steuermann. Ich fiel hin. Als ich aufwachte, waren Wochen vergangen. Ich hatte das gelbe Fieber 魫erstanden. Ich war geschw臘ht; ich wurde ans Land gebracht. W臧rend ich in dem kleinen Boot dem Hafen zufuhr, best鯝zte mich mein Schicksal mit jener furchtbaren Frage. サWer?ォ schrie ich laut auf; ein Chinese nickte freundlich. Ich war in Hongkong. Ich sprach nicht chinesisch. Ich wurde immer verstanden. Gold ist die einzige V痆kersprache. Ich kaufte mir einen Palast; seine Einsamkeit tat wohl. Hier lernte ich das Weib der Erde kennen. Ich hatte Sehnsucht, unbewu゚te Sehnsucht. Fern ahnte ich, da゚ meine ewige Frage bet舫bt w鯝de, wenn ich ein Weib f舅de. Die Augen meines chinesischen Dieners strahlten beim Aussprechen ihres Namens. Ich habe ihn schon vergessen. Er war nicht allt臠lich. Nicht allt臠lich war auch der Augenblick und der Ort, an dem ich sie zuerst sah. Der Diener verneigte sich, der Diener sprach und ging voraus. Ich folgte. Die Chinesenstadt war abscheulich und m舐chenhaft. Er ging voraus. Ich folgte. Da breitete sich ein weites Feld aus. Stoppeln standen bestimmt und schmerzten nackte F鼃e. Viele Leute waren da, gro゚e und kleine, junge und alte, gute und b痬e Chinesen. Sie hatten alle ernste Gesichter. Jetzt fiel mir erst auf, da゚ nur M舅ner hier standen. Kein Weib war zu sehen. Die Mitte war leer. Da blieb mein Diener stehen; seine mir zugeneigte Geb舐de hie゚ mich warten. Ich stand und sah geradeaus. Da t痓te ein Gong. Alle reckten die H舁se; in den Kreis trat eine Schar. Ein Greis f鮬rte sie. Alle wollten ihre H舅de erheben und Beifall klatschen; sie lie゚en sie aber lautlos wieder sinken. Mein Atem ging schwer; ich wu゚te nicht, warum. Da hob der Greis die Hand und trat beiseite; wir sahen seine Begleiter: J鮾glinge; sie waren blind. Sie stellten sich auf, in eine Reihe. Dann standen sie still. Ein Gong schlug. Dann riefen drei Tuben. Und pl痮zlich trat ein Weib in den Kreis. Alle erhoben ihre Arme und schrien laut. Sie war fast nackt, sprang hoch und tanzte. Langsam. Ich schaute ihr Gesicht; ihren K痧per. Sie sah eher europ臺sch aus, denn asiatisch; ihre Haut war wei゚. Ihr Antlitz glich dem unbeschreiblichen s魳lichen Wind. Volle Ruhe herrschte. Kein Laut war zu h痧en. Nur ein Gesicht war: ihr Tanz. So tanzte sie, da゚ jenes graue Stoppelfeld, das sie mit ihren blanken F鼃en k鼃te, einem samtenen Teppich gleich sah. Wir waren stumm und wu゚ten es. Wir konnten uns vor Begeisterung nicht bewegen. Wir waren Stein. Da drang ein Laut aus dem Munde des Greises. Wir schauten auf; wir folgten dem Blick des Alten. Dieser fiel auf die J鮾glinge. In unsern Augen standen Tr舅en. Der Bann war gewichen. Wir hoben die Arme zum Himmel empor und schrien laut: Die J鮾glinge waren sehend geworden. So hatte das Weib der Erde getanzt. Nun weinten sie unbek鮸mert still und heftig. Mein Diener klopfte an meine Wade, ich erschrak und h痧te: サHerr, la゚t uns gehen, der Tanz ist zu Ende!ォ Da neigte ich mein Haupt und folgte dem Diener fassungslos und stumm. Es war ein kurzer Augenblick des Gl魬ks gewesen; ich hatte schier die rohe Frage vergessen: Wer? Wer? Sie klang jetzt wohl mit dem gleichen Wort: Es war aber nicht mehr Bedr舅gnis und Leid, es war Hoffnung und Ruhe. Tr舅en standen in den Augen meines Dieners; die Bewegung seiner Hand schien Erf鮲lung zu verhei゚en. Dann stand sie vor mir, das Weib der Erde. Ich habe sie sehr geliebt. Was ist es nur, da゚ ich ihren Namen vergessen habe? Nur kurz war die Zeit meiner Ruhe. Eines Tages kam sie nicht mehr. Vielleicht hatte sie jemand get痮et. Vielleicht hatte einer blo゚ mich get痮et. Finster waren die folgenden Tage. Mein Diener wu゚te nichts. Ich lie゚ sie suchen. Nichts. Niemand brachte mir Nachricht von ihr. Auch f鯝 Gold nicht. Sie blieb verschollen. Ich war allein. Und wieder kam die alte Frage: Wer? Meine Unrast war mein ewiger Begleiter. Ich bin der Verdammte, weil ich der Gehetzte bin. Gehetzt bin ich, weil ich nicht wei゚ warum. Und auch nicht wei゚ diese Frage, die Erde ist und Sturm zugleich: Wer? Ich z鮾dete meinen Palast an. Er brannte nieder. Als nichts mehr war, lachte ich auf wie damals. Es klang tonlos. Mein Diener schluchzte und ging fort. Wieder war ich allein in der Welt mit meinem Gel臘hter. H舩te ich geklagt und Asche auf mein Haupt gestreut, es w舐e unn鯪z gewesen. Das wu゚te ich. So warf ich Gold unter die Leute und machte die Menschen b痬er, als sie waren. Ich wanderte. Ich war ein Bettler. Ich war ein reicher Bettler. Ich wanderte durch Asien. Ich ging auf ein Schiff. Ich fuhr 魫ers Meer. Ich landete in Australien. Ich wanderte durch St臈te, 魫er Gebirg hinweg, durch weite Ebenen. Immer ging jemand mir zur Seite. Meine Unrast und meine Frage: Wer? Des Nachts schlief ich in Ein疌en, deckte mich mit meinem Gel臘hter zu. Alle Tiere, auch die wilden, mieden mich. Die Landstra゚e f鮬rte aus dem Wald hervor und war dunkel. Die ganze Nacht schritt ich durch; gegen Morgen h舩te ich gern ein Kruzifix gek鼃t. Ich hatte aber keines; nur ein zerrissenes schmutziges Tuch und einen harten Knotenstock. Ein Widerstand versperrte mir den Weg. Dumpf pochte ich an das eichene Tor. Hier war unter der Klinke ein wurmstichiges Loch im Holz. Da griff ich an die Stirn, mein Atem ging schneller, meine Augen weiteten sich. Ich pochte laut und ungeduldig. Der Torfl鮦el ging auf. Ich st鯪zte mich auf meinen Knotenstock und sah geradeaus. Das war das Haus. Ein Diener stand da. Er fragte nicht. Einen zerfetzten Gauch braucht auch keiner zu fragen. Man wartet, bis er selbst bittet. Ich schaute lange durch das Dunkel der T鯝; dann schritt ich pl痮zlich fest ein, warf keinen Blick auf den Diener, sah geradeaus, immer geradeaus. Hart und bestimmt sprach ich: サDas ist mein Haus.ォ Da erkannte mich der Diener an der heftigen Geb舐de. Er streckte die Arme empor, drehte sich um, lief und rief: サDer Herr ist gekommen, ihr da h痧t, unser Herr ist gekommen!ォ Sie eilten alle herbei und weinten. Da erfa゚te mich Ekel. Denn ich, der sie immer geschlagen hatte, ich, der jetzt kam wie ein Landstreicher, ich war der Tr舅en um mich nicht wert. Mein Auge ward b痬e. Sie wichen zur魬k und gehorchten. Ich schritt ein in mein Schlo゚. Ich wusch mich rein vom Schmutz der Landstra゚e, der Erde und der Jahre. Als ich aus dem Wasser stieg, sah ich mit Verachtung auf das B鮾del meiner Dem鯪igung hernieder; dann war ich in neuen Gew舅dern. Wieder gingen die Diener scheu. Wieder war eine irrsinnig leise T舩igkeit im Hause. In den Gem臘hern und auf den G舅gen war mehr Schatten als Helle. Alle Tage war das so. Ich sa゚ in dem gro゚en schwarzen Zimmer auf dem gr鮾 gepolsterten Lehnstuhl. Ich sah starr vor mich hin. Ich tr舫mte allein; es war leblos und still im Raum. Ich hatte einen neuen Willen und eine neue Gewalt. Ich wollte nicht mehr daran denken. Ich wollte nichts denken. Des Nachts sa゚ ich auch auf diesem Stuhl. Die b痬en M臘hte schienen keine Macht zu haben 魫er den, der da im Gr鮾en sa゚. Eines Morgens weckte mich eine Fliege aus meinem grenzenlosen Schlaf. Ich schlug zu. Sie fiel tot zu Boden. Ich war pl痮zlich ganz wach und 舅gstlich. Ich hatte noch nie ein Tier get痮et, und mein Blick erstarrte. Es kam ein Bewu゚tsein 魫er mich, das nicht schrecklich war und auch nicht gut. Hernach kam mir der Gedanke, da゚ dieser Mord die fr鮬e Vorausahnung sp舩erer Morde sein m鯧se. Es war mir auf einmal, als st鮾de ich in dunkler Nacht am Meeresstrande: Ich h痧te den Sturm heulen, aber Nacht lag vor meinen Augen. Ich sah das Meer, das dunkle tobende Meer nicht; ich wu゚te nur, es war da, ganz nahe. Ich h舩te jetzt gern geweint. Ich konnte nicht. Ich wollte lachen. Ich konnte nicht. An diesem Morgen sah ich keine Sonne; nur Nebel dr魬kte sich an die Scheiben und machte den Tag grau. Immer pocht mein Herz im Herbst so bang. Warum nur? Ich sa゚ wie gebrochen im Lehnstuhl und sah vor mich hin. Ich wu゚te nichts. Ich wei゚ nichts. Wenn man jenes Wissen, eine Fliege get痮et zu haben, als Wissen nehmen will, dann wei゚ ich viel. Eines Tages sahen mich die Diener fremd an. Das war ein Tag. Am zweiten blickten sie frech. Ich wies sie zurecht. Sie lachten. Dann trat pl痮zlich ein Mann mit einer gr鮾en M鯪ze ins Zimmer. Er nahm aus einem B鮾del Papiere ein Schriftst魬k und reichte es mir. Sein Gesicht war nicht sanft, nicht b痬e. Er lachte nicht, er weinte nicht. Weder war Unmut noch Zufriedenheit aus seinem Blick zu deuten. Ich nahm das zusammengelegte Papier, entfaltete und las; im Augenblick hatte ich nicht einmal Kraft zum Erstaunen. Dann fiel es nieder. Ich wollte schreien, brachte jedoch keinen Laut 魫er meine bitteren Lippen. Mein Auge sah geradeaus, ins Schwarze des Nichts hinein. Langsam begriff ich: meine Schulden waren gr祊er als mein Besitz. Alles Bargeld ersch痟ft. Ich war arm. Ich war ohne Haus. Das wu゚te ich. Ich stand auf und sagte: サJa!ォ Dann leiser: サNehmt, was euer ist.ォ So ging ich. Boleslav hauste unweit des Schlosses in einer K疰lerh鯪te. Langsam schritt ich durch den Wald. Ich hatte keine Gedanken, Ich hatte alles vergessen. Mein Hirn war ausgel痬cht. Da stand Boleslav vor mir. Schwarz von Angesicht, den Kittel beschmutzt. Ich hatte ihn fr鮬er beschimpft und geschlagen. Jetzt war ich stumm. Denn bitten konnte ich noch nicht. Boleslav fiel nieder und k鼃te meine F鼃e. Ich wies auf die H鯪te. Er stand auf und ging dem鯪ig voraus. In der H鯪te brannte ein Feuer. Es roch nach Rauch, Harz, verbrannten Fichtennadeln und Wild. Er machte mir ein Lager zurecht. Nun reichte er mir Fleisch und Obst. Ich sch鯪telte das Haupt, warf mich auf die Spreu und schlief ein. Im Schlaf h痧te ich eint痓ige Laute, als betete jemand. Ich habe mich nicht gesehen, aber ich mu゚ verzweiflungsvoll und unbewu゚t aus dem Schlaf gel臘helt haben. Am Morgen gab mir Boleslav warme Kuhmilch. Ich trank. Dann ergriff ich seine schmutzigen H舅de, k鼃te sie und weinte. Boleslav schien das nicht fassen zu k痓nen, nahezu entsetzt sprang er auf und rief: サHerr, Herr, was tut ihr?ォ Ich wu゚te kaum, was ich sprach, doch auf einmal f鮬lte ich nach langer, langer Zeit eine haltlos freie Seligkeit und immer und immer wieder sagte ich: サKomm, weine mit mir. Weine mit mir, denn es sind viele Jahre vergangen, da゚ ich nicht mehr geweint habe. Immer wollte ich weinen, aber nie vermochte ichs. Boleslav, gib mir deine Hand! Du bist gut. Ich habe dich geschlagen, tat ich dir weh? Sieh, ich wu゚te es nicht, sonst h舩te ich es nicht getan: Dann beugte ich mich zu ihm nieder und fl鯧terte geheimnisvoll.ォ サWei゚t du, h舩te ich damals weinen k痓nen, so h舩te ich dich auch nicht geschlagen. Jetzt kann ich weinen! Wei゚t du, was das hei゚t?ォ Meine Stimme erstickte vor Freiheit: サJetzt kann ich weinen, Boleslav, freue dich, weine mit mir!ォ Boleslav wu゚te nicht, wie ihm geschah. Er stammelte ratlos und unbeholfen: サHerr, Herr, Herr . . .ォ Pl痮zlich schien ihm etwas einzufallen; er sprang auf und brachte eine Sch鯧sel mit Wasser herbei. Ich tauchte meine H舅de ins Wasser und benetzte mir Augen und Stirn. Ein Pferd wieherte in der N臧e. Boleslav lief hinaus. Ich weinte nicht mehr. Denn ein mir neuer Gedanke brach 魫er mich herein: Es gibt Menschen auf der Welt. Nein! das will ich nicht denken. Denn sonst k舂e abermals jene Frage und fr鮦e: Wer? Boleslav trat wieder in die H鯪te. Boleslav war ein guter Mensch. Ich blieb. Ich half dem K疰ler und Knecht Boleslav bei der Arbeit. Ich spaltete Holz. Ich blies Feuer an. Ich wusch den Kessel. Ich molk die Kuh. Ich half ihm die Pferde bewachen. Geweint habe ich nach jenem Morgen nicht mehr. Zeit verging. Ob es Jahre oder Stunden waren, wu゚te ich nicht. Boleslav war nicht mehr unterw鯝fig zu mir. Manchmal sah ich in seinem Blick etwas Lauerndes, das sogar herrschend wurde, weil meine Augen nicht mehr befahlen. Rief ich: サBoleslav!ォ so murrte er mitunter. Ja, er wagte es, mich bei meinem verfluchten Namen zu rufen. Die Jahreszeiten wechselten. Meine Haut wurde hart wie Leder. Einmal wollte ich mich auf eines der Pferde schwingen und in den Wald reiten. Da rief mich seine Stimme zur魬k. Ich h痧te nicht. Da lief Boleslav mir nach, zerrte mich an meinem Bein vom Pferd herunter und schlug mich. Voller Wut schlug ich zur魬k. Wir w舁zten uns am Boden. Meine Kr臟te waren zu schwach. Er schlug mich lange, bis ich nichts mehr sp鯝te. Dann warf er mich in ein Erdloch, in dem er fr鮬er Schweine gehalten hatte. Ich wei゚ nicht, warum mich Boleslav 魫erfallen hat. Vielleicht hatte er in jenem Augenblick gef鮬lt, da゚ ich nicht mehr Herr sei, und alle seine Demut hatte sich in feige Wut verwandelt. Boleslav hielt mich viele Tage in dem Loch eingesperrt. Ich war allein. Nur Erde um mich. Heraus konnte ich nicht, denn die Zaunt鯝 war aus starken トsten gemacht. Doch ich war nicht allein! Auf meiner Hand kroch eine Fliege. Ich sah und sah und sah. Tr舅en drangen mir aus den Augen, warm und gut. Ich war nicht allein mit der Erde! Eine Fliege war hier, bei mir und teilte mein Leid. Kein Mensch wei゚, wie begl魬kend es ist, im Alleinsein, in der Einsamkeit ein allt臠liches Tier zu finden. Ich wei゚ es. Gute Fliege. Als mir eines Tages Boleslav Wasser und Obst hereinreichte, rief ich leise: サBoleslav.ォ Da lie゚ er mich frei. Aus Dankbarkeit machte ich ihm in der H鯪te ein gro゚es Feuer an. Am Morgen nahm ich Fr魬hte und ged痧rtes Fleisch, hing mir eine t痓erne Flasche mit Wasser um, gab Boleslav die Hand und ging. Da war die kleine Stadt mit dem Rohrbrunnen am Markte. Bei einem K魷er ward ich aufgenommen. Ich las ihm nach Feierabend aus der Bibel vor. Tags魫er half ich seiner Frau, wusch die Kinder und tat Dienst wie eine Magd. Am Sonntag schrieb ich dem Meister die Rechnungen der Woche. So diente ich meinen Mitmenschen f鯝 karge Speise und Wohnung. Ich suchte alles zu vergessen. Ich dachte an nichts. Mein Leben war gerecht; wenigstens nicht ungerechter als das der andern. Brannte des Nachts in meiner Kammer die Unschlittkerze, sah ich in die Flamme, lange. Und ich sah Feuer, nichts als Feuer. Nicht mehr traten mir aus der Flamme Schemen, fremde vergessene oder irgendwo verlorene Gestalten entgegen. Keine Frage wollte beantwortet sein. Ich konnte sagen, ich war beinahe frei. Das tat ich auch jede Nacht, statt ein Gebet zu sagen. Dann l痬chte ich das Licht aus. Leute rannten. Tore und Fenster wurden aufgerissen. Glocken l舫teten. Dann wirbelte die Trommel ihre Kriegsweisen. Ich h痧te das und lachte, lachte, lachte. Dann schrie ich laut durch das ganze Haus: サNein, nein, nein!ォ Ich rannte zum Markt. Ich vertrieb am Rohrbrunnen die Weiber mit meinem Geschrei. Ich lief zur魬k. Treppauf in meine Kammer. Dort schlug ich eine Scheibe ein. Dann hinunter, dann wieder hinauf. Das Hirn schien mir aus dem Kopf zu weichen, als mein Meister mich fragte: サWann meldest du dich bei deiner Fahne?ォ Mein Gel臘hter war wie Ochsengebr鮲l; dann ward ich pl痮zlich still. Ich h痧te mich nur atmen. Wieder rannte ich die Holzstiege empor in meine Kammer. Oben sank ich auf mein Bett und sagte immer nur vor mich hin: サIch will nicht spielen, ich will nicht! Hinweg mit der Karte des K痓igs! Hinweg!ォ Dann t痓te es an meine Ohren, h疰nend und dumpf: サDu mu゚t, du mu゚t!ォ Ich hielt es hier nicht aus. Eine Hand mit Spielkarten sah ich vor meinen Augen auftauchen und wieder verschwinden. Ich st鯝mte aus dem Haus, lief durch die Stadt in die Felder hinein. Die Karten! Die Karten! Immer im Kreise um die Stadt. Die Hand mit den Karten wich nicht. Der Mond ward hell; der Mond war schon bleich geworden, als ich keuchend wiederum vor dem Hause des K魷ers stand und langsam, sehr langsam die Stiege zu meiner Kammer emporkletterte. Ich war m魳e, fand aber keinen Schlaf. Nur ein lebender Traum schwand nicht. Die Hand kroch herauf wie ein gro゚er mi゚gestalteter K臟er, lie゚ die Karten auf meine Bettdecke fallen, und eine Stimme rief, ohne zu t痓en: サSpiele!ォ -- サIch will nicht!ォ schrie ich auf. -- サDu mu゚t. Der K痓ig will es!ォ und die Karte mit dem K痓ig ward riesengro゚ im Raum. -- サGelobt sei der K痓ig, aber ich habe nie Karten gespielt, ich will nicht!!ォ Die Karten schienen mir auf einmal zu lachen, aber kalt und hart, wie das Lachen des Gesetzes. Es war schrecklicher noch als tonloses Gel臘hter. So w鯝de das Gesetz gewi゚ lachen, wollte einer, der zu einer Mordtat vorbestimmt ist, entweichen, mit seinem Leben entweichen wie ein Deserteur, noch ehe er die Tat begangen. Da w鯝de das Gesetz lachen, ohne Ger舫sch. Auch die 舫゚ere Geste w鯝de das Gel臘hter nicht verraten. Dennoch w鼃te jeder: Hier lacht jemand. Genau so lachten jetzt die Karten. Dazwischen drangen Befehle: サSpiele! Auf dieser Seite ist der K痓ig; auf deiner der Landsknecht! Hier wird befohlen, dort gehorcht. Gehorche also und spiele mit!ォ サNein, nein!ォ meine Stimme war ganz leise geworden. -- サLos!ォ ert痓te es von der Gegenseite. サHier sind die Karten, du mu゚t spielen!ォ -- サMu゚ ich?ォ fragte nicht ich, sondern eine andere Stimme aus mir heraus. サDu mu゚t!ォ Dann sank ich in traumlosen Schlaf. Und die Schritte dr疰nten genau und 魫erraschend kurz. Die Trommel klang dumpf. Die Pfeife schrill. Und sie marschierten vor魫er. Die Sonne ging auf und schien durchs Fenster. M鯝be und schwach erhob ich mich. Da sank ich wieder zur魬k aufs Bett. Ein Gedanke wurde 魫erm臘htig in mir: War Frieden und alles geordnet, fand ich ihn nicht. Jetzt war Krieg, wo alles durcheinandergeht, wo die Zahl sich auf den Kopf stellt und der Fisch aufs Land springt, die Feldmaus aber ins Wasser; jetzt kannst du auch ihn finden. Du kannst ihn als Krieger finden. Vielleicht wird er dir als Feind gegen魫erstehen. Du kannst ihn durchbohren, denn es ist sogar deine Pflicht. Es wird dir befohlen. Er kann aber auch dich t痮en, denn auch ihm wird es befohlen. Alles gleich. So oder so, in jedem Fall wirst du von ihm frei. サReicht mir die Karten! Ich spiele!ォ Die Erde drehte sich schneller. St鯝me und Wolken waren unheimlich. Das Mondlicht schien sonnig, die Sonne k鮬l wie der Mond. B舫me und Steine waren zerfetzt. In der Luft war Rache ohne Grund. Horizonte bluteten, Gebirge rauchten. Fl鯧se waren hei゚; die Menschen kalt und feindlich. Der Bruder sagte zum Bruder サSatan!ォ Und hatten doch beide vorher Milch von einer Kuh getrunken. Ich zog mit. Das Schrecklichste, was Menschenaugen sehen k痓nen, sah ich. Ich zog mit. Vorne tobten Schlachten. R魬kw舐ts kamen wir noch, als Gehilfen des Arztes; es war hier noch entsetzlicher als vorn. Ich sah das alles; ich hoffte nicht, und ich verzweifelte auch nicht. Wochen vergingen so; Monate. Ein Jahr. Zwei Jahre. Kein Ende, kein Anfang. St臈te, D痧fer, L舅der wechselten mit Soldatengeschrei, Kugell舐m, Verfolgungen. Wohin wir kamen, war Verzweiflung und Tod. Ich habe erlebt. Da sa゚ der alte Mann; bei seiner zerst痧ten H鯪te. Schon vor zwei Jahren war er hier gesessen, als die Russen das Dorf verlassen hatten und wir eingezogen waren. Weib und Kind hatte ihm der Krieg genommen. Sein Haus war tot. Nur er war 魫rig geblieben, er und seine Kuh. Er sa゚ da und hielt die Kuh an einem Strick. Dann wichen wir. Und kamen wieder durchs Dorf. Noch immer sa゚ er da. Bei seiner Kuh. Manchmal stand er auf und holte ihr Futter. Ohne Dach, bei gutem und schlechtem Wetter sa゚ er da und bewachte sie. Nun sa゚ er wieder da. Bei seiner Kuh. Noch immer an der selben Stelle. Wie oft wohl m㽷en an ihm Freund und Feind vor魫ergezogen sein? Heute die, morgen die. Er sa゚ da mit seiner Kuh. Gute und schlechte Menschen marschierten an ihnen vorbei. Die Guten sahen die Zwei an, die Schlechten sahen beiseite. Niemand tat dem Greise etwas; auch nicht seiner Kuh. Ringsherum war Verw鯧tung und Tod. Nur die beiden blieben. Ein Mensch und ein Tier. Ein Mann und ein weibliches Tier. Als Gewalt des Lebens, als Ruf der unzerst痧baren Natur. Jetzt reichte er seiner Kuh Futter. Sie fra゚. Der Alte hatte kindliche Freude; er strich ihr mit der zittrigen Hand kosend 魫er das Fell. Sein Blick war leuchtend und unmenschlich gut. Und dauert der Krieg bis ins Endlose, die beiden werden hier siegen und still auf Hoffnung warten. Sie werden den Krieg 魫erleben. Der Mann und die Kuh. Der Mensch und das Tier. Schwer ging ich weiter. Viele Menschen hatte ich in dieser Zeit gesehen. Menschen vieler V痆ker; Menschen ohne Hoffart, ohne Trost. Dennoch fand ich nie den, den ich suchte. Immer war ich ruhelos. Meine Kameraden verspotteten mich. Der Feldscher zog mir allabendlich die M鯪ze mit Gewalt ins Gesicht und lachte mit den anderen unb舅dig. Ich nicht. Ich verband die Verwundeten und lachte nie. Und das war der Karst. Hier in dem slowenischen Dorf waren wir vor der Schlacht. Ruhig waren die Menschen, als g臙e es keinen Krieg. Bis dann die grausame Nacht kam, die gro゚ in Vernichtung war. Im Sturmschritt r魬kten wir an. Wir, die Blessiertentr臠er waren mit vorn. Dann, nach Wochen zogen wir zur魬k. Das Dorf war nicht mehr. Nur Tr鮸mer und Rauch. Da sah ich das Furchtbare. Von jedem Haus war irgend ein Rest geblieben. Hier eine halbe Wand, dort die Grundmauern, in der Mitte Schutt und Balken. Steine und Holz, Holz und Steine in der qualvollsten Unordnung. Und oben der Himmel. Pl痮zlich wollte ich aufschreien; der Laut blieb mir im Mund stecken wie ein qualmender Pfahl. ワberall, wo vorher die H舫ser gestanden, hier und dort, und dort und hier sa゚en Katzen. Sie r鮬rten sich nicht vom Fleck. Es waren schwarze Katzen, halb verhungert, schwarze Skelette. Nur ihre Augen glommen wie kleine unlebendige Feuer. Sie lebten nicht und waren nicht tot, sie waren tot und lebten doch: Sie waren wahnsinnig. Langsam kletterte ich 魫er die Tr鮸mer. Die Katzen wichen nicht, bewegten sich nicht. Wie stumme, schwarze Anklagen gegen alles Menschliche sa゚en sie hier und starrten: Die letzten Grundpfeiler des Hauses. Als ich an dem 舫゚ersten Schutthaufen vor魫erkam, waren mir die Knie schwer wie Blei geworden. Ich wollte nicht aufsehen; dennoch f鮬lte ich einen Blick auf mich gerichtet und sah in die irren Augen einer Katzenmutter; an ihrem Unterleib lagen zwei Junge. Die Augen der Kleinen blickten ebenso alt und irrsinnig wie die der Mutter. Da warf ich, mit M鮬e schneller keuchend, den Tieren ein St魬k Brot zu. Sie r鮬rten sich nicht. Ich kam zu meinen Kameraden, wollte ihnen das Entsetzliche erz臧len und war -- stumm. Sie lachten. Ich schwieg, weil ich schweigen mu゚te. Dumpf schlug die Trommel, dumpfer schlug die Trommel, der Krieg, der Krieg, er wurde nicht besiegt. Ich verband die Verwundeten und schwieg. Eines Tages, es war im dritten Jahre des Krieges und zur Novemberzeit, gerieten wir in feindliches Feuer. Man verfolgte uns. Wir flohen. Auch ich. Viele hetzten mich. Ich lief 魫er die Felder wie ein Hase. Da sp鯝te ich Schmerz. Schwarz wurde mirs vor den Augen. Ich fiel und blieb liegen. Als ich aufwachte, war alles um mich fremd. Sprache, Menschen, Raum. Ich konnte nicht reden. Langsam fa゚te ich. Das war ein Bauernhaus im schmutzigen galizischen Dorf. Die Leute waren teilnahmslos gut zu mir. Ein Schu゚ durch den Hals war meine Verwundung. Sie war leicht. Ich sa゚ vor dem Haus in der Sonne. Nicht weit von mir war Geschrei und Pferdegewieher. Eine Schwadron lag hier im Dorf. Die Tiere hatte man in den H疢en und St舁len der Nachbarh舫ser untergebracht. Vor mir lag ein weiter Hof mit einer Tr舅ke. Eben wurden mehrere Pferde hingef鮬rt. Da ert痓te ein Hornsignal. Eine Abteilung von Fu゚truppen marschierte die Stra゚e herauf. Nun kamen die Soldaten n臧er, nun waren sie da, nun waren sie vor魫er. Da h痧te man einen Aufschrei, kurz und freudig. Einer der Soldaten, der unter den Letzten schritt, sprang aus der Reihe, lief zur Tr舅ke, hin zu den Pferden, umhalste eines und dr魬kte seinen Kopf an den Kopf des Tieres. Dieses verga゚ zu trinken und wieherte laut. Die Abteilung hielt. Ein Korporal trat an beide heran, an den Mann und an das Pferd. Er fragte barsch. Der Soldat lie゚ nicht von dem Tier. Tr舅en str痏ten 魫er sein schmutziges Gesicht, seine Stimme aber war frisch: サMein Pferd. Das ist mein Pferd. Vor Jahren, als der Krieg kam, nahm man es mir weg. Hier steh ich auf fremder Erde; hier steht mein Pferd auf fremder Erde und trinkt fremdes Wasser. Nun freuen wir uns beide, da゚ wir noch leben. Denn unsere Heimat ist weit. Und dies ist mein Pferd!ォ Das Tier wieherte gl魬klich; seinen Schweif schlug es hin und her. Nun sah ich in das Gesicht des Soldaten. Ich erkannte ihn und rief: サBoleslav!ォ Boleslav lie゚ von dem Pferd ab und blickte nach der Richtung, woher der Ruf gekommen war. Ich hatte die Sprache wiedergefunden, erhob mich und ging auf ihn zu. Da erkannte auch er mich. Er fiel nieder, weinte und sprach: サHerr, Herr, Herr . . .ォ er konnte nicht weiter. Dann starrte er pl痮zlich ins Leere und sagte leise: サWarum erinnert mich in dieser Stunde auf einmal alles an meine Heimat? Ist das ein Zeichen?ォ Dann rief der Korporal: サAuf!ォ Boleslav gab mir noch schnell die Hand, umhalste das Pferd, lange, und trat dann schnell in die Reihe. Schon marschierten sie. Das Pferd hatte den Kopf den ihren Weg ziehenden Soldaten zugewandt und blickte ihnen nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Es blieb noch lange so, ohne Laut. Die andern Pferde tranken. Es trank nicht. Dann war eines Tages Geschrei. Die Bauern liefen aus ihren H舫sern. Die Husaren schlugen aus Freude die Pferde. Dann bliesen Trompeten. Die Trommel klang hell. Der Krieg war aus. Ich schn鯝te das B鮾del. Meine Wunde war geheilt. Ich schenkte den Wirtsleuten mein Bajonett, meinen Lederriemen und meine Soldatenm鯪ze. Ich setzte mir einen Bauernhut auf, aus Bast geflochten, und ging. Ich schlo゚ mich auf der Landstra゚e andern Soldaten an, die heimzogen. Lange marschierten wir, viele Tage, bis wir zur Bahn gelangten. Die andern freuten sich. Ich war eher bedr魬kt. Meine Unruhe steigerte sich, je n臧er wir der Stadt kamen. Und dann war auch diese da, und auch ich war da und stand vor dem Bahnhof. Niemand gr鼃te mich. Ein Polizist fuhr mich an. サHier d鯝fe man nicht herumlungernォ, das war der Satz, den ich verstand. Ich ging weiter. Durch die n臘hsten Stra゚en. Das war also die Stadt, in der ich vor Jahren jenen furchtbaren Menschen gesehen hatte. Ich blickte den Vor魫ergehenden frech ins Gesicht. Es n鯪zte nichts, er war nicht darunter. Ich f鮬lte Hunger. Ich hatte kein Geld. Das letzte, was ich an Essen bei mir gehabt, war aufgezehrt. Da゚ ich fr鮬er einmal reich gewesen, das fiel mir jetzt nicht einmal mehr ein. Irgend ein Sp鯝sinn f鮬rte mich zum Rathaus. Ich ging hinein und trat ins Zimmer. Man wies mich in ein zweites. Von dort in ein drittes. Immer so weiter, bis mich im sechzehnten einer eingehender fragte. Ich sagte, ich sei ein entlassener Soldat und kein Deserteur und b舩e um Arbeit. サSo, also den Feldzug mitgemacht!ォ ermunterte mich der Mann am Schreibtisch. サJawohl, an drei Fronten gek舂pft,ォ antwortete ich. サBravo! da゚ ihr noch lebt, beweist, da゚ ihr tapfer gek舂pft habt!ォ サUnd ich bin auch verwundet gewesen, ja verwundet,ォ sagte ich schnell und wies auf meine Narbe. サDas freut mich,ォ sprach der Beamte, サdas freut uns, wir nehmen Euch in unsere Dienste. Ihr seid Stra゚enkehrer am Novemberplatz. Ihr habt sechs Stra゚en zu kehren. Eure Nummer ist acht. Hier ist sie. Geht und meldet Euch beim Stra゚enmeister!ォ damit reichte er mir eine Karte. Darauf stand gro゚ die Nummer acht. Ich dankte und ging. Aus Freude oder auch aus Verwirrtheit hatte Ich meinen sch痓en galizischen Hut vergessen. Ich wagte nicht mehr zur魬kzugehn. Nach stundenlangem Herumirren erfragte ich endlich das Zimmer des Stra゚enmeisters. Ich klopfte und trat ein. Er war nicht da. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete. Einen Hut brauchte ich nicht erst abzulegen, da ich keinen mehr hatte. Gro゚ und einfach sa゚ ich da. Endlich kam der Stra゚enmeister. Ich zeigte meine Karte. Er nahm sie und schrieb etwas darauf und schickte mich damit in den Nebenraum. Dort gab man mir eine Ledersch鯝ze, eine schwarze M鯪ze mit Stadtwappen, eine Schaufel, einen Besen und einen Schubkarren. Dazu drei Kronen als Lohn. Morgen w鯝de ich sieben bekommen, vier Kronen seien f鯝 die Schreibgeb鮬ren abgezogen, und 魫rigens sei ja schon sp舩er Nachmittag. Ich gr鼃te mit meiner neuen M鯪ze etwas umst舅dlich, packte den Wagen, legte Schaufel und Besen darauf. Dann stie゚ ich ihn vor mir her, hinaus auf die Stra゚e. Jemand rief mir noch nach: サAm Novemberplatz, Haus Nummer vier, im Hintergeb舫de links unten beim Keller ist Eure Schlafstelle. Dort seid Ihr mit drei andern zusammen!ォ サJa, ja,ォ sagte ich. Der Novemberplatz war nicht weit. Ich fuhr mit meinem Schubkarren die sechs Stra゚en des Gevierts herauf und herunter. Blieb stehn. In einem B臘kerladen kaufte ich mir ein Laib Brot. Dann kehrte ich. Fuhr weiter. Und blieb abermals stehn. Und kehrte wieder. Ich kehrte absichtlich gewissenhaft und dachte nur an dies. So konnte ich mich wenigstens auf Stunden vor Fragen, vor einer Frage retten, die immer und immer wieder kam. Es war schon Nacht, da war ich gerade fertig geworden. Ich spuckte aus, tat Schaufel und Besen in den Karren. Aus der Tasche nahm ich das St魬k Brot, das mir 魫riggeblieben war und a゚ es gierig. Dann gab ich dem Karren einen Sto゚, und zog ihn hinter mir nach zum Novemberplatz, Haus Nummer vier. Ich fuhr durch den Seiteneingang in den Hinterhof, stellte den Karren an die Mauer und tastete mich in den Keller hinab. Hinter einer T鯝 h痧te ich M舅nerstimmen. Ich machte auf. Eine Kerze brannte hier auf einem Fa゚. Drei besoffene Kerle gr疰lten und sahen auf mich, der eintrat. サIch bin der neue Stra゚enkehrer,ォ sagte ich, meine Stimme bewu゚t erhebend. サWoher kommst du?ォ サVon der Stra゚e. Ich habe bis jetzt gekehrt!ォ サWaaas?ォ schrien die M舅ner und sprangen auf. サBis in die Nacht? Du kehrst zu gut!ォ Damit drangen sie alle auf mich ein und pr鮦elten mich. Dann lag ich in einer Ecke. Sie in den anderen. Bald schliefen wir. Die drei Stra゚enkehrer hatten mit mir Freundschaft geschlossen. Ich kehrte auch ihre Stra゚en mit. Von fr鮬 bis abends. Sie sa゚en unterdessen in dem Loch und tranken. Ich kehrte gern. Ich kehrte gr鮾dlich. Ich sah nichts. Ich h痧te nichts. Nur den gew疰nlichen, gleichm葹igen Takt des Kehrens. So dachte ich an nichts. Kam ich abends nach Hause, pr鮦elten sie mich manchmal, manchmal schliefen sie schon den Schlaf der Betrunkenen. M魳e schlief ich gleich ein. Nur so hatte ich, mitten in der gr祊ten Unrast der Stra゚en stehend, eine gewisse Ruhe. Eine Ruhe allerdings, die ich in manchen Augenblicken als lauernd f鮬lte. Aber was machte das. Ich war wenigstens nicht mehr gehetzt. Und das war schon viel. Das war sehr viel. Und ich kehrte und kehrte und kehrte und kehrte. Vierundzwanzig Stra゚en kehrte ich t臠lich. Das tat ich nun schon ein ganzes Jahr. Als ich eines Tages nach Hause kam, schrien mich die andern an: サDu bist kein Stra゚enkehrer! Du bist ein Knecht!ォ Ich sagte nichts darauf. Mir war alles gleich. サJawohl, du bist ein Knecht!ォ Einer trat dicht an mich heran und schlug mir die Faust ins Gesicht: サDu machst uns Schande. Ein richtiger Stra゚enkehrer mu゚ saufen. Ein richtiger Stra゚enkehrer s舫ft!ォ Pl痮zlich hatten mich alle umringt: サDu mu゚t saufen! Los! Sauf auch!ォ サSauf!ォ schrie der, der mir die Faust ins Gesicht geschlagen hatte und hielt mir die Flasche mit Fusel hin. Und ich trank, mit Ekel erst, dann gierig. Bis ich einschlief. サJetzt ist er erst ein Stra゚enkehrer,ォ rief noch eine tiefe Stimme. Dann h痧te ich nichts mehr. Ich trank gut. Ich kehrte gut. So wich der Gedanke immer mehr und mehr von mir. Ich war dreckig. Ich spuckte aus. Ich stritt mit dem Wachmann. Es war ja Sommer. Ich lachte, wenn eine Magd Milch versch鯪tete. Ich kehrte wie w鯪end und wirbelte dichten Staub hoch, fuhr ein Gem鯧e- oder Obstwagen vor魫er. Ja, mein Staub wurde geradezu fett, kreuzte ein Konditorjunge mit einer sch痓en gro゚en Torte meinen reinigenden Weg. Ich rief dem Droschkenkutscher Schimpfworte nach. Ich trank. Ich kehrte. Ich trank. Am Sonntag war es besonders lustig. Da gingen wir vier in eine Sch舅ke und blieben dort von Mittag bis in die Nacht. サDie Stra゚enkehrer!ォ riefen die Stammg舖te. サKommt uns kehren!ォ schrien die Dirnen und lachten. Wir soffen, wir rauften, wir br鮲lten. Ich spuckte. Ich war roh zu den Weibern. Darum stieg ich in der Achtung meiner Genossen. サEr ist ein echter Stra゚enkehrer geworden,ォ lachten sie anerkennend und tranken mir zu. Schon das dritte Jahr war das Leben so. Ich kehrte, soff, schimpfte und spuckte. Zur Herbstzeit war ich zwar immer noch ein wenig unruhig; mir war in diesen Wochen das Herz recht beklommen. Ich hatte auch eine Scheu vor den Polizisten, die ich doch sonst nie f鯝chtete. Es war mir immer, als w鯝de jeden Augenblick aus dem Dunkel jemand auf mich springen und mich verfolgen wollen. Ich kehrte dann kr臟tiger und spuckte st舐ker aus. Ich betrank mich mit Willen. Trotz allem kehrte ich gut. Es war Abend. Ich schob den Karren vor mir her. Da stand jemand im Weg. Klein und zerlumpt. Es war ein M臈chen. Ich stellte den Karren nieder und trat zu dem Kind. Es weinte heftig. サWarum weinst du?ォ fragte ich. サIch habe soviel L舫se und Fl疰e.ォ サW舖cht dich denn niemand?ォ サMeine Eltern sind tot.ォ サWas machst du, Wo wohnst du?ォ サIch bettle auf der Stra゚e.ォ Da tr痬tete ich das M臈chen und legte ihm meine Rechte aufs Haupt. Ich hatte keine Angst vor L舫sen. サKomm mit mir,ォ sagte ich und nahm sie bei der Hand, mit der Linken hob ich den Karren und zog ihn hinter mir. Wir gingen recht langsam. Als wir beim Haus auf dem Novemberplatz angelangt waren, hie゚ ich das M臈chen warten. Ich ging voraus, um zu sehen, was meine Freunde trieben. Sie schliefen schon. Ich kam wieder herauf und zog das M臈chen mit mir herunter. In der Ecke, wo ich zu schlafen pflegte, machte ich ihr ein Lager. Dann legten wir uns schlafen. Sie schlief an meiner Seite. Ich f鯝chtete die Fl疰e nicht. Am Morgen staunten die andern kaum, als sie das M臈chen sahen. Sie hatten Mitleid mit ihm, als ich ihnen erz臧lte, wer das Kind sei. Sie wuschen sich nicht. Sie 魫erlie゚en dem M臈chen ihr Waschwasser, das eiskalt im Krug stand. Ich go゚ es in einen Topf, den ich am Feuer w舐mte. Dann entkleidete ich das Kind und wusch es. Einer schnitt ihr die Haare ab, ein anderer gab ihr sein reines Hemd, das er sonst nur zur Weihnachtszeit anzulegen pflegte. Der Dritte kramte in einer Ecke, lange, bis er endlich einen roten Flanellrock hervorzog, den er noch von seinem verstorbenen Weib hatte. Ich reinigte die zerrissene Bluse, so gut es ging. Dann fand sich noch ein alter Mantel, den hing ich ihr um. Einer fragte pl痮zlich: サWie hei゚t du?ォ サMaria,ォ antwortete sie scheu. Nun stand sie da und war rein. サWir wollen w鯝feln, wer ihr Vater sein soll!ォ sagte einer. サJa, la゚t uns w鯝feln!ォ Wir kauerten uns hin und w鯝felten. サEins!ォ サDrei!ォ サSechs!ォ Ich war noch 魫rig. Ich warf. サNeun!ォ サDu sollst Vater sein! H鯪e sie gut.ォ An diesem Morgen tranken sie nicht. Sie gingen sogar an die Arbeit und kehrten selbst. Ich war der letzte, der den Raum verlie゚. サVater,ォ sagte Maria, サdu bist wohl schon sehr alt?ォ サWarum?ォ fragte ich. サDeine Haare sind so wei゚.ォ Da griff ich mit den Fingern in meine Haare und ri゚. Sie waren in meiner Hand. Ich blickte hin. Sie waren wei゚. Ich gab keine Antwort und ging hinaus. Ich hatte weniger zu tun. Nie mehr blieben meine Genossen daheim und tranken. Sie hielten ihre rohen Reden und derben Sp葹e zur魬k. Sie waren gut zu Maria, wie ich gut zu ihr war. Nur am Sonntag gingen wir in die Sch舅ke; als wir heimkamen, schlief das M臈chen schon. Waren wir angeheitert, so machten wir dennoch keinen L舐m, um Maria nicht zu wecken. Es war November. Ich kehrte. Es war Mittag. Maria w鯝de mir bald das Essen bringen. Ich kehrte. Mitten im gr祊ten Verkehr, mitten in der gr祊ten Unruhe stand ich da und kehrte. Ruhig. Da schaute ich auf, zuf舁lig. Ein Blick war auf mich gerichtet. Kurz, dann ging er weiter. Er. Der Mann. Seine Augen hatten mich angeschaut. Seine Augen hatten hart geblickt, wie Glas. Er sah ganz gew疰nlich aus. Nichts besonderes war an ihm. Ein Gleichg鮲tiger unter Gleichg鮲tigen des Alltags. Ein Mann der Menge in der Menge. Meine Ohren zitterten. Meine Augen zitterten. Meine Lippen zitterten. Mein Kinn zitterte. Meine H舅de zitterten. Meine Knie zitterten. Ich zitterte. Ein Strom drang durch mein Hirn, hei゚. Dann ein Gegenstrom, kalt. Da war der, den ich suchte, um dessentwillen ich alt geworden war. Ich wollte vorst鯝zen. In dem Augenblick, wo er mich ansah, h舩te ich es nicht vermocht. Da w舐e ich eher geflohen. Denn etwas Zwingendes, Treibendes war in seinem Blick. Nun aber kann ich ihm nachst鯝zen! Er schaut mich nicht mehr an. Dort geht er. Dort ging er. Er war schon weit. Kaum konnte ich ihn mehr erkennen. サDu sollst mir nicht entkommen!ォ schrie, lachte, gebot, weinte ich. Du nicht! Ein Leben habe ich auf dich gewartet. Nun sollst du mir Rede stehen, wer du bist. Es gilt. Mein Leben hast du gemordet, nur, weil du mich angesehen hast. Nun bezahlst du mir. Dein Leben f鯝 das meine. Dies st鯝mte auf mich ein, als ich losrannte. Ihm nach! Ich stolperte und fiel. Der Karren. Sofort war ich wieder auf und lief. Er war schon ganz unten, beim Eck der Stra゚e. Ich lief ihm nach. Mein Atem keuchte. Er war um die Ecke. Ich lief schneller. Die Ecke kam n臧er, sie war da. Ich lief vor魫er. Ich sah ihn nicht mehr. Ich hielt inne. Doch ja, dort, dort, dort, er lief ebenfalls. Er war schon ganz oben, bei der Ecke der n臘hsten Stra゚e. Ich lief wieder. Einige wollten mich aufhalten. Ich stie゚ sie beiseite. Und lief. Ich h痧te schon nicht mehr meine Lungen keuchen, ich h痧te nichts mehr. Ich sah blo゚. Ich sah ihn, ihn, ihn. Nun kam ich etwas n臧er. Nun war er aber wieder um die Ecke. Doch nein, du entkommst mir nicht. Diesmal nicht. Auch ich war schon um die Ecke. Da stand er unweit von mir. So unerregt, so sicher. Ruhig. Und sah mich an. Ich blieb pl痮zlich stehen. Ich mu゚te stehen bleiben. Ich h痧te mich wieder keuchen. Er sah mich noch immer an. Ich verlor allen Mut. Ich wollte zur魬klaufen, fliehen. Fliehen, fliehen! Denn jetzt erkannte ich auf einmal sein Gewand; es war gr鮾. Und auf seinem Hut stak eine Feder. Und 魫er seinem R魬ken hing ein Gewehr. Das gewahrte ich alles erst jetzt. Das schaute ich jetzt. Er stand ruhig und sah mich an. Sein Blick! sein Blick! Nun wu゚te ich, wer es war. Es war ein J臠er. Da wandte er sich um und ging weiter. Im selben Augenblick war der Bann von mir gewichen. Ich konnte ihm wieder folgen. Aber ich ging schwer. Mein Hirn war kalt. Ich mu゚te ihm folgen, das wu゚te ich. Er ging durch viele Gassen. Ich folgte. Er bog ums Eck. Ich auch. Er ging schneller. Ich auch. Er ging langsamer. Ich auch. Die Stra゚en wurden einsamer. Noch immer ging er. Ich auch. Die H舫ser hatten aufgeh痧t. Er schritt und schritt. Ich auch. Er setzte sich auf einen Stein und rastete. Auch ich. Er stand wieder auf und ging weiter. Auch ich. Es kamen Felder. Wir gingen durch. Es kam Wald. Wir gingen durch. Da, als wir aus dem Wald herausgetreten waren, blieb er pl痮zlich stehn. Dort unten lag ein Haus. Dahinter waren weite Felder, r魬kw舐ts wieder Wald. Der da vorne schritt auf das Haus zu. Ich folgte. Er war schon bald da. Ich schritt schneller aus. Er trat durchs Tor. Ich folgte rasch. ワber dem Eingang hing ein Geweih. Auf der Flur hatte der Mann eben sein Gewehr an einen Rechen geh舅gt, seinen Hut auf einen Nagel, als ich mit Gepolter im Rahmen der T鯝e stand. Er sah mich an. Doch ich f鯝chtete mich nicht mehr. Er war kleiner als ich. サWas willst du?ォ fragte er ruhig. サDich!ォ schrie ich und sprang vor. Er wollte mich packen, ich war st舐ker. Sein Blick machte mich w鯪end und gab mir St舐ke. Ich packte fest zu und dr舅gte ihn durch eine T鯝 in ein Zimmer. An der Wand hatte ich einen Dolch erblickt, ich ergriff das Messer, noch ehe wir beide zu Boden gefallen waren, und mit meinem Gebr鮲l seinen Wehruf 魫erschreiend, stach ich es ihm ins Herz. Ich keuchte noch schwer, dann atmete ich auf. Er war tot. Niemand hatte es gesehen. Niemand. Ich war frei. Ich hatte nichts mehr zu suchen. Ich war ein Mensch wie die andern. Nun schnell fort. Ich richtete mich empor. Da 魫erlief es mich kalt. Mir stockte der Atem. Mir gerann das Blut. Meine Augen starrten. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich war gel臧mt: Ich sah in die entsetzten und gro゚ aufgerissenen Augen eines Hasen. Ich h痧te mein Herz klopfen und auch das des Hasen. Der Hase zitterte. Sein Blick zitterte. Pl痮zlich sprang er und war weg. Ich konnte mich wieder bewegen. Da sah ich, da゚ ein Fenster offen war. Hin 魫er die vergr鮾ten Felder lief der Hase. Da wu゚te ich auf einmal, warum er lief. Scheu, den Blick vom Boden der Tat wegwendend, drehte ich mich um und lief aus dem Zimmer, durch die Flur und aus dem Haus heraus. Ich lief. Ich war weg. Die Stra゚e, der Wald, der Wald, der Wald, der Wald war unendlich. Langsam kam die D舂merung. Noch immer lief ich. Endlich sah ich Lichter. Ich lief langsamer. Die ersten H舫ser kamen schon, nun Stra゚en. Ich lief nicht mehr. Ich blieb stehn. Ich wischte mir den Schwei゚ von der Stirn. Ein Finger war blutbespritzt. Ich b魬kte mich, steckte ihn in warmen Pferdekot und zog ihn wieder heraus. Man sah nichts mehr. Ich war rein vom Blut. Ich ging. Es war schon sp舩 in der Nacht, als ich heimkam. Ich tastete an der Wand. Da standen vier Karren. Sollte das alles ein Traum gewesen sein? Es war finster. Dennoch wu゚te ich, da゚ ich l臘helte, als ich zu den Meinen eintrat. Sie schnarchten. Ich legte mich hin; in meine Ecke. Ich h痧te Maria regelm葹ig atmen. Ich w舁zte mich auf die linke Seite und schlief ungl魬klich. Am Morgen fragten mich alle, wo ich gewesen. サEin Schwindel ergriff mich, ich fiel hin; als ich aufwachte, war ich bei guten Leuten. Ich glaube, es war der Hausmeister von der gr鮾en Villa in der J臠erstra゚e,ォ sagte ich matt und wunderte mich im Innern 魫er meine L鮦e. サJa, ja, du wirst alt, Vater,ォ meinte Maria und reichte mir warmen Kaffee. サWas glaubst du, wie ich erschrak, als ich mit dem Essen kam und dich nicht sah, nur deinen Schubkarren. Eine Stunde habe ich gewartet. Das Essen war kalt geworden. Ich gab es in den Wagen, nahm Schaufel und Besen und zog voller Angst heimw舐ts.ォ サDu gutes Kind, du bist so gut, so gut,ォ sagte ich. サAlso auf!ォ r舫sperte sich einer der andern, サkehren wir wieder einmal den Dreck des Lebens von der einen auf die andere Seite. Ob so oder so, Dreck bleibt Dreck! Also los, Bruder, kehren wir!ォ サJa,ォ sagte ich und folgte ihnen nach. Kein Tag war gl魬klich. Keinen Augenblick fand ich Ruhe. Ich stand und kehrte. Meine Augen hasteten. Meine Ohren h痧ten, mitten im L舐m der Stra゚e, auf ein leises Ger舫sch. Ein Ger舫sch, das so leise ist, weil es vom Tappen kleiner Pfoten kommt. Ich kehrte schlecht. Ich war zerstreut. Ich h痧te die Reden Marias nicht. Ich h痧te auch nicht die Fl魬he meiner Genossen. Nichts h痧te ich. Nur eines wu゚te ich, und immer und immer wieder eines: Jemand wei゚, jemand war Zeuge, jemand war ein Hase. Ein Hase! Ein Hase! サHast du nicht den Hasen gesehn?ォ fragte ich den Kutscher. Der hieb auf die Pferde ein und lachte. Ich war nicht frei. Noch immer nicht frei. Frei wie andere. Solange nicht, bis ich den Hasen gefunden hatte. Ich lief dem Wagen des Kaufmanns nach; da lagen viele Hasen, tot. Vielleicht war auch mein Hase darunter. Ich beugte mich 魫er jedes Tier und sah in die erstarrten Augen. Mein Hase war da nicht. サDu willst wohl stehlen?ォ br鮲lte mich der Fuhrmann an, der gerade aus der Sch舅ke herauskam und auf den Kutscherbock stieg. サNein! ich habe nur meinen Hasen gesucht.ォ サWeg!ォ schrie der Mann, schlug nach mir mit der Peitsche und fuhr. Ich schaute vor den Wildl臈en die hier h舅genden Hasen lang und streng an. Ich fand nichts. Ich streichelte Maria nicht mehr; ich h舩te an das Hasenfell denken m鯧sen. Ich war unruhig. Ich war sehr unruhig. Ich schlief schlecht. Ich kehrte schlecht. Ich verdaute schlecht. Ich fand nichts. Tage waren nach dem Mord vergangen. Wochen. Ich hatte alle Hasen der Stadt gesehn, tote und bald tote; denn ich war am Dienstag und Freitag schon um vier Uhr fr鮬 an der Ostseite der Stadt und wartete auf die Bauern, die mit Hasen zur Stadt fuhren. Meinen Hasen fand ich nicht. Tags魫er stand ich auf der Stra゚e und kehrte schlecht. Fuhr ein Leichenwagen vor魫er, hielt ich inne im Kehren und stand stramm wie ein Soldat. Der Hase lief. Da waren die Felder hinter ihm. Da war wieder der Wald. Sein Dunkel war gut. Der Hase hatte keine Angst mehr vor dem Wald. Denn er verbarg sich hinter Gezweig und wartete. Wartete die ganze Nacht hindurch. Sein kleines Herz pochte, so lang die Nacht war. Am Morgen schlug es schon leiser. Da schlief er ein. Als er aufwachte, hatte er Hunger und und fra゚ d鯝re Bl舩ter. Er wagte nicht, sich zu r鮬ren. Vor seinen Augen sah er noch das Furchtbare, die Unwesen. Jetzt liebte er den Wald. Er kroch weiter. Er suchte etwas; er konnte nichts finden. Denn er wu゚te nicht, wo er hin sollte. Jenes Schreckliche hatte ihm alle Erinnerung an seine Familie ausgel痬cht. Er irrte im Wald herum. Aufs Feld traute er sich nicht mehr, denn dort drohte jenes Das. Er blieb nirgends lange; er floh. Er sa゚ nie, er lief. Er wu゚te nicht, vor wem er floh. Weiter, weiter. Und die B舫me waren da und das Moos. Bis er m魳e war, da゚ er nicht mehr weiter konnte, blieb er liegen und schlief ein. So war er, so lebte er und wu゚te nichts. Eine Eule hielt er f鯝 seine Mutter. Einmal lief er doch hinaus, 魫er Felder der Landstra゚e zu. Da, er wollte zur魬kfliehen, standen viele Unwesen, nun hatten sie ihn gepackt und hielten ihn fest. Er schlo゚ die Augen und wartete zitternd. Ein lautes Ger舫sch ert痓te, als w鯝den gro゚e Tiere br鮲len. Da sp鯝te er, da゚ ihm nichts mehr weh tat; er tastete mit den Pfoten, f鮬lte Erde und sprang und -- lief. Wald. Er war im Wald und schlo゚ erst jetzt seine Lider. So waren seine Augen in Angst gewesen, da゚ die Lider sich nicht geschlossen hatten; von dem Augenblick, wo er entlief 魫er die weiten, weiten Felder, bis zu dem Augenblick, wo er den Wald betrat. Der Hase hatte jetzt etwas Schreckliches im Blick, so, da゚ sogar die Giftschlange sich verbarg und von allem B痬en lie゚, als sie seine Augen auf sich gerichtet f鮬lte. Zwei Stunden vor der Stadt wurde eine Stra゚e gewalzt. Viele mu゚ten dabei helfen. Auch ich. Tag f鯝 Tag standen wir drau゚en und r舫mten Steine aus dem Weg. Unterdessen verstaubte in der Stadt das Pflaster. Auch meine Genossen halfen mit. Um zwei Uhr brachte uns Maria immer das Mittagsmahl. Da war gerade Rast, und wir warteten am Stra゚enrand. Auch heute wieder. Auf einmal ert痓te Geschrei. Alle liefen zusammen und riefen. Ich erhob mich und schritt langsam dorthin, wo sie mitten auf der Stra゚e standen. Da teilte sich die Menge. Ich sah einige, die einen Hasen festhielten. In diesem Augenblick dachte ich an nichts, nur Mitleid ergriff mich, ich st鯝zte vor und schrie wild: サDa゚ mir niemand den Hasen t痮et!ォ Sie erschraken, lie゚en locker, und der Hase entlief. Dort war er schon, nahe am Wald. Jetzt sprang er und ward nicht mehr gesehen. Ich hatte ihm nachgeschaut, ohne Sinn und ohne Regung, bis er verschwunden war. Pl痮zlich fiel mir ein: K痓nte es nicht mein Hase . . .? サHasenheiland, wann wirst du deine Predigt halten?ォ h疰nten mich viele, aus Wut, da゚ der Hase davon war. Ich soff. Ich roch nach Schnaps. Ich schlug Maria. Ich schlug meine Genossen und wurde wieder von ihnen geschlagen. Ich kehrte schlecht. Monate vergingen. Maria war weggelaufen. Kaum, da゚ ich sie vermi゚t h舩te. An Sonntagen rannte ich in den Wald, um den Hasen zu suchen. Als es finster war, kehrte ich heim. Und Schnee lag 魫erall und war h疰nisch. Liefe jetzt ein Hase 魫ers Feld, es w舐e unheimlich. Da lief ich. Bis wieder die Stadt kam, und bis ich wieder zu Hause war. Und so vergingen viele Monate. Abermals war der Sommer vor魫er. Ich ha゚te den Herbst. Ich h舩te ihn t痮en m㽷en. Ich sa゚ in der Sch舅ke. Die Dirne an meiner Seite war krank. Ich sah es nicht. Ich sa゚ und trank. Die Dirne trank mit. Da schlug ihr einer das Glas weg, gerade als sie trinken wollte. Ihr Mund blutete. Ich trank und sah nichts. Da schrie mich das Weib an: サSiehst du nicht, da゚ er dich verspottet?!ォ Ich spielte, sah einen, der 魫er mich lachte. Ich griff zum Glase und trank. Alles war gleichg鮲tig. Nur der Schnaps nicht. Jetzt packte mich die Dirne, r鯪telte und rief: サDu bist ja gar kein Mann, du bist ein Hase!ォ Ich schaute auf. Meine Augen schlossen sich und 疢fneten sich wieder. Das Wort traf mich wie ein Schlag. Ich stand auf. Ich lief hinaus. Ich lief. Bis der Wald kam. Lange Zeit war vergangen. Der Wald war wei゚ gewesen, dann wurde er gr鮾, nun war er gelb. Der Hase hatte nie Ruhe. Er lief und verbarg sich, war stets gehetzt und f鯝chtete immer etwas Dunkles. Er war alt geworden, weil er nie rasten konnte. Noch immer hatte er seine starren Augen, noch immer wu゚te er von seinem fr鮬eren Leben nichts. Keine Mutter gab ihm W舐me, kein Vater Sicherheit. Allein war er im alten Walde. Kein Tier paarte sich mit ihm. Alles floh, auch b痬es Getier, kam der fliehende Hase angerannt. Und er lief und lief, f鯝chtete die Felder und war im Wald. Manchmal hatte er eine Erinnerung: Das Entsetzliche stieg auf, das eine Unwesen wuchs riesengro゚ aus dem Moos, dann das zweite, nun fielen sie beide hin -- und war ein Tier, ein Reh, das, von den starren Augen des Hasen gescheucht, verwirrt fl魬htete. Der Hase war m魳e. Er wollte nicht mehr die Augen 疢fnen. Er mu゚te sie 疢fnen, er mu゚te laufen, er mu゚te fliehen. Er starb nicht. Er lebte und floh. Als ich den finstern Wald betrat, wu゚te ich: Meine Seele war hauslos. Die B舫me kamen mir entgegen und wichen zur魬k. Kein Laut war zu h痧en. Alle Tiere und Zweige schwiegen. Ich drang durch Gestr鯳p und Str舫cher. Zum erstenmal taten mir meine F鼃e wohl. Ich ging auf Moos. Das Moos war gut. Ich hatte Angst, da゚ drau゚en die Sonne untergehn k痓nte. Auch wenn Moos gut ist, will ich nicht hier bleiben, allein mit mir im Wald, den die herankommende Nacht umhalsen wird. Ich f鯝chte N臘hte im Walde. Ich wollte mich jetzt selbst beim Namen rufen, er war aber schon lange vergessen. Ich hatte Angst, auf einmal, vor mir selbst. Ich wu゚te aus irgend einem verwirrten, aber heftigen Grunde, da゚ ich heute den Herbst t痮en w鯝de. Der Wald war gro゚. Da fing ich pl痮zlich zu rennen an. Und rannte im Walde. Die Str舫cher und トste zerkratzten mir Gesicht und H舅de. Ganz gleich. Ich rannte im Walde. Da lief ein Schatten; quer 魫er den Weg. Der Schatten stand pl痮zlich still, als h舩te ihn der Blitz ger鮬rt. Der Schatten bewegte sich nicht. Ich stand genau so still wie der Schatten. Ich konnte mich nicht r鮬ren. Ich hatte den Schatten erkannt. Der Schatten war ein Hase. Der Hase! Am Auge hatte ich den Hasen erkannt. Er war gel臧mt. Seine Augen waren gro゚ und starr. Seine Ohren waren steif und spitz. Sein Blick war entsetzt und irrsinnig. Mein Auge zitterte. Ich sah mich im gro゚en Auge des Hasen, und der Hase sah sich in meinem Auge. Ich sah den Hasen, und der Hase sah mich. Lautlos standen wir einander gegen魫er. Eine Ewigkeit lag zwischen uns. Und ein Wald. Alles, mein ganzes Leben fiel mir auf einmal ein, als ich dem Hasen ins Gesicht sah. Am Auge hatte mich der Hase erkannt. In diesem Atemzug sprang ich mit einem Schrei auf ihn, packte seinen Hals und -- trotzdem ich als Kind immer geweint hatte, als meine Mutter das Huhn t痮ete -- erw鯝gte ich den Hasen. Seine Augen waren entsetzlich gro゚ und tot. Ich lachte auf. Meine Finger waren um seinen Hals gekrampft und lie゚en nicht locker. So trat ich aus dem Wald heraus. Die Sonne ging gerade unter. Ich lief nicht mehr. Ich ging langsam. Als ich die Stadt betrat, brannten schon die Laternen. Meine linke Hand hielt den Hasen. Ich wu゚te nichts von meiner Linken. Irgendwer schrie aus dem Halbschatten: サGuten Abend, Herr Ha . .ォ Ich hatte etwas geh痧t. Nein! nein, das war ja mein Name, den ich schon vor langem verga゚. Nein, es war nichts. Ich l臘helte. Ich wu゚te schon nichts mehr. Die Laterne war gr鮾. Ich war eingetreten. Da sa゚en die Polizisten. Sie schauten zu Boden. Pl痮zlich sahn sie auf. Ich stotterte erst, dann sagte ich fest: サIch bin ein M痧der.ォ Eine namenlose Stimme fragte: サWen haben Sie gemordet?ォ Ich hob meine Linke mit ihrer Last hoch und sagte: サDiesen Hasen.ォ Die Gesichter der Polizisten erschienen durch den Qualm breiter, voller. Jemand sprach g鯪ig: サSeht doch, es ist hier etwas nicht in Ordnung in der Natur. Der Hase, den er da in der Linken h舁t, hat Augenlider wie ein Mensch, und jener Mensch hier hat keine Lider, nur gro゚e starre Augen.ォ Die sachliche Stimme fragte wieder: サWie hei゚en Sie?ォ Mir war es, als fiele ich in ein Meer. Dann sagte ich voller Unmut und heftig: サWie kann ich das wissen, da ich doch den Hasen get痮et habe!ォ Dann mu゚te ich pl痮zlich eingeschlafen sein. Denn als ich aufwachte, lag ich in einem Haus. Und in dem Haus waren die W舅de bleich. Eines Tages war der Wind so gut. Ich trat aus dem Haus heraus und war frei. Die bleichen W舅de lagen hinter mir. Ich bekam wieder meinen Schubkarren, meine M鯪ze und meinen Besen. Ich kehrte wieder. Ich habe berichtet. Das war mein Leben. Ob es gerecht war, wei゚ ich nicht. Zuf舁lig schaut man ins Leben. Vielleicht war mein Leben nur ein Leben, das man zwischen dem Erleben lebt. Vielleicht habe ich auch gar kein Leben gelebt, vielleicht war es das Leben eines andern, oder auch das, was niemand erlebt hat. Also ist mein Leben kein Leben gewesen. Ich wei゚ es nicht. Nun habe ich Ruhe. Ich habe meinen Frieden mit allen Menschen und Hasen gemacht. Ich kehre und frage nicht mehr. Manchmal schaue ich auf und blicke in die fl魬htenden Augen vornehmer Frauen, die fragend und schnell auf meine schmalen langen H舅de sehn und auf meine arabisch geschwungene Nase. End of the Project Gutenberg EBook of Der Hase, by Melchior Vischer *** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HASE *** ***** This file should be named 39390-8.txt or 39390-8.zip ***** This and all associated files of various formats will be found in: http://www.gutenberg.org/3/9/3/9/39390/ Produced by Jens Sadowski Updated editions will replace the previous one--the old editions will be renamed. Creating the works from public domain print editions means that no one owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United States without permission and without paying copyright royalties. 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15,945 words • 265h 45m read

— End of Der Hase: Eine Erzählung —

Book Information

Title
Der Hase: Eine Erzählung
Author(s)
Vischer, Melchior
Language
German
Type
Text
Release Date
April 6, 2012
Word Count
15,945 words
Library of Congress Classification
PT
Bookshelves
DE Lyrik, Browsing: Literature, Browsing: Poetry, Browsing: Fiction
Rights
Public domain in the USA.