Cover of Das Buch der Bilder

Das Buch der Bilder

German 18,973 words 316h 13m read Nov 30, 2010

Subjects:

Excerpt

The Project Gutenberg EBook of Das Buch der Bilder, by Rainer Maria Rilke

This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org

Read the Full Text

The Project Gutenberg EBook of Das Buch der Bilder, by Rainer Maria Rilke This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org Title: Das Buch der Bilder Author: Rainer Maria Rilke Release Date: November 30, 2010 [EBook #34521] Language: German Character set encoding: ISO-8859-1 *** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS BUCH DER BILDER *** DAS BUCH DER BILDER VON RAINER MARIA RILKE LEIPZIG IM INSEL-VERLAG MCMXX DES ERSTEN BUCHES ERSTER TEIL EINGANG Wer du auch seist: Am Abend tritt hinaus aus deiner Stube, drin du alles wei゚t; als letztes vor der Ferne liegt dein Haus: Wer du auch seist. Mit deinen Augen, welche m魳e kaum von der verbrauchten Schwelle sich befrein, hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein. Und hast die Welt gemacht. Und sie ist gro゚ und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift. Und wie dein Wille ihren Sinn begreift, lassen sie deine Augen z舐tlich los.... AUS EINEM APRIL Wieder duftet der Wald. Es heben die schwebenden Lerchen mit sich den Himmel empor, der unseren Schultern schwer war; zwar sah man noch durch die トste den Tag, wie er leer war,-- aber nach langen, regnenden Nachmittagen kommen die gold魫ersonnten neueren Stunden, vor denen fl魬htend, an fernen H舫serfronten alle die wunden Fenster furchtsam mit Fl鮦eln schlagen. Dann wird es still. Sogar der Regen geht leiser 魫er der Steine ruhig dunkelnden Glanz. Alle Ger舫sche ducken sich ganz in die gl舅zenden Knospen der Reiser. ZWEI GEDICHTE ZU HANS THOMAS SECHZIGSTEM GEBURTSTAGE MONDNACHT S魳deutsche Nacht, ganz breit im reifen Monde und mild wie aller M舐chen Wiederkehr. Vom Turme fallen viele Stunden schwer in ihre Tiefen nieder wie ins Meer,-- und dann ein Rauschen und ein Ruf der Ronde, und eine Weile bleibt das Schweigen leer; und eine Geige dann (Gott wei゚ woher) erwacht und sagt ganz langsam: Eine Blonde ... RITTER Reitet der Ritter im schwarzen Stahl hinaus in die rauschende Welt. Und drau゚en ist alles: der Tag und das Tal und der Freund und der Feind und das Mahl im Saal und der Mai und die Maid und der Wald und der Gral, und Gott ist selber vieltausendmal an alle Stra゚en gestellt. Doch in dem Panzer des Ritters drinnen, hinter den finstersten Ringen, hockt der Tod und mu゚ sinnen und sinnen: Wann wird die Klinge springen 魫er die Eisenhecke, die fremde befreiende Klinge, die mich aus meinem Verstecke holt, drin ich so viele geb魬kte Tage verbringe,-- da゚ ich mich endlich strecke und spiele und singe. MトDCHENMELANCHOLIE Mir f舁lt ein junger Ritter ein fast wie ein alter Spruch. Der kam. So kommt manchmal im Hain der gro゚e Sturm und h鮲lt dich ein. Der ging. So l葹t das Benedein der gro゚en Glocken dich allein oft mitten im Gebet.... Dann willst du in die Stille schrein und weinst doch nur ganz leis hinein tief in dein k鮬les Tuch. Mir f舁lt ein junger Ritter ein, der weit in Waffen geht. Sein L臘heln war so weich und fein: wie Glanz auf altem Elfenbein, wie Heimweh, wie ein Weihnachtsschnein im dunkeln Dorf, wie T鯝kisstein, um den sich lauter Perlen reihn, wie Mondenschein auf einem lieben Buch. VON DEN MトDCHEN I Andere m鯧sen auf langen Wegen zu den dunklen Dichtern gehn; fragen immer irgendwen, ob er nicht einen hat singen sehn oder H舅de auf Saiten legen. Nur die M臈chen fragen nicht, welche Br魬ke zu Bildern f鮬re; l臘heln nur, lichter als Perlenschn鯝e, die man an Schalen von Silber h舁t. Aus ihrem Leben geht jede T鯝e in einen Dichter und in die Welt. II M臈chen, Dichter sind, die von euch lernen das zu sagen, was ihr einsam seid; und sie lernen leben an euch Fernen, wie die Abende an gro゚en Sternen sich gew疰nen an die Ewigkeit. Keine darf sich je dem Dichter schenken, wenn sein Auge auch um Frauen bat: denn er kann euch nur als M臈chen denken: das Gef鮬l in euren Handgelenken w鯝de brechen von Brokat. La゚t ihn einsam sein in seinem Garten, wo er euch wie Ewige empfing auf den Wegen, die er t臠lich ging, bei den B舅ken, welche schattig warten, und im Zimmer, wo die Laute hing. Geht!... Es dunkelt. Seine Sinne suchen eure Stimme und Gestalt nicht mehr. Und die Wege liebt er lang und leer und kein Wei゚es unter dunklen Buchen,-- und die stumme Stube liebt er sehr. ... Eure Stimmen h痧t er ferne gehn (unter Menschen, die et m魳e meidet) und: sein z舐tliches Gedenken leidet im Gef鮬le, da゚ euch viele sehn. DAS LIED DER BILDSトULE Wer ist es, wer mich so liebt, da゚ er sein liebes Leben verst祊t? Wenn einer f鯝 mich ertrinkt im Meer, so bin ich vom Steine zur Wiederkehr ins Leben, ins Leben erl痬t. Ich sehne mich so nach dem rauschenden Blut; der Stein ist so still. Ich tr舫me vom Leben: das Leben ist gut. Hat keiner den Mut, durch den ich erwachen will? Und werd ich einmal im Leben sein, das mir alles Goldenste gibt,-- * * * * * so werd ich allein , weinen, weinen nach meinem Stein. Was hilft mir mein Blut, wenn es reift wie der Wein? Es kann aus dem Meer nicht den Einen schrein, der mich am meisten geliebt. DER WAHNSINN Sie mu゚ immer sinnen: Ich bin... ich bin.... Wer bist du denn, Marie? Eine K痓igin, eine K痓igin! In die Kniee vor mir, in die Knie! Sie mu゚ immer weinen: Ich war ... ich war.... Wer warst du denn, Marie? Ein Niemandskind, ganz arm und bar, und ich kann dir nicht sagen wie. Und wurdest aus einem solchen Kind eine F鯝stin, vor der man kniet? Weil die Dinge alle anders sind, als man sie beim Betteln sieht. So haben die Dinge dich gro゚ gemacht, und kannst du noch sagen wann? Eine Nacht, eine Nacht, 魫er eine Nacht,-- und sie sprachen mich anders an. Ich trat in die Gasse hinaus und sieh: die ist wie mit Saiten bespannt; da wurde Marie Melodie, Melodie ... und tanzte von Rand zu Rand. Die Leute schlichen so 舅gstlich hin, wie hart an die H舫ser gepflanzt,-- denn das darf doch nur eine K痓igin, da゚ sie tanzt in den Gassen: tanzt!... DIE LIEBENDE Ja, ich sehne mich nach dir. Ich gleite mich verlierend selbst mir aus der Hand, ohne Hoffnung, da゚ ich Das bestreite, was zu mir kommt wie aus deiner Seite ernst und unbeirrt und unverwandt. ... jene Zeiten: O wie war ich Eines, nichts was rief und nichts was mich verriet, meine Stille war wie eines Steines, 魫er den der Bach sein Murmeln zieht. Aber jetzt in diesen Fr鮬lingswochen hat mich etwas langsam abgebrochen von dem unbewu゚ten dunkeln Jahr. Etwas hat mein armes warmes Leben irgendeinem in die Hand gegeben, der nicht wei゚, was ich noch gestern war. DIE BRAUT Ruf mich, Geliebter, ruf mich laut! La゚ deine Braut nicht so lange am Fenster stehn. In den alten Platanenalleen wacht der Abend nicht mehr: sie sind leer. Und kommst du mich nicht in das n臘htliche Haus mit deiner Stimme verschlie゚en, so mu゚ ich mich aus meinen H舅den hinaus in die G舐ten des Dunkelblaus ergie゚en.... DIE STILLE H痧st du, Geliebte, ich hebe die H舅de-- h痧st du: es rauscht.... Welche Geb舐de der Einsamen f舅de sich nicht von vielen Dingen belauscht? H痧st du, Geliebte, ich schlie゚e die Lider, und auch das ist Ger舫sch bis zu dir, h痧st du, Geliebte, ich hebe sie wieder.... ... Aber warum bist du nicht hier. Der Abdruck meiner kleinsten Bewegung bleibt in der seidenen Stille sichtbar; unvernichtbar dr魬kt die geringste Erregung in den gespannten Vorhang der Ferne sich ein. Auf meinen Atemz鮦en heben und senken die Sterne sich. Zu meinen Lippen kommen die D魷te zur Tr舅ke, und ich erkenne die Handgelenke entfernter Engel. Nur die ich denke: Dich seh ich nicht. MUSIK Was spielst du, Knabe? Durch die G舐ten gings wie viele Schritte, fl鯧ternde Befehle. Was spielst du, Knabe? Siehe, deine Seele verfing sich in den St臙en der Syrinx. Was lockst du sie? Der Klang ist wie ein Kerker, darin sie sich vers舫mt und sich versehnt; stark ist dein Leben, doch dein Lied ist st舐ker, an deine Sehnsucht schluchzend angelehnt.-- Gib ihr ein Schweigen, da゚ die Seele leise heimkehre in das Flutende und Viele, darin sie lebte, wachsend, weit und weise, eh du sie zwangst in deine zarten Spiele. Wie sie schon matter mit den Fl鮦eln schl臠t: So wirst du, Tr舫mer, ihren Flug vergeuden, da゚ ihre Schwinge, vom Gesang zers臠t, sie nicht mehr 魫er meine Mauern tr臠t, wenn ich sie rufen werde zu den Freuden. DIE ENGEL Sie haben alle m魳e M鮾de und helle Seelen ohne Saum. Und eine Sehnsucht (wie nach S鮾de) geht ihnen manchmal durch den Traum. Fast gleichen sie einander alle; in Gottes G舐ten schweigen sie, wie viele, viele Intervalle in seiner Macht und Melodie. Nur wenn sie ihre Fl鮦el breiten, sind sie die Wecker eines Winds: Als ginge Gott mit seinen weiten Bildhauerh舅den durch die Seiten im dunklen Buch des Anbeginns. DER SCHUTZENGEL Du bist der Vogel, dessen Fl鮦el kamen, wenn ich erwachte in der Nacht und rief. Nur mit den Armen rief ich, denn dein Namen ist wie ein Abgrund, tausend N臘hte tief. Du bist der Schatten, drin ich still entschlief, und jeden Traum ersinnt in mir dein Samen,-- du bist das Bild, ich aber bin der Rahmen, der dich erg舅zt in gl舅zendem Relief. Wie nenn ich dich? Sieh, meine Lippen lahmen. Du bist der Anfang, der sich gro゚ ergie゚t, ich bin das langsame und bange Amen, das deine Sch痓heit scheu beschlie゚t. Du hast mich oft aus dunklem Ruhn gerissen, wenn mir das Schlafen wie ein Grab erschien und wie Verlorengehen und Entfliehn,-- da hobst du mich aus Herzensfinsternissen und wolltest mich auf allen T鯝men hissen wie Scharlachfahnen und wie Draperien. Du: der von Wundern redet wie vom Wissen und von den Menschen wie von Melodien und von den Rosen: von Ereignissen, die flammend sich in deinem Blick vollziehn,-- du Seliger, wann nennst du einmal Ihn, aus dessen siebentem und letztem Tage noch immer Glanz auf deinem Fl鮦elschlage verloren liegt. Befiehlst du, da゚ ich frage? MARTYRINNEN Martyrin ist sie. Und als harten Falls mit einem Ruck das Beil durch ihre kurze Jugend ging, da legte sich der feine rote Ring um ihren Hals und war der erste Schmuck, den sie mit einem fremden L臘heln nahm: aber auch den ertr臠t sie nur mit Scham. Und wenn sie schl臟t, mu゚ ihre junge Schwester (die, kindisch noch, sich mit der Wunde schm魬kt von jenem Stein, der ihr die Stirn erdr魬kt,) die harten Arme um den Hals ihr halten, und oft im Traume fleht die andre: Fester, fester. Und da f舁lt es dem Kinde manchmal ein, die Stirne mit dem Bild von jenem Stein zu bergen in des sanften Nachtgewandes Falten, das von der Schwester Atmen hell sich hebt, voll wie ein Segel, das vom Winde lebt. Das ist die Stunde, da sie heilig sind, die stille Jungfrau und das blasse Kind. Da sind sie wieder wie vor allem Leide und schlafen arm und haben keinen Ruhm, und ihre Seelen sind wie wei゚e Seide, und von derselben Sehnsucht beben beide und f鯝chten sich vor ihrem Heldentum. Und du kannst meinen: Wenn sie aus den Betten aufst鮾den bei dem n臘hsten Morgenlichte und, mit demselben tr舫menden Gesichte, die Gassen k舂en in den kleinen St臈ten,-- es bliebe keiner hinter ihnen staunen, kein Fenster klirrte an den H舫serreihn, und nirgends bei den Frauen ging ein Raunen, und keines von den Kindern w鯝de schrein. Sie schritten durch die Stille in den Hemden (die flachen Falten geben keinen Glanz) so fremd und dennoch keinem zum Befremden, so wie zu Festen, aber ohne Kranz. DIE HEILIGE Das Volk war durstig; also ging das eine durstlose M臈chen, ging die Steine um Wasser flehen f鯝 ein ganzes Volk. Doch ohne Zeichen blieb der Zweig der Weide, und sie ermattete am langen Gehn und dachte endlich nur, da゚ einer leide, (ein kranker Knabe, und sie hatten beide sich einmal abends ahnend angesehn). Da neigte sich die junge Weidenrute in ihren H舅den d鯝stend wie ein Tier: jetzt ging sie bl鮬end 魫er ihrem Blute, und rauschend ging ihr Blut tief unter ihr. KINDHEIT Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit mit Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen. O Einsamkeit, o schweres Zeitverbringen.... Und dann hinaus: die Stra゚en spr鮬n und klingen, und auf den Pl舩zen die Font舅en springen, und in den G舐ten wird die Welt so weit.-- Und durch das alles gehn im kleinen Kleid, ganz anders als die andern gehn und gingen--: O wunderliche Zeit, o Zeitverbringen, o Einsamkeit. Und in das alles fern hinauszuschauen: M舅ner und Frauen; M舅ner, M舅ner, Frauen und Kinder, welche anders sind und bunt; und da ein Haus und dann und wann ein Hund und Schrecken lautlos wechselnd mit Vertrauen--: O Trauer ohne Sinn, o Traum, o Grauen, o Tiefe ohne Grund. Und so zu spielen: Ball und Ring und Reifen in einem Garten, welcher sanft verbla゚t, und manchmal die Erwachsenen zu streifen, blind und verwildert in des Haschens Hast, aber am Abend still, mit kleinen steifen Schritten nach Haus zu gehn, fest angefa゚t--: O immer mehr entweichendes Begreifen, o Angst, o Last. Und stundenlang am gro゚en grauen Teiche mit einem kleinen Segelschiff zu knien; es zu vergessen, weil noch andre gleiche und sch痓ere Segel durch die Ringe ziehn, und denken m鯧sen an das kleine bleiche Gesicht, das sinkend aus dem Teiche schien--: O Kindheit, o entgleitende Vergleiche. Wohin? Wohin? AUS EINER KINDHEIT Das Dunkeln war wie Reichtum in dem Raume, darin der Knabe, sehr verheimlicht, sa゚. Und als die Mutter eintrat wie im Traume, erzitterte im stillen Schrank ein Glas. Sie f鮬lte, wie das Zimmer sie verriet, und k鼃te ihren Knaben: Bist du hier?... Dann schauten beide bang nach dem Klavier, denn manchen Abend hatte sie ein Lied, darin das Kind sich seltsam tief verfing. Es sa゚ sehr still. Sein gro゚es Schauen hing an ihrer Hand, die ganz gebeugt vom Ringe, als ob sie schwer in Schneewehn ginge, 魫er die wei゚en Tasten ging. DER KNABE Ich m𤴔hte einer werden so wie die, die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren, mit Fackeln, die gleich aufgegangnen Haaren in ihres Jagens gro゚em Winde wehn. Vorn m𤴔ht ich stehen wie in einem Kahne, gro゚ und wie eine Fahne aufgerollt. Dunkel, aber mit einem Helm von Gold, der unruhig gl舅zt. Und hinter mir gereiht zehn M舅ner aus derselben Dunkelheit mit Helmen, die wie meiner unst舩 sind, bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind. Und einer steht bei mir und bl舖t uns Raum mit der Trompete, welche blitzt und schreit, und bl舖t uns eine schwarze Einsamkeit, durch die wir rasen wie ein rascher Traum: die H舫ser fallen hinter uns ins Knie, die Gassen biegen sich uns schief entgegen, die Pl舩ze weichen aus: wir fassen sie, und unsre Rosse rauschen wie ein Regen. DIE KONFIRMANDEN (PARIS, IM MAI 1903) In wei゚en Schleiern gehn die Konfirmanden tief in das neue Gr鮾 der G舐ten ein. Sie haben ihre Kindheit 魫erstanden, und was jetzt kommt, wird anders sein. O kommt es denn! Beginnt jetzt nicht die Pause, das Warten auf den n臘hsten Stundenschlag? Das Fest ist aus, und es wird laut im Hause, und trauriger vergeht der Nachmittag.... Das war ein Aufstehn zu dem wei゚en Kleide und dann durch Gassen ein geschm魬ktes Gehn und eine Kirche, innen k鮬l wie Seide, und lange Kerzen waren wie Alleen, und alle Lichter schienen wie Geschmeide, von feierlichen Augen angesehn. Und es war still, als der Gesang begann: Wie Wolken stieg er in der W痆bung an und wurde hell im Niederfall; und linder denn Regen fiel er in die wei゚en Kinder. Und wie im Wind bewegte sich ihr Wei゚, und wurde leise bunt in seinen Falten und schien verborgne Blumen zu enthalten--: Blumen und V㽷el, Sterne und Gestalten aus einem alten fernen Sagenkreis. Und drau゚en war ein Tag aus Blau und Gr鮾 mit einem Ruf von Rot an hellen Stellen. Der Teich entfernte sich in kleinen Wellen, und mit dem Winde kam ein fernes Bl鮬n und sang von G舐ten drau゚en vor der Stadt. Es war, als ob die Dinge sich bekr舅zten, sie standen licht, unendlich leicht besonnt; ein F鮬len war in jeder H舫serfront, und viele Fenster gingen auf und gl舅zten. DAS ABENDMAHL Sie sind versammelt, staunende Verst痧te, am ihn, der wie ein Weiser sich beschlie゚t, und der sich fortnimmt denen er geh痧te, und der an ihnen fremd v痧魫erflie゚t. Die alte Einsamkeit kommt 魫er ihn, die ihn erzog zu seinem tiefen Handeln; nun wird er wieder durch den ヨlwald wandeln, und die ihn lieben, werden vor ihm fliehn. Er hat sie zu dem letzten Tisch entboten und (wie ein Schu゚ die V㽷el aus den Schoten scheucht) scheucht er ihre H舅de aus den Broten mit seinem Wort: sie fliegen zu ihm her; sie flattern bange durch die Tafelrunde und suchen einen Ausgang. Aber er ist 魫erall wie eine D舂merstunde. DES ERSTEN BUCHES ZWEITER TEIL INITIALE Aus unendlichen Sehns魬hten steigen endliche Taten wie schwache Font舅en, die sich zeitig und zitternd neigen. Aber, die sich uns sonst verschweigen, unsere fr疰lichen Kr臟te--zeigen sich in diesen tanzenden Tr舅en. ZUM EINSCHLAFEN ZU SAGEN Ich m𤴔hte jemanden einsingen, bei jemandem sitzen und sein. Ich m𤴔hte dich wiegen und kleinsingen und begleiten schlafaus und schlafein. Ich m𤴔hte der einzige sein im Haus, der w鼃te: die Nacht war kalt. Und m𤴔hte horchen herein und hinaus in dich, in die Welt, in den Wald.-- Die Uhren rufen sich schlagend an, und man sieht der Zeit auf den Grund. Und unten geht noch ein fremder Mann und st痧t einen fremden Hund. Dahinter wird Stille. Ich habe gro゚ die Augen auf dich gelegt; sie halten dich sanft und lassen dich los, wenn ein Ding sich im Dunkel bewegt. MENSCHEN BEI NACHT Die N臘hte sind nicht f鯝 die Menge gemacht. Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht, und du sollst ihn nicht suchen trotzdem. Und machst du nachts deine Stube licht, um Menschen zu schauen ins Angesicht, so mu゚t du bedenken: wem. Die Menschen sind furchtbar vom Licht entstellt, das von ihren Gesichtern tr舫ft, und haben sie nachts sich zusammengesellt, so schaust du eine wankende Welt durcheinandergeh舫ft. Auf ihren Stirnen hat gelber Schein alle Gedanken verdr舅gt, in ihren Blicken flackert der Wein, an ihren H舅den h舅gt die schwere Geb舐de, mit der sie sich bei ihren Gespr臘hen verstehn; und dabei sagen sie: Ich und Ich und meinen: Irgendwen. DER NACHBAR Fremde Geige, gehst du mir nach? In wieviel fernen St臈ten schon sprach deine einsame Nacht zu meiner? Spielen dich Hunderte? Spielt dich einer? Gibt es in allen gro゚en St臈ten solche, die sich ohne dich schon in den Fl鯧sen verloren h舩ten? Und warum trifft es immer mich? Warum bin ich immer der Nachbar derer, die dich bange zwingen zu singen und zu sagen: Das Leben ist schwerer als die Schwere von allen Dingen? PONT DU CARROUSEL Der blinde Mann, der auf der Br魬ke steht, grau wie ein Markstein namenloser Reiche, er ist vielleicht das Ding, das immer gleiche, um das von fern die Sternenstunde geht und der Gestirne heller Mittelpunkt. Denn alles um ihn irrt und rinnt und prunkt. Er ist der unbewegliche Gerechte, in viele wirre Wege hingestellt; der dunkle Eingang in die Unterwelt bei einem oberfl臘hlichen Geschlechte. DER EINSAME Wie einer, der auf fremden Meeren fuhr, so bin ich bei den ewig Einheimischen; die vollen Tage stehn auf ihren Tischen, mir aber ist die Ferne voll Figur. In mein Gesicht reicht eine Welt herein, die vielleicht unbewohnt ist wie ein Mond, sie aber lassen kein Gef鮬l allein, und alle ihre Worte sind bewohnt. Die Dinge, die ich weither mit mir nahm, sehn selten aus, gehalten an das Ihre--: in ihrer gro゚en Heimat sind sie Tiere, hier halten sie den Atem an vor Scham. DIE ASCHANTI (Jardin d'Acclimatation) Keine Vision von fremden L舅dern, kein Gef鮬l von braunen Frauen, die tanzen aus den fallenden Gew舅dern. Keine wilde, fremde Melodie. Keine Lieder, die vom Blute stammten, und kein Blut, das aus den Tiefen schrie. Keine braunen M臈chen, die sich samten breiteten in Tropenm魳igkeit; keine Augen, die wie Waffen flammten, und die Munde zum Gel臘hter breit. Und ein wunderliches Sich-verstehen mit der hellen Menschen Eitelkeit. Und mir war so bange hinzusehen. O wie sind die Tiere so viel treuer, die in Gittern auf und nieder gehn, ohne Eintracht mit dem Treiben neuer fremder Dinge, die sie nicht verstehn; und sie brennen wie ein stilles Feuer leise aus und sinken in sich ein, teilnahmslos dem neuen Abenteuer und mit ihrem gro゚en Blut allein. DER LETZTE Ich habe kein Vaterhaus und habe auch keines verloren; meine Mutter hat mich in die Welt hinaus geboren. Da steh ich nun in der Welt und geh in die Welt immer tiefer hinein und habe mein Gl魬k und habe mein Weh und habe jedes allein. Und bin doch manch eines Erbe. Mit drei Zweigen hat mein Geschlecht gebl鮬t auf sieben Schl痬sern im Wald und wurde seines Wappens m魳 und war schon viel zu alt;-- und was sie mir lie゚en und was ich erwerbe zum alten Besitze, ist heimatlos. In meinen H舅den, in meinem Scho゚ mu゚ ich es halten, bis ich sterbe. Denn was ich fortstelle, hinein in die Welt, f舁lt, ist wie auf eine Welle gestellt. BANGNIS Im welken Walde ist ein Vogelruf, der sinnlos scheint in diesem welken Walde. Und dennoch ruht der runde Vogelruf in dieser Weile, die ihn schuf, breit wie ein Himmel auf dem welken Walde. Gef鮦ig r舫mt sich alles in den Schrei. Das ganze Land scheint lautlos drin zu liegen, der gro゚e Wind scheint sich hineinzuschmiegen, und die Minute, welche weiter will, ist bleich und still, als ob sie Dinge w鼃te, an denen jeder sterben m鼃te, aus ihm herausgestiegen. KLAGE O wie ist alles fern und lange vergangen. Ich glaube, der Stern, von welchem ich Glanz empfange, ist seit Jahrtausenden tot. Ich glaube, im Boot, das vor魫erfuhr, h痧te ich etwas Banges sagen. Im Hause hat eine Uhr geschlagen.... In welchem Haus? ... Ich m𤴔hte aus meinem Herzen hinaus unter den gro゚en Himmel treten. Ich m𤴔hte beten. Und einer von allen Sternen m鼃te wirklich noch sein. Ich glaube, ich w鼃te, welcher allein gedauert hat, welcher wie eine wei゚e Stadt am Ende des Strahls in den Himmeln steht.... EINSAMKEIT Die Einsamkeit ist wie ein Regen. Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen; von Ebenen, die fern sind und entlegen, geht sie zum Himmel, der sie immer hat. Und erst vom Himmel f舁lt sie auf die Stadt. Regnet hernieder in den Zwitterstunden, wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen, und wenn die Leiber, welche nichts gefunden, entt舫scht und traurig voneinander lassen; und wenn die Menschen, die einander hassen, in einem Bett zusammen schlafen m鯧sen: dann geht die Einsamkeit mit den Fl鯧sen.... HERBSTTAG Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gro゚. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren la゚ die Winde los. Befiehl den letzten Fr魬hten voll zu sein; gib ihnen noch zwei s魳lichere Tage, dr舅ge sie zur Vollendung hin und jage die letzte S鼃e in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Bl舩ter treiben. ERINNERUNG Und du wartest, erwartest das Eine, das dein Leben unendlich vermehrt; das M臘htige, Ungemeine, das Erwachen der Steine, Tiefen, dir zugekehrt. Es d舂mern im B魬herst舅der die B舅de in Gold und Braun; und du denkst an durchfahrene L舅der, an Bilder, an die Gew舅der wiederverlorener Fraun. Und da wei゚t du auf einmal: Das war es. Du erhebst dich, und vor dir steht eines vergangenen Jahres Angst und Gestalt und Gebet. ENDE DES HERBSTES Ich sehe seit einer Zeit, wie alles sich verwandelt. Etwas steht auf und handelt und t痮et und tut Leid. Von Mal zu Mal sind all die G舐ten nicht dieselben; von den gilbenden zu der gelben langsamem Verfall: wie war der Weg mir weit. Jetzt bin ich beiden leeren und schaue durch alle Alleen. Fast bis zu den fernen Meeren kann ich den ernsten schweren verwehrenden Himmel sehn. HERBST Die Bl舩ter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne G舐ten; sie fallen mit verneinender Geb舐de. Und in den N臘hten f舁lt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da f舁lt. Und sieh dir andre an: es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen H舅den h舁t. AM RANDE DER NACHT Meine Stube und diese Weite, wach 魫er nachtendem Land, - ist Eines. Ich bin eine Saite, 魫er rauschende breite Resonanzen gespannt. Die Dinge sind Geigenleiber, von murrendem Dunkel voll; drin tr舫mt das Weinen der Weiber, drin r鮬rt sich im Schlafe der Groll ganzer Geschlechter.... Ich soll silbern erzittern: dann wird alles unter mir beben, und was in den Dingen irrt, wird nach dem Lichte streben, das von meinem tanzenden Tone, um welchen der Himmel wellt, durch schmale, schmachtende Spalten in die alten Abgr鮾de ohne Ende f舁lt.... GEBET Nacht, stille Nacht, in die verwoben sind ganz wei゚e Dinge, rote, bunte Dinge, verstreute Farben, die erhoben sind zu Einem Dunkel, Einer Stille,--bringe doch mich auch in Beziehung zu dem Vielen, das du erwirbst und 魫erredest. Spielen denn meine Sinne noch zu sehr mit Licht? W鯝de sich denn mein Angesicht noch immer st痧end von den Gegenst舅den abheben? Urteile nach meinen H舅den: liegen sie nicht wie Werkzeug da und Ding? Ist nicht der Ring selbst schlicht an meiner Hand, und liegt das Licht nicht ganz so, voll Vertrauen, 魫er ihnen,-- als ob sie Wege w舐en, die beschienen nicht anders sich verzweigen als im Dunkel?... FORTSCHRITT Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter, als ob es jetzt in breitern Ufern ginge. Immer verwandter werden mir die Dinge und alle Bilder immer angeschauter. Dem Namenlosen f鮬l ich mich vertrauter: mit meinen Sinnen, wie mit V㽷eln, reiche ich in die windigen Himmel aus der Eiche, und in den abgebrochnen Tag der Teiche sinkt, wie auf Fischen stehend, mein Gef鮬l. VORGEFワHL Ich bin wie eine Fahne von Fernen umgeben. Ich ahne die Winde, die kommen, und mu゚ sie leben, w臧rend die Dinge unten sich noch nicht r鮬ren: die T鯝en schlie゚en noch sanft, und in den Kaminen ist Stille; die Fenster zittern noch nicht, und der Staub ist noch schwer. Da wei゚ ich die St鯝me schon und bin erregt wie das Meer. Und breite mich aus und falle in mich hinein und werfe mich ab und bin ganz allein in dem gro゚en Sturm. STURM Wenn die Wolken, von St鯝men geschlagen, jagen: Himmel von hundert Tagen 魫er einem einzigen Tag--: Dann f鮬l ich dich, Hetman, von fern (der du deine Kosaken gern zu dem gr祊esten Herrn f鮬ren wolltest). Deinen wagrechten Nacken f鮬l ich, Mazeppa. Dann bin auch ich an das rasende Rennen eines rauchenden R魬kens gebunden; alle Dinge sind mir verschwunden, nur die Himmel kann ich erkennen: ワberdunkelt und 魫erschienen lieg ich flach unter ihnen, wie Ebenen liegen; meine Augen sind offen wie Teiche, und in ihnen fl魬htet das gleiche Fliegen. ABEND IN SKナNE Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus tret ich aus seiner D舂merung heraus in Ebene und Abend. In den Wind, denselben Wind, den auch die Wolken f鮬len, die hellen Fl鯧se und die Fl鮦elm鮬len, die langsam mahlend stehn am Himmelsrand. Jetzt bin auch ich ein Ding in seiner Hand, das kleinste unter diesen--Schau: Ist das ein Himmel?: Selig lichtes Blau, in das sich immer reinere Wolken dr舅gen, und drunter alle Wei゚ in ワberg舅gen, und dr魫er jenes d鮾ne gro゚e Grau, warmwallend wie auf roter Untermalung, und 魫er allem diese stille Strahlung sinkender Sonne. Wunderlicher Bau, in sich bewegt und von sich selbst gehalten, Gestalten bildend, Riesenfl鮦el, Falten und Hochgebirge vor den ersten Sternen und pl痮zlich, da: ein Tor in solche Fernen, wie sie vielleicht nur V㽷el kennen.... ABEND Der Abend wechselt langsam die Gew舅der, die ihm ein Rand von alten B舫men h舁t; du schaust: und von dir scheiden sich die L舅der, ein himmelfahrendes und eins, das f舁lt; und lassen dich, zu keinem ganz geh痧end, nicht ganz so dunkel wie das Haus, das schweigt, nicht ganz so sicher Ewiges beschw痧end wie das, was Stern wird jede Nacht und steigt; und lassen dir (uns臠lich zu entwirrn) dein Leben, bang und riesenhaft und reifend, so da゚ es, bald begrenzt und bald begreifend, abwechselnd Stein in dir wird und Gestirn. ERNSTE STUNDE Wer jetzt weint irgendwo in der Welt, ohne Grund weint in der Welt, weint 魫er mich. Wer jetzt lacht irgendwo in der Nacht, ohne Grund lacht in der Nacht, lacht mich aus. Wer jetzt geht irgendwo in der Welt, ohne Grund geht in der Welt, geht zu mir. Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt, ohne Grund stirbt in der Welt, sieht mich an. STROPHEN Ist einer, der nimmt alle in die Hand, da゚ sie wie Sand durch seine Finger rinnen. Er w臧lt die sch痓sten aus den K痓iginnen und l葹t sie sich in wei゚en Marmor hauen, still liegend in des Mantels Melodie; und legt die K痓ige zu ihren Frauen, gebildet aus dem gleichen Stein wie sie. Ist einer, der nimmt alle in die Hand, da゚ sie wie schlechte Klingen sind und brechen. Er ist kein Fremder, denn er wohnt im Blut, das unser Leben ist und rauscht und ruht. Ich kann nicht glauben, da゚ er unrecht tut; doch h痧 ich viele B痬es von ihm sprechen. STURMNACHT Der Gott erschrak in seiner Einsamkeit. Er sah tief unten in der grauen Zeit den Herbsttag gehn. Der war so greisenhaft, als reichte nicht zum Abendrande weit der matte Pfeil vom Bogen seiner Kraft. Oft stand er still und starrte nach den H鮦eln, und endlich sank er matt ins arme Gras; und wie der giere Geier auf das Aas, so fiel auf ihn mit schweren, schwarzen Fl鮦eln die nasse Nacht, die seine Seele fra゚. Die schwarze Nacht sa゚ auf dem toten Tag, und Gott erschrak: sein Blick ging lange in dem Dunkel irr; und als er trat aus Wolken und Gewirr, fand er die Ferne nicht, nicht Flut noch Feld: die schwarze Nacht fra゚ an der ganzen Welt. Da ahnte Gott, der schauernd niederblickte, wie unter diesem schweren Schwingenschlag die weite Welt erstarrte und erstickte so wie ein Tag. Und pl痮zlich wu゚te er: Er liebte sie. Doch reglos schattend blieb das Nachtgefieder, als von dem Rand der leeren Himmel nieder sein Wille schrie.... Aber der Gott wird gr祊er im Grimme; wenn er einmal sein einsames Leid in die erwachenden Weiten schreit, ist der Sturm seine Stimme. Und dann rei゚t sein wehendes Wort von den Monden die Wolken fort: und so sah er im Schimmer thronen lauter 臧nliche Ewigkeiten, sah die Sterne der Stille wohnen und die Welten im Wandel schreiten. Und sein Bangen fand alles geborgen in dem leise liebkosenden Licht,-- aber 魫er dem Gestern und Morgen schwieg die Nacht, und sie r鮬rte sich nicht. Und da war der Gott wie ein Kind, und er wurde vor Weinen blind, und durch den wimmernden Wind griff er mit hilflosen H舅den: ob sie im トther die Ufer f舅den, welche die Spitzen der T鯝me sind. Sein Weinen verwaiste und rief: "Ist denn die Welt so tief, so tief, da゚ der Gott, der Sommer und Sonnen sann, der in alle Gedanken tauchte, den Rauch, der um ihre Gipfel rauchte-- ihren Atem--nicht einmal erreichen kann? Ist dort kein Garten, der Bl鯪en weht, kein lauschendes Leid, kein waches Gebet, keine Stille, die mich versteht?" * * * * * Auf Erden war nur ein winziges Licht, das in dem samtenen Dunkel dicht an der Wiege des Kindes wachte und an sein 舐mliches Dasein dachte, als die Stimme des Sturmes klang. Da wurde dem Funken so heimwehbang, da゚ er aus blinkendem Becher sachte wie der Quell aus dem Felsen sprang und, die Falten des Vorhangs entlang, w鮾schend nach allen W舅den griff, bis sich berstend die Balken bogen,-- und auf hohen, lodernden Wogen trieb die Wiege, das schlummernde Schiff. Da regt sich die Welt. Von den H舅gen hebt scheu sich die Nacht vor dem siegenden Scheine. Es l臘helt der Gott; er wei゚ nur das eine: Sie lebt! DES ZWEITEN BUCHES ERSTER TEIL INITIALE Gib deine Sch痓heit immer hin ohne rechnen und reden. Du schweigst. Sie sagt f鯝 dich: Ich bin. Und kommt in tausendfachem Sinn, kommt endlich 魫er jeden. VERKワNDIGUNG DIE WORTE DES ENGELS Du bist nicht n臧er an Gott als wir; wir sind ihm alle weit. Aber wunderbar sind dir die H舅de benedeit. So reifen sie bei keiner Frau, so schimmernd aus dem Saum: Ich bin der Tag, ich bin der Tau, du aber bist der Baum. Ich bin jetzt matt, mein Weg war weit, vergib mir, ich verga゚, was er, der gro゚ in Goldgeschmeid wie in der Sonne sa゚, dir k鮾den lie゚, du Sinnende, (verwirrt hat mich der Raum). Sieh: Ich bin das Beginnende, du aber bist der Baum. Ich spannte meine Schwingen aus und wurde seltsam weit; jetzt 魫erflie゚t dein kleines Haus von meinem gro゚en Kleid. Und dennoch bist du so allein wie nie und schaust mich kaum; das macht: Ich bin ein Hauch im Hain, du aber bist der Baum. Die Engel alle bangen so, lassen einander los: noch nie war das Verlangen so, so ungewi゚ und gro゚. Vielleicht, da゚ etwas bald geschieht, das du im Traum begreifst. Gegr鼃t sei, meine Seele sieht: Du bist bereit und reifst. Du bist ein gro゚es, hohes Tor, und aufgehn wirst du bald. Du, meines Liedes liebstes Ohr, jetzt f鮬le ich: Mein Wort verlor sich in dir wie im Wald. So kam ich und vollendete dir tausendeinen Traum. Gott sah mich an: er blendete.... Du aber bist der Baum. DIE HEILIGEN DREI KヨNIGE LEGENDE Einst als am Saum der W鯧ten sich auftat die Hand des Herrn wie eine Frucht, die sommerlich verk鮾det ihren Kern, da war ein Wunder: Fern erkannten und begr鼃ten sich drei K痓ige und ein Stern. Drei K痓ige von Unterwegs und der Stern ワberall, die zogen alle (魫erlegs!) so rechts ein Rex und links ein Rex zu einem stillen Stall. Was brachten die nicht alles mit zum Stall von Bethlehem! Weithin erklirrte jeder Schritt, und der auf einem Rappen ritt, sa゚ samten und bequem; und der zu seiner Rechten ging, der war ein goldner Mann; und der zu seiner Linken fing mit Schwung und Schwing und Klang und Kling aus einem runden Silberding, das wiegend und in Ringen hing, ganz blau zu rauchen an. Da lachte der Stern ワberall so seltsam 魫er sie und lief voraus und stand am Stall und sagte zu Marie: Da bring ich eine Wanderschaft aus vieler Fremde her. Drei K痓ige mit Magenkraft, von Gold und Topas schwer und dunkel, tumb und heldenhaft,-- erschrick mir nicht zu sehr. Sie haben alle drei zu Haus zw痆f T𤴔hter, keinen Sohn, so bitten sie sich deinen aus als Sonne ihres Himmelblaus und Trost f鯝 ihren Thron. Doch mu゚t du nicht gleich glauben: Blo゚ ein Funkel f鯝st und Heidenscheich sei deines Sohnes Los. Bedenk, der Weg ist gro゚. Sie wandern lange, Hirten gleich, inzwischen f舁lt ihr reifes Reich wei゚ Gott wem in den Scho゚. Und w臧rend hier, wie Westwind warm, der Ochs ihr Ohr umschnaubt, sind sie vielleicht schon alle arm und so wie ohne Haupt. Drum mach mit deinem L臘heln licht die Wirrnis, die sie sind, und wende du dein Angesicht nach Aufgang und dein Kind; dort liegt in blauen Linien, was jeder dir verlie゚: Smaragda und Rubinien und die Tale von T鯝kis. IN DER CERTOSA Ein jeder aus der wei゚en Bruderschaft vertraut sich pflanzend seinem kleinen Garten. Auf jedem Beete steht, wer jeder sei. Und einer harrt in heimlichen Hoffarten, da゚ ihm im Mai die ungest鮸en Bl鯪en offenbarten ein Bild von seiner unterdr魬kten Kraft. Und seine H舅de halten, wie erschlafft, sein braunes Haupt, das schwer ist von den S臟ten, die ungeduldig durch das Dunkel rollen, und sein Gewand, das faltig, voll und wollen, zu seinen F鼃en flie゚t, ist stramm gestrafft um seinen Armen, die, gleich starken Sch臟ten, die H舅de tragen, welche tr舫men sollen. Kein Miserere und kein Kyrie will seine junge runde Stimme ziehn, vor keinem Fluche will sie fliehn; sie ist kein Reh. Sie ist ein Ro゚ und b舫mt sich im Gebi゚, und 魫er H鯝de, Hang und Hindernis will sie ihn tragen weit und weggewi゚, ganz ohne Sattel will sie tragen ihn. Er aber sitzt, und unter den Gedanken zerbrechen fast die breiten Handgelenke, so schwer wird ihm der Sinn und immer schwerer. Der Abend kommt, der sanfte Wiederkehrer, ein Wind beginnt, die Wege werden leerer, und Schatten sammeln sich im Talgesenke. Und wie ein Kahn, der an der Kette schwankt, so wird der Garten ungewi゚ und hangt wie windgewiegt auf lauter D舂merung. Wer l痬t ihn los?... Der Frate ist so jung, und langelang ist seine Mutter tot. Er wei゚ von ihr: sie nannten sie La Stanca; sie war ein Glas, ganz zart und klar. Man bot es einem, der es nach dem Trunk zerschlug wie einen Krug. So ist der Vater. Und er hat sein Brot als Meister in den roten Marmorbr魬hen. Und jede W𤴔hnerin in Pietrabianca hat Furcht, da゚ er des Nachts mit seinen Fl魬hen vorbei an ihrem Fenster kommt und droht. Sein Sohn, den er der Donna Dolorosa geweiht in einer Stunde wilder Not, sinnt im Arkadenhofe der Certosa, sinnt, wie umrauscht von r痮lichen Ger魬hen: denn seine Blumen bl鮬en alle rot. DAS JワNGSTE GERICHT AUS DEN BLトTTERN EINES MヨNCHS Sie werden alle wie aus einem Bade aus ihren m鯝ben Gr魷ten auferstehn; denn alle glauben an das Wiedersehn, und furchtbar ist ihr Glauben, ohne Gnade. Sprich leise, Gott! Es k痓nte einer meinen, da゚ die Posaune deiner Reiche rief; und ihrem Ton ist keine Tiefe tief: da steigen alle Zeiten aus den Steinen, und alle die Verschollenen erscheinen in welken Leinen, br魬higen Gebeinen und von der Schwere ihrer Schollen schief. Das wird ein wunderliches Wiederkehren in eine wunderliche Heimat sein; auch die dich niemals kannten, werden schrein und deine Gr祊e wie ein Recht begehren: wie Brot und Wein. Allschauender, du kennst das wilde Bild, das ich in meinem Dunkel zitternd dichte. Durch dich kommt alles, denn du bist das Tor,-- und alles war in deinem Angesichte, eh es in unserm sich verlor. Du kennst das Bild vom riesigen Gerichte: Ein Morgen ist es, doch aus einem Lichte, das deine reife Liebe nie erschuf, ein Rauschen ist es, nicht aus deinem Ruf, ein Zittern, nicht von g痮tlichem Verzichte, ein Schwanken, nicht in deinem Gleichgewichte. Ein Rascheln ist und ein Zusammenraffen in allen den geborstenen Geb舫den, ein Sichentgelten und ein Sich vergeuden, ein Sichbegatten und ein Sichbegaffen, und ein Betasten aller alten Freuden und aller L鯧te welke Wiederkehr. Und 魫er Kirchen, die wie Wunden klaffen, ziehn schwarze V㽷el, die du nie erschaffen, in irren Z鮦en hin und her. So ringen sie, die lange Ausgeruhten, und packen sich mit ihren nackten Z臧nen und werden bange, weil sie nicht mehr bluten, und suchen, wo die Augenbecher g臧nen, mit kalten Fingern nach den toten Tr舅en. Und werden m魳e. Wenige Minuten nach ihrem Morgen bricht der Abend ein. Sie werden ernst und lassen sich allein und sind bereit, im Sturme aufzusteigen, wenn sich auf deiner Liebe heitrem Wein die dunklen Tropfen deines Zornes zeigen, um deinem Urteil nah zu sein. Und da beginnt es, nach dem gro゚en Schrein: das 魫ergro゚e f鯝chterliche Schweigen. Sie sitzen alle wie vor schwarzen T鯝en in einem Licht, das sie, wie mit Geschw鯝en, mit vielen grellen Flecken 魫ers舩. Und wachsend wird der Abend alt und sp舩. Und N臘hte fallen dann in gro゚en St魬ken auf ihre H舅de und auf ihren R魬ken, der wankend sich mit schwarzer Last bel臈t. Sie warten lange. Ihre Schultern schwanken unter dem Drucke wie ein dunkles Meer, sie sitzen, wie versunken in Gedanken, und sind doch leer. Was st鯪zen sie die Stirnen? Ihre Gehirne denken irgendwo tief in der Erde, eingefallen, faltig: Die ganze alte Erde denkt gewaltig, und ihre gro゚en B舫me rauschen so. Allschauender, gedenkst du dieses bleichen und bangen Bildes, das nicht seinesgleichen unter den Bildern deines Willens hat? Hast du nicht Angst vor dieser stummen Stadt, die, an dir hangend wie ein welkes Blatt, sich heben will zu deines Zornes Zeichen? 0, greife allen Tagen in die Speichen, da゚ sie zu bald nicht diesem Ende nahen,-- vielleicht gelingt es dir noch auszuweichen dem gro゚en Schweigen, das wir beide sahen. Vielleicht kannst du noch einen aus uns heben, der diesem f鯝chterlichen Wiederleben den Sinn, die Sehnsucht und die Seele nimmt, einen, der bis in seinen Grund ergrimmt und dennoch froh durch alle Dinge schwimmt, der Kr臟te unbek鮸merter Verbraucher, der sich auf allen Saiten geigt und unversehrt als unerkannter Taucher in alle Tode niedersteigt. ... Oder, wie hoffst du diesen Tag zu tragen, der l舅ger ist als aller Tage L舅gen, mit seines Schweigens schrecklichen Ges舅gen, wenn dann die Engel dich, wie lauter Fragen, mit ihrem schauerlichen Fl鮦elschlagen umdr舅gen? Sieh, wie sie zitternd in den Schwingen h舅gen und dir mit hunderttausend Augen klagen, und ihres sanften Liedes Stimmen wagen sich aus den vielen wirren ワberg舅gen nicht mehr zu heben zu den klaren Kl舅gen. Und wenn die Greise mit den breiten B舐ten, die dich berieten bei den besten Siegen, nur leise ihre wei゚en H舫pter wiegen, und wenn die Frauen, die den Sohn dir n臧rten, und die von ihm Verf鮬rten, die Gef臧rten, und alle Jungfraun, die sich ihm gew臧rten: die lichten Birken deiner dunklen G舐ten,-- wer soll dir helfen, wenn sie alle schwiegen? Und nur dein Sohn erh魫e sich unter denen, welche sitzen um deinen Thron. Gr魫e sich deine Stimme dann in sein Herz? Sagte dein einsamer Schmerz dann: Sohn! Suchtest du dann das Angesicht dessen, der das Gericht gerufen, dein Gericht und deinen Thron: Sohn! Hie゚est du, Vater, dann deinen Erben, leise begleitet von Magdalenen, niedersteigen zu jenen, die sich sehnen, wieder zu sterben? Das w舐e dein letzter K痓igserla゚, die letzte Huld und der letzte Ha゚; aber dann k舂e alles zu Ruh: der Himmel und das Gericht und du. Alle Gew舅der des R舩sels der Welt? das sich so lange verschleiert h舁t, fallen mit dieser Spange. ... Doch mir ist bange.... Allschauender, sieh, wie mir bange ist, mi゚ meine Qual! Mir ist bange, da゚ du schon lange vergangen bist, als du zum erstenmal in deinem Alleserfassen das Bild dieses blassen Gesichtes sahst, dem du dich hilflos nahst, Allschauender. Bist du damals entflohn? Wohin? Vertrauender kann keiner dir kommen als ich, der ich dich nicht um Lohn verraten will wie alle die Frommen. Ich will nur, weil ich verborgen bin und m魳e wie du, noch m魳er vielleicht, und weil meine Angst vor dem gro゚en Gericht deiner gleicht, will ich mich dicht, Gesicht bei Gesicht, an dich heften; mit einigen Kr臟ten werden wir wehren dem gro゚en Rade, 魫er welches die m臘htigen Wasser gehn, die rauschen und schnauben-- denn: Wehe, sie werden auferstehn. So ist ihr Glauben: gro゚ und ohne Gnade. KARL DER ZWヨLFTE VON SCHWEDEN REITET IN DER UKRAINE I K痓ige in Legenden sind wie Berge im Abend. Blenden jeden, zu dem sie sich wenden. Die G鯝tel um ihre Lenden und die lastenden Mantelenden sind L舅der und Leben wert. Mit den reichgekleideten H舅den geht, schlank und nackt, das Schwert. Ein junger K痓ig aus Norden war in der Ukraine geschlagen. Der ha゚te Fr鮬ling und Frauenhaar und die Harfen und was sie sagen. Der ritt auf einem grauen Pferd, sein Auge schaute grau und hatte niemals Glanz begehrt zu F鼃en einer Frau. Keine war seinem Blicke blond, keine hat k鯧sen ihn gekonnt; und wenn er zornig war, so ri゚ er einen Perlenmond aus wundersch痓em Haar. Und wenn ihn Trauer 魫erkam, so machte er ein M臈chen zahm und forschte, wessen Ring sie nahm und wem sie ihren bot-- Und: hetzte ihr den Br舫tigam mit hundert Hunden tot. Und er verlie゚ sein graues Land, das ohne Stimme war, und ritt in einen Widerstand und k舂pfte um Gefahr, bis ihn das Wunder 魫erwand: wie tr舫mend ging ihm seine Hand von Eisenband zu Eisenband und war kein Schwert darin; er war zum Schauen aufgewacht: es schmeichelte die sch痓e Schlacht um seinen Eigensinn. Er sa゚ zu Pferde: ihm entging keine Geb舐de rings. Auf Silber sprach jetzt Ring zu Ring, und Stimme war in jedem Ding, und wie in vielen Glocken hing die Seele jedes Dings. Und auch der Wind war anders gro゚, der in die Fahnen sprang, schlank wie ein Panther, atemlos und taumelnd vom Trompetensto゚, der lachend mit ihm rang. Und manchmal griff der Wind hinab: da ging ein Blutender,--ein Knab, welcher die Trommel schlug; er trug sie immer auf und ab und trug sie wie sein Herz ins Grab vor seinem toten Zug. Da wurde mancher Berg geballt, als w舐 die Erde noch nicht alt und baute sich erst auf; bald stand das Eisen wie Basalt, bald schwankte wie ein Abendwald mit breiter steigender Gestalt der gro゚bewegte Hauf. Es dampfte dumpf die Dunkelheit, was dunkelte, war nicht die Zeit,-- und alles wurde grau, aber schon fiel ein neues Scheit, und wieder ward die Flamme breit und festlich angefacht. Sie griffen an: in fremder Tracht ein Schw舐m phantastischer Provinzen; wie alles Eisen pl痮zlich lacht: von einem silberlichten Prinzen erschimmerte die Abendschlacht. Die Fahnen flatterten wie Freuden, und alle hatten k痓iglich in ihren Gesten ein Vergeuden,-- an fernen flammenden Geb舫den entz鮾deten die Sterne sich.... Und Nacht war. Und die Schlacht trat sachte zur魬k wie ein sehr m魳es Meer, das viele fremde Tote brachte, und alle Toten waren schwer. Vorsichtig ging das graue Pferd (von gro゚en F舫sten abgewehrt) durch M舅ner, welche fremd verstarben, und trat auf flaches schwarzes Gras. Der auf dem grauen Pferde sa゚, sah unten auf den feuchten Farben viel Silber wie zerschelltes Glas. Sah Eisen welken, Helme trinken und Schwerter stehn in Panzernaht, sterbende H舅de sah er winken mit einem Fetzen von Brokat... Und sah es nicht. Und ritt dem L舐me der Feldschlacht nach, als ob er schw舐me, mit seinen Wangen voller W舐me und mit den Augen von Verliebten.... DER SOHN Mein Vater war ein verbannter K痓ig von 魫erm Meer. Ihm kam einmal ein Gesandter: sein M舅tel war ein Panther, und sein Schwert war schwer. Mein Vater war wie immer ohne Helm und Hermelin; es dunkelte das Zimmer wie immer arm um ihn. Es zitterten seine H舅de und waren bla゚ und leer,-- in bilderlose W舅de blicklos schaute er. Die Mutter ging im Garten und wandelte wei゚ im Gr鮾 und wollte den Wind erwarten vor dem Abendgl鮬n. Ich tr舫mte, sie w鯝de mich rufen, aber sie ging allein,-- lie゚ mich vom Rande der Stufen horchen verhallenden Hufen und ins Haus hinein: Vater! Der fremde Gesandte...? Der reitet wieder im Wind.... Was wollte der? Er erkannte dein blondes Haar, mein Kind. Vater! Wie war er gekleidet! Wie der Mantel von ihm flo゚! Geschmiedet und geschmeidet war Schulter, Brust und Ro゚. Er war eine Stimme im Stahle, er war ein Mann aus Nacht,-- aber er hat eine schmale Krone mitgebracht. Sie klang bei jedem Schritte an sein sehr schweres Schwert, die Perle in ihrer Mitte ist viele Leben wert. Vom zornigen Ergreifen verbogen ist der Reifen, der oft gefallen war: es ist eine Kinderkrone,-- denn K痓ige sind ohne; --gib sie meinem Haar! Ich will sie manchmal tragen in N臘hten, bla゚ vor Scham. Und will dir, Vater, sagen, woher der Gesandte kam. Was dort die Dinge gelten, ob steinern steht die Stadt, oder ob man in Zelten mich erwartet hat. Mein Vater war ein Gekr舅kter und kannte nur wenig Ruh. Er h痧te mir mit verh舅gter Stirne n臘htelang zu. Mir lag im Haar der Ring. Und ich sprach ganz nahe und sachte, da゚ die Mutter nicht erwachte,-- die an dasselbe dachte, wenn sie, ganz wei゚ gelassen, vor abendlichen Massen durch dunkle G舐ten ging. So wurden wir vertr舫mte Geiger, die leise aus den T鯝en treten, um auszuschauen, eh sie beten, ob nicht ein Nachbar sie belauscht. Die erst, wenn alle sich zerstreuten, hinter dem letzten Abendl舫ten, die Lieder spielen, hinter denen (wie Wald im Wind hinter Font舅en) der dunkle Geigenkasten rauscht. Denn dann nur sind die Stimmen gut, wenn Schweigsamkeiten sie begleiten, wenn hinter dem Gespr臘h der Saiten Ger舫sche bleiben wie von Blut; und bang und sinnlos sind die Zeiten, wenn hinter ihren Eitelkeiten nicht etwas waltet, welches ruht. Geduld: es kreist der leise Zeiger, und was verhei゚en ward, wird sein: wir sind die Fl鯧trer vor dem Schweiger, wir sind die Wiesen vor dem Hain; in ihnen geht noch dunkles Summen-- (viel Stimmen sind und doch kein Chor) und sie bereiten auf die stummen tiefen heiligen Haine vor.... DIE ZAREN EIN GEDICHTKREIS (1899 und 1906) I Das war in Tagen, da die Berge kamen: die B舫me b舫mten sich, die noch nicht zahmen, und rauschend in die R鯧tung stieg der Strom. Zwei fremde Pilger riefen einen Namen, und aufgewacht aus seinem langen Lahmen war Ilija, der Riese von Murom. Die alten Eltern brachen in den トckern an Steinen ab und an den wilden Wuchs; da kam der Sohn, ganz gro゚, von seinen Weckern und zwang die Furchen in die Furcht des Pflugs. Er hob die St舂me, die wie Streiter standen, und lachte ihres wankenden Gewichts, und aufgest痧t wie schwarze Schlangen wanden die Wurzeln, welche nur das Dunkel kannten, sich in dem breiten Griff des Lichts. Es st舐kte sich im fr鮬en Tau die M臧re, in deren Adern Kraft und Adel schlief; sie reifte unter ihres Reiters Schwere, ihr Wiehern war wie eine Stimme tief,-- und beide f鮬lten, wie das Ungef臧re sie mit verhei゚enden Gefahren rief. Und reiten, reiten ... vielleicht tausend Jahre. Wer z臧lt die Zeit, wenn einmal einer will. (Vielleicht sa゚ er auch tausend Jahre still.) Das Wirkliche ist wie das Wunderbare: es mi゚t die Welt mit eigenm臘htigen Ma゚en; Jahrtausende sind ihm zu jung. Weit schreiten werden, welche lange sa゚en in ihrer tiefen D舂merung. II Noch drohen gro゚e V㽷el allenthalben, und Drachen gl鮬n und h鯪en 魫erall der W舁der Wunder und der Schluchten Fall; und Knaben wachsen an, und M舅ner salben sich zu dem Kampfe mit der Nachtigall, die oben in den Kronen von neun Eichen sich lagert wie ein tausendfaches Tier, und abends geht ein Schreien ohnegleichen, ein schreiendes Bis-an-das-Ende-reichen, und geht die ganze Nacht lang aus von ihr; die Fr鮬lingsnacht, die schrecklicher als alles und schwerer war und banger zu bestehn: ringsum kein Zeichen eines ワberfalles und dennoch alles voller ワbergehn, hinwerfend sich und St魬k f鯝 St魬k sich gebend, ja jenes Etwas, welches um sich griff, anrufend noch, am ganzen Leibe bebend und darin untergehend wie ein Schiff. Das waren ワberstarke, die da blieben, von diesem Riesigen nicht aufgerieben, das aus den Kehlen wie aus Kratern brach; sie dauerten, und alternd nach und nach begriffen sie die Bangnis der Aprile, und ihre ruhigen H舅de hielten viele und f鮬rten sie durch Furcht und Ungemach zu Tagen, da sie froher und ges鮾der die Mauern bauten um die St臈tegr鮾der, die 魫er allem gut und kundig sa゚en. Und schlie゚lich kamen auf den ersten Stra゚en aus H疰len und verha゚ten Hinterhalten die Tiere, die f鯝 unerbittlich galten. Sie stiegen still aus ihren ワberma゚en (besch舂te und veraltete Gewalten) und legten sich gehorsam vor die Alten. III Seine Diener f鯪tern mit mehr und mehr ein Rudel von jenen wilden Ger魬hten, die auch noch Er sind, alles noch Er. Seine G鮾stlinge fl魬hten vor ihm her. Und seine Frauen fl鯧tern und stiften B鮾de. Und er h痧t sie ganz innen in ihren Gem臘hern mit Dienerinnen, die sich scheu umsehn, sprechen von Giften. Alle W舅de sind hohl von Schr舅ken und F臘hern, M痧der ducken unter den D臘hern und spielen M痓che mit viel Geschick. Und er hat nichts als einen Blick dann und wann; als den leisen Schritt auf den Treppen, die kreisen; nichts als das Eisen an seinem Stock. Nichts als den d鯝ftigen B鼃errock (durch den die K舁te aus den Fliesen an ihm hinaufkriecht wie mit Krallen), nichts, was er zu rufen Wagt, nichts als die Angst vor allen diesen, nichts als die t臠liche Angst vor allen, die ihn jagt durch diese gejagten Gesichter an dunklen, ungefragten, vielleicht schuldigen H舅den entlang. Manchmal packt er einen im Gang grade noch an des Mantels Falten, und er zerrt ihn zornig her; aber im Fenster wei゚ er nicht mehr: Wer ist Haltender? Wer ist gehalten? Wer bin ich und wer ist der? IV Es ist die Stunde, da das Reich sich eitel in seines Glanzes vielen Spiegeln sieht. Der blasse Zar, des Stammes letztes Glied, tr舫mt auf dem Thron, davor das Fest geschieht, und leise zittert sein besch舂ter Scheitel und seine Hand, die vor den Purpurlehnen mit einem unbestimmten Sehnen ins wirre Ungewisse flieht. Und um sein Schweigen neigen sich Bojaren in blanken Panzern und in Pantherfellen, wie viele fremde f鯝stliche Gefahren, die ihn mit stummer Ungeduld umstellen. Tief in den Saal schl臠t ihre Ehrfurcht Wellen. Und sie gedenken eines andern Zaren, der oft mit Worten, die aus Wahnsinn waren, ihnen die Stirnen an die Steine stie゚. Und denken also weiter: jener lie゚ nicht so viel Raum, wenn er zu Throne sa゚, auf dem verwelkten Samt des Kissens leer. Er war der Dinge dunkles Ma゚, und die Bojaren wu゚ten lang nicht mehr, da゚ rot der Sitz des Sessels sei, so schwer lag sein Gewand und wurde golden breit. Und weiter denken sie: Das Kaiserkleid schl臟t auf den Schultern dieses Knaben ein. Obgleich im ganzen Saal die Fackeln flacken, sind bleich die Perlen, die in sieben Reihn wie wei゚e Kinder knien um seinen Nacken, und die Rubine an den トrmelzacken, die einst Pokale waren, klar von Wein, sind schwarz wie Schlacken-- Und ihr Denken schwillt. Es dr舅gt sich heftig an den blassen Kaiser, auf dessen Haupt die Krone immer leiser und dem der Wille immer fremder wird; er l臘helt. Lauter pr魷en ihn die Preiser, ihr Neigen n臧ert sich, sie schmeicheln heiser, und eine Klinge hat im Traum geklirrt. V Der blasse Zar wird nicht am Schwerte sterben, die fremde Sehnsucht macht ihn sakrosankt; er wird die feierlichen Reiche erben, an denen seine sanfte Seele krankt. Schon jetzt, hintretend an ein Kremlfenster, sieht er ein Moskau, wei゚er, unbegrenzter, in seine endlich fertige Nacht gewebt; so wie es ist im ersten Fr鮬lingswirken, wenn in den Gassen der Geruch aus Birken von lauter Morgenglocken bebt. Die gro゚en Glocken, die so herrisch lauten, sind seine V舩er, jene ersten Zaren, die sich noch vor den Tagen der Tataren aus Sagen, Abenteuern und Gefahren, aus Zorn und Demut z㽷ernd auferbauten. Und er begreift auf einmal, wer sie waren, und da゚ sie oft um ihres Dunkels Sinn in seine eignen Tiefen niedertauchten und ihn, den Leisesten von den Erlauchten, in ihren Taten gro゚ und fromm verbrauchten schon lang vor seinem Anbeginn. Und eine Dankbarkeit kommt 魫er ihn, da゚ sie ihn so verschwenderisch vergeben an aller Dinge Durst und Drang. Er war die Kraft zu ihrem ワberschwang, der goldne Grund, vor dem ihr breites Leben geheimnisvoll zu dunkeln schien. In allen ihren Werken schaut er sich wie eingelegtes Silber in Zieraten, und es gibt keine Tat in ihren Taten, die nicht auch war in seinen stillen Staaten, in denen alles Handelns Rot verblich. VI Noch immer schauen in den Silberplatten wie tiefe Frauenaugen die Saphire, Goldranken schlingen sich wie schlanke Tiere, die sich im Gl舅ze ihrer Br鮾ste gatten, und sanfte Perlen warten in dem Schatten wilder Gebilde, da゚ ein Schimmer ihre stillen Gesichter finde und verliere. Und das ist Mantel, Strahlenkranz und Land, und ein Bewegen geht von Rand zu Rand, wie Korn im Wind und wie ein Flu゚ im Tale, so gl舅zt es wechselnd durch die Rahmenwand. In ihrer Sonne dunkeln drei Ovale: das gro゚e gibt dem Mutterantlitz Raum, und rechts und links hebt eine mandelschmale Jungfrauenhand sich aus dem Silbersaum. Die beiden H舅de, seltsam still und braun, verk鮾den, da゚ im k痬tlichen Ikone die K痓igliche wie im Kloster wohne, die 魫erflie゚en wird von jenem Sohne, von jenem Tropfen, drinnen wolkenohne die niegehofften Himmel blaun. Die H舅de zeugen noch daf鯝; aber das Antlitz ist wie eine T鯝 in warme D舂merungen aufgegangen, in die das L臘heln von den Gnadenwangen mit seinem Lichte irrend sich verlor. Da neigt sich tief der Zar davor und spricht: F鮬ltest du nicht, wie sehr wir in dich drangen mit allem: F鮬len, F鯝chten und Verlangen; wir warten auf dein liebes Angesicht, das uns vergangen ist; wohin vergangen? Den gro゚en Heiligen vergeht es nicht. Er bebte tief in seinem steifen Kleid, das strahlend stand. Er wu゚te nicht, wie weit er schon von allem war und ihrem Segnen, wie selig nah in seiner Einsamkeit. Noch sinnt und sinnt der blasse Gossudar. Und sein Gesicht, das unterm kranken Haar schon lange tief und wie im Fortgehn war, verging, wie jenes in dem Goldovale, in seinem gro゚en goldenen Talar. (Um ihrem Angesichte zu begegnen.) Zwei Goldgew舅der schimmerten im Saale und wurden in dem Glanz der Ampeln klar. DER SトNGER SINGT VOR EINEM FワRSTENKIND DEM ANDENKEN VON PAULA BECKER-MODERSOHN Du blasses Kind, an jedem Abend soll der S舅ger dunkel stehn bei deinen Dingen und soll dir Sagen, die im Blute klingen, 魫er die Br魬ke seiner Stimme bringen und eine Harfe, seiner H舅de voll. Nicht aus der Zeit ist, was er dir erz臧lt, gehoben ist es wie aus Wandgeweben; solche Gestalten hat es nie gegeben;-- und Niegewesenes nennt er das Leben. Und heute hat er diesen Sang erw臧lt: Du blondes Kind von F鯝sten und aus Frauen, die einsam warteten im wei゚en Saal,-- fast alle waren bang, dich aufzubauen, um aus den Bildern einst auf dich zu schauen: auf deine Augen mit den ernsten Brauen, auf deine H舅de, hell und schmal. Du hast von ihnen Perlen und T鯝kisen, von diesen Frauen, die in Bildern stehn, als st鮾den sie allein in Abendwiesen,-- du hast von ihnen Perlen und T鯝kisen,-- und Ringe mit verdunkelten Devisen und Seiden, welche welke D魷te wehn. Du tr臠st die Gemmen ihrer G鯝telb舅der ans hohe Fenster in den Glanz der Stunden, und in die Seide sanfter Brautgew舅der sind deine kleinen B魬her eingebunden, und drinnen hast du, m臘htig 魫er L舅der, ganz gro゚ geschrieben und mit reichen, runden Buchstaben deinen Namen vorgefunden. Und alles ist, als w舐 es schon geschehn. Sie haben so, als ob du nicht mehr k舂st, an alle Becher ihren Mund gesetzt, zu allen Freuden ihr Gef鮬l gehetzt und keinem Leide leidlos zugesehn; so da゚ du jetzt stehst und dich sch舂st. ... Du blasses Kind, dein Leben ist auch eines,-- der S舅ger kommt dir sagen, da゚ du bist. Und da゚ du mehr bist als ein Traum des Haines, mehr als die Seligkeit des Sonnenscheines, den mancher graue Tag vergi゚t. Dein Leben ist so unaussprechlich deines, weil es von vielen 魫erladen ist. Empfindest du, wie die Vergangenheiten leicht werden, wenn du eine Weile lebst, wie sie dich sanft auf Wunder vorbereiten, jedes Gef鮬l mit Bildern dir begleiten,-- und nur ein Zeichen scheinen ganze Zeiten f鯝 eine Geste, die du sch痓 erhebst.-- Das ist der Sinn von allem, was einst war, da゚ es nicht bleibt mit seiner ganzen Schwere, da゚ es zu unserm Wesen wiederkehre, in uns verwoben, tief und wunderbar: So waren diese Frauen elfenbeinern, von vielen Rosen r痮lich angeschienen, so dunkelten die m魳en K痓igsmienen, so wurden fahle F鯝stenmunde steinern und unbewegt von Waisen und von Weinern, so klangen Knaben an wie Violinen und starben f鯝 der Frauen schweres Haar; so gingen Jungfraun der Madonna dienen, denen die Welt verworren war. So wurden Lauten laut und Mandolinen, in die ein Unbekannter gr祊er griff,-- in warmen Samt verlief der Dolche Schliff,-- Schicksale bauten sich aus Gl魬k und Glauben, Abschiede schluchzten auf in Abendlauben,-- und 魫er hundert schwarzen Eisenhauben schwankte die Feldschlacht wie ein Schiff. So wurden St臈te langsam gro゚ und fielen in sich zur魬k wie Wellen eines Meeres, so dr舅gte sich zu hochbelohnten Zielen die rasche Vogelkraft des Eisenspeeres, so schm魬kten Kinder sich zu Gartenspielen,-- und so geschah Unwichtiges und Schweres nur, um f鯝 dieses t臠liche Erleben dir tausend gro゚e Gleichnisse zu geben, an denen du gewaltig wachsen kannst. Vergangenheiten sind dir eingepflanzt, um sich aus dir, wie G舐ten, zu erheben. Du blasses Kind, du machst den S舅ger reich mit deinem Schicksal, das sich singen l葹t: So spiegelt sich ein gro゚es Gartenfest mit vielen Lichtern im erstaunten Teich. Im dunklen Dichter wiederholt sich still ein jedes Ding: ein Stern, ein Haus, ein Wald. Und viele Dinge, die er feiern will, umstehen deine r鮬rende Gestalt. DIE AUS DEM HAUSE COLONNA Ihr fremden M舅ner, die ihr jetzt so still in Bildern steht, ihr sa゚et gut zu Pferde, und ungeduldig gingt ihr durch das Haus; wie ein sch痓er Hund, mit derselben Geb舐de ruhn eure H舅de jetzt bei euch aus. Euer Gesicht ist so voll von Schauen, denn die Welt war euch Bild und Bild; aus Waffen, Fahnen, Fr魬hten und Frauen quillt euch dieses gro゚e Vertrauen, da゚ alles _ist_ und da゚ alles _gilt_. Aber damals, als ihr noch zu jung wart, die gro゚en Schlachten zu schlagen, zu jung, um den p舊stlichen Purpur zu tragen, nicht immer gl魬klich bei Reiten und Jagen, Knaben noch, die sich den Frauen versagen, habt ihr aus jenen Knaben tagen keine, nicht eine Erinnerung? Wi゚t ihr nicht mehr, was damals war? Damals war der Altar mit dem Bilde, auf dem Maria gebar, in dem einsamen Seitenschiff. Euch ergriff eine Blumenranke; der Gedanke, da゚ die Font舅e allein drau゚en im Garten in Mondenschein ihre Wasser warf, war wie eine Welt. Das Fenster ging bis zu den F鼃en auf wie eine T鯝; und es war Park mit Wiesen und Wegen: seltsam nah und doch so entlegen, seltsam hell und doch wie verborgen, und die Brunnen rauschten wie Regen, und es war, als k舂e kein Morgen dieser langen Nacht entgegen, die mit allen Sternen stand. Damals wuchs euch, Knaben, die Hand, die warm war. (Ihr aber wu゚tet es nicht.) Damals breitete euer Gesicht sich aus. DES ZWEITEN BUCHES ZWEITERTEIL FRAGMENTE AUS VERLORENEN TAGEN Wie V㽷el, welche sich gew疰nt ans Gehn und immer schwerer werden, wie im Fallen: die Erde saugt aus ihren langen Krallen die mutige Erinnerung von allen den gro゚en Dingen, welche hoch geschehn, und macht sie fast zu Bl舩tern, die sich dicht am Boden halten-- wie Gew臘hse, die, kaum aufw舐ts wachsend, in die Erde kriechen, in schwarzen Schollen unlebendig licht und weich und feucht versinken und versiechen, wie irre Kinder,--wie ein Angesicht in einem Sarg,--wie frohe H舅de, welche unschl鯧sig werden, weil im vollen Kelche sich Dinge spiegeln, die nicht nahe sind,-- wie Hilferufe, die im Abendwind begegnen vielen dunklen gro゚en Glocken,-- wie Zimmerblumen, die seit Tagen trocken, wie Gassen, die verrufen sind,--wie Locken, darinnen Edelsteine blind geworden sind,-- wie Morgen im April vor allen vielen Fenstern des Spitales: die Kranken dr舅gen sich am Saum des Saales und schaun: die Gnade eines fr鮬en Strahles macht alle Gassen fr鮬linglich und weit; sie sehen nur die helle Herrlichkeit, welche die H舫ser jung und lachend macht, und wissen nicht, da゚ schon die ganze Nacht ein Sturm die Kleider von den Himmeln rei゚t, ein Sturm von Wassern, wo die Welt noch eist ein Sturm, der jetzt noch durch die Gassen braust und der den Dingen alle B鯝de von ihren Schultern nimmt,-- da゚ etwas drau゚en gro゚ ist und ergrimmt, da゚ drau゚en die Gewalt geht, eine Faust, die jeden von den Kranken w鯝gen w鯝de inmitten dieses Glanzes, dem sie glauben.-- ... Wie lange N臘hte in verwelkten Lauben, die schon zerrissen sind auf allen Seiten und viel zu weit, um noch mit einem zweiten, den man sehr liebt, zusammen drin zu weinen,-- wie nackte M臈chen, kommend 魫er Steine, wie Trunkene in einem Birkenhaine,-- wie Worte, welche nichts Bestimmtes meinen und dennoch gehn, ins Ohr hineingehn, weiter ins Hirn und heimlich auf der Nervenleiter durch alle Glieder Sprung um Sprung versuchen, wie Greise, welche ihr Geschlecht verfluchen und dann versterben, so da゚ keiner je abwenden k痓nte das verh舅gte Weh, wie volle Rosen, k鮾stlich aufgezogen im blauen Treibhaus, wo die L魷te logen, und dann vom ワbermut in gro゚em Bogen hinausgestreut in den verwehten Schnee,-- wie eine Erde, die nicht kreisen kann, weil zuviel Tote ihr Gef鮬l beschweren, wie ein erschlagener verscharrter Mann, dem sich die H舅de gegen Wurzeln wehren,-- wie eine von den hohen, schlanken, roten Hochsommerblumen, welche unerl痬t ganz pl痮zlich stirbt im Lieblingswind der Wiesen, weil ihre Wurzel unten an T鯝kisen im Ohrgeh舅ge einer Toten st祊t.... Und mancher Tage Stunden waren so. Als formte wer mein Abbild irgendwo, um es mit Nadeln langsam zu mi゚handeln. Ich sp鯝te jede Spitze seiner Spiele, und war, als ob ein Regen auf mich fiele, in welchem alle Dinge sich verwandeln. DIE STIMMEN NEUN BLトTTER MIT EINEM TITELBLATT TITELBLATT Die Reichen und Gl魬klichen haben gut schweigen, niemand will wissen, was sie sind. Aber die D鯝ftigen m鯧sen sich zeigen, m鯧sen sagen: ich bin blind, oder: ich bin im Begriff, es zu werden, oder: es geht mir nicht gut auf Erden, oder: ich habe ein krankes Kind, oder: da bin ich zusammengefugt.... Und vielleicht, da゚ das gar nicht gen鮦t. Und weil alle sonst, wie an Dingen, an ihnen vorbeigehn, m鯧sen sie singen. Und da h痧t man noch guten Gesang. Freilich die Menschen sind seltsam; sie h痧en lieber Kastraten in Knabench痧en. Aber Gott selber kommt und bleibt lang, wenn ihn diese Beschnittenen st痧en. DAS LIED DES BETTLERS Ich gehe immer von Tor zu Tor, verregnet und verbrannt; auf einmal leg ich mein rechtes Ohr in meine rechte Hand. Dann kommt mir meine Stimme vor, als h舩t ich sie nie gekannt. Dann wei゚ ich nicht sicher, wer da schreit, ich oder irgendwer. Ich schreie um eine Kleinigkeit. Die Dichter schrein um mehr. Und endlich mach ich noch mein Gesicht mit beiden Augen zu; wie's dann in der Hand liegt mit seinem Gewicht, sieht es fast aus wie Ruh. Damit sie nicht meinen, ich h舩te nicht, wohin ich mein Haupt tu. DAS LIED DES BLINDEN Ich bin blind, ihr drau゚en, das ist ein Fluch, ein Widerwillen, ein Widerspruch, etwas t臠lich Schweres. Ich leg meine Hand auf den Arm der Frau, meine graue Hand auf ihr graues Grau, und sie f鮬rt mich durch lauter Leeres. Ihr r鮬rt euch und r魬kt und bildet euch ein, anders zu klingen als Stein auf Stein, aber ihr irrt euch: ich allein lebe und leide und l舐me. In mir ist ein endloses Schrein, und ich wei゚ nicht, schreit mir mein Herz oder meine Ged舐me. Erkennt ihr die Lieder? Ihr sanget sie nicht, nicht ganz in dieser Betonung. Euch kommt jeden Morgen das neue Licht warm in die offene Wohnung. Und ihr habt ein Gef鮬l von Gesicht zu Gesicht, und das verleitet zur Schonung. DAS LIED DES TRINKERS Es war nicht in mir. Es ging aus und ein. Da wollt ich es halten. Da hielt es der Wein. (Ich wei゚ nicht mehr, was es war.) Dann hielt er mir jenes und hielt mir dies, bis ich mich ganz auf ihn verlie゚. Ich Narr. Jetzt bin ich in seinem Spiel, und er streut mich ver臘htlich herum und verliert mich noch heut an dieses Vieh, an den Tod. Wenn der mich, schmutzige Karte, gewinnt, so kratzt er mit mir seinen grauen Grind und wirft mich fort in den Kot. DAS LIED DES SELBSTMヨRDERS Also noch einen Augenblick. Da゚ sie mir immer wieder den Strick zerschneiden. Neulich war ich so gut bereit, und es war schon ein wenig Ewigkeit in meinen Eingeweiden. Halten sie mir den L疢fel her, diesen L疢fel Leben. Nein, ich will und ich will nicht mehr, la゚t mich mich 魫ergeben. Ich wei゚, das Leben ist gar und gut, und die Welt ist ein voller Topf, aber mir geht es nicht ins Blut, mir steigt es nur zu Kopf. Andere n臧rt es, mich macht es krank; begreift, da゚ man's verschm臧t. Mindestens ein Jahrtausend lang brauch ich jetzt Di舩. DAS LIED DER WITWE Am Anfang war mir das Leben gut. Es hielt mich warm, es machte mir Mut. Da゚ es das allen Jungen tut, wie k痓nt ich das damals wissen. Ich wu゚te nicht, was das Leben war--, auf einmal war es nur Jahr und Jahr, nicht mehr gut, nicht mehr neu, nicht mehr wunderbar, wie mitten entzweigerissen. Das war nicht seine, nicht meine Schuld; wir hatten beide nichts als Geduld, aber der Tod hat keine. Ich sah ihn kommen (wie schlecht er kam), und ich schaute ihm zu, wie er nahm und nahm: es war ja gar nicht das Meine. Was war denn das Meine; meines, mein? War mir nicht selbst mein Elendsein nur vom Schicksal geliehn? Das Schicksal will nicht nur das Gl魬k, es will die Pein und das Schrein zur魬k, und es kauft f鯝 alt den Ruin. Das Schicksal war da und erwarb f鯝 ein Nichts jeden Ausdruck meines Gesichts, bis auf die Art zu gehn. Das war ein t臠licher Ausverkauf, und als ich leer war, gab es mich auf und lie゚ mich offen stehn. DAS LIED DES IDIOTEN Sie hindern mich nicht. Sie lassen mich gehn. Sie sagen, es k痓ne nichts geschehn. Wie gut. Es kann nichts geschehn. Alles kommt und kreist immerfort um den Heiligen Geist, um den gewissen Geist (du wei゚t)--, wie gut. Nein, man mu゚ wirklich nicht meinen, es sei irgendeine Gefahr dabei. Da ist freilich das Blut. Das Blut ist das Schwerste. Das Blut ist schwer, manchmal glaub ich, ich kann nicht mehr--. (Wie gut.) Ah, was ist das f鯝 ein sch痓er Ball; rot und rund wie ein ワberall. Gut, da゚ ihr ihn erschuft. Ob der wohl kommt, wenn man ruft? Wie sich das alles seltsam benimmt, ineinandertreibt, auseinanderschwimmt: freundlich, ein wenig unbestimmt; wie gut. DAS LIED DER WAISE Ich bin niemand und werde auch niemand sein. Jetzt bin ich ja zum Sein noch zu klein; aber auch sp舩er. M鯪ter und V舩er, erbarmt euch mein. Zwar es lohnt nicht des Pflegens M鮬: ich werde doch gem臧t. Mich kann keiner brauchen: jetzt ist es zu fr鮬, und morgen ist es zu sp舩. Ich habe nur dieses eine Kleid, es wird d鮾n, und es verbleicht, aber es h舁t eine Ewigkeit auch noch vor Gott vielleicht. Ich habe nur dieses bi゚chen Haar (immer dasselbe blieb), das einmal Eines Liebstes war. Nun hat er nichts mehr lieb. DAS LIED DES ZWERGES Meine Seele ist vielleicht grad und gut; aber mein Herz, mein verbogenes Blut, alles das, was mir wehe tut, kann sie nicht aufrecht tragen. Sie hat keinen Garten, sie hat kein Bett, sie h舅gt an meinem scharfen Skelett mit entsetztem Fl鮦elschlagen? Aus meinen H舅den wird auch nichts mehr. Wie verk鮸mert sie sind, sieh her: z臧e h鯳fen sie, feucht und schwer, wie kleine Kr痮en nach Regen. Und das andere an mir ist abgetragen und alt und trist; warum z㽷ert Gott, auf den Mist alles das hinzulegen? Ob er mir z鯝nt f鯝 mein Gesicht mit dem m鯝rischen Munde? Es war ja so oft bereit, ganz licht und klar zu werden im Grunde; aber nichts kam ihm je so dicht wie die gro゚en Hunde. Und die Hunde haben das nicht. DAS LIED DES AUSSトTZIGEN Sieh, ich bin einer, den alles verlassen hat. Keiner wei゚ in der Stadt von mir, Aussatz hat mich befallen. Und ich schlage mein Klapperwerk, klopfe mein trauriges Augenmerk in die Ohren allen, die nahe Vor魫ergehn. Und die es h痆zern h痧en, sehn erst gar nicht her, und was hier geschehn, wollen sie nicht erfahren. Soweit der Klang meiner Klapper reicht, bin ich zuhause; aber vielleicht machst du meine Klapper so laut, da゚ sich keiner in meine Ferne traut, der mir jetzt aus der N臧e weicht. So da゚ ich sehr lange gehen kann, ohne M臈chen, Frau oder Mann oder Kind zu entdecken. Tiere will ich nicht schrecken. VON DEN FONTトNEN Auf einmal wei゚ ich viel von den Font舅en, den unbegreiflichen B舫men aus Glas. Ich k痓nte reden wie von eignen Tr舅en, die ich, ergriffen von sehr gro゚en Tr舫men, einmal vergeudete und dann verga゚. Verga゚ ich denn, da゚ Himmel H舅de reichen zu vielen Dingen und in das Gedr舅ge? Sah ich nicht immer Gro゚heit ohnegleichen im Aufstieg alter Parke vor den weichen erwartungsvollen Abenden,--in bleichen, aus fremden M臈chen steigenden Ges舅gen, die 魫erflie゚en aus der Melodie und wirklich werden und als m鼃ten sie sich spiegeln in den aufgetanen Teichen? Ich mu゚ mich nur erinnern an das alles, was an Font舅en und an mir geschah, dann f鮬l ich auch die Last des Niederfalles, in welcher ich die Wasser wiedersah: und wei゚ von Zweigen, die sich abw舐ts wandten, von Stimmen, die mit kleiner Flamme brannten, von Teichen, welche nur die Uferkanten schwachsinnig und verschoben wiederholten, von Abendhimmeln, welche von verkohlten westlichen W舁dern ganz entfremdet traten, sich anders w痆bten, dunkelten und taten, als w舐 das nicht die Welt, die sie gemeint.... Verga゚ ich denn, da゚ Stern bei Stern versteint und sich verschlie゚t gegen die Nachbargloben? Da゚ sich die Welten nur noch wie verweint im Raum erkennen?--Vielleicht sind wir oben, in Himmel andrer Wesen eingewoben, die zu uns aufschaun abends. Vielleicht loben uns ihre Dichter. Vielleicht beten viele zu uns empor. Vielleicht sind wir die Ziele von fremden Fl魬hen, die uns nie erreichen, Nachbaren eines Gottes, den sie meinen in unsrer H疰e, wenn sie einsam weinen, an den sie glauben und den sie verlieren, und dessen Bildnis, wie ein Schein aus ihren suchenden Lampen, fl魬htig und verweht, 魫er unsere zerstreuten Gesichter geht.... DER LESENDE Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde drau゚en h痧te ich nichts mehr: mein Buch war schwer. Ich sah ihm in die Bl舩ter wie in Mienen, die dunkel werden von Nachdenklichkeit, und um mein Lesen staute sich die Zeit.-- Auf einmal sind die Seiten 魫erschienen, und statt der bangen Wortverworrenheit steht: Abend, Abend ... 魫erall auf ihnen; ich schau noch nicht hinaus, und doch zerrei゚en die langen Zeilen, und die Worte rollen von ihren F臈en fort, wohin sie wollen.... Da wei゚ ich es: 魫er den 魫ervollen gl舅zenden G舐ten sind die Himmel weit; die Sonne hat noch einmal kommen sollen.-- Und jetzt wird Sommernacht, soweit man sieht: Zu wenig Gruppen stellt sich das Verstreute, dunkel auf langen Wegen gehn die Leute, und seltsam weit, als ob es mehr bedeute, h痧t man das Wenige, das noch geschieht. Und wenn ich jetzt vom Buch die Augen hebe, wird nichts befremdlich sein und alles gro゚. Dort drau゚en ist, was ich hier drinnen lebe, und hier und dort ist alles grenzenlos; nur da゚ ich mich noch mehr damit verwebe, wenn meine Blicke an die Dinge passen und an die ernste Einfachheit der Massen,-- da w臘hst die Erde 魫er sich hinaus. Den ganzen Himmel scheint sie zu umfassen: der erste Stern ist wie das letzte Haus. DER SCHAUENDE Ich sehe den B舫men die St鯝me an, die aus laugewordenen Tagen an meine 舅gstlichen Fenster schlagen, und h痧e die Fernen Dinge sagen, die ich nicht ohne Freund ertragen, nicht ohne Schwester lieben kann. Da geht der Sturm, ein Umgestalter, geht durch den Wald und durch die Zeit, und alles ist wie ohne Alter: die Landschaft, wie ein Vers im Psalter, ist Ernst und Wucht und Ewigkeit. Wie ist das klein, womit wir ringen, was mit uns ringt, wie ist das gro゚; lie゚en wir, 臧nlicher den Dingen, uns so vom gro゚en Sturm bezwingen,-- wir w鯝den weit und namenlos. Was wir besiegen, ist das Kleine, und der Erfolg selbst macht uns klein. Das Ewige und Ungemeine will nicht von uns gebogen sein. Das ist der Engel, der den Ringern des Alten Testaments erschien: Wenn seiner Widersacher Sehnen im Kampfe sich metallen dehnen, f鮬lt er sie unter seinen Fingern wie Saiten tiefer Melodien. Wen dieser Engel 魫erwand, welcher so oft auf Kampf verzichtet, der geht gerecht und aufgerichtet und gro゚ aus jener harten Hand, die sich, wie formend, an ihn schmiegte. Die Siege laden ihn nicht ein. Sein Wachstum ist: Der Tiefbesiegte von immer Gr祊erem zu sein. AUS EINER STURMNACHT ACHT BLトTTER MIT EINEM TITELBLATT TITELBLATT Die Nacht, vom wachsenden Sturme bewegt, wie wird sie auf einmal weit,-- als bliebe sie sonst zusammengelegt in die kleinlichen Falten der Zeit. Wo die Sterne ihr wehren, dort endet sie nicht und beginnt nicht mitten im Wald und nicht an meinem Angesicht und nicht mit deiner Gestalt. Die Lampen stammeln und wissen nicht: L鮦en wir Licht? Ist die Nacht die einzige Wirklichkeit seit Jahrtausenden.... In solchen N臘hten kannst du in den Gassen Zuk鮾ftigen begegnen, schmalen blassen Gesichtern, die dich nicht erkennen und dich schweigend vor魫erlassen. Aber wenn sie zu reden beg舅nen, w舐st du ein Lange vergangener, wie du da stehst, langeverwest. Doch sie bleiben im Schweigen wie Tote, obwohl sie die Kommenden sind. Zukunft beginnt noch nicht. Sie halten nur ihr Gesicht in die Zeit und k痓nen, wie unter Wasser, nicht schauen; und ertragen sie's doch eine Weile, sehn sie wie unter den Wellen: die Eile von Fischen und das Tauchen von Tauen. In solchen N臘hten gehn die Gef舅gnisse auf. Und durch die b痬en Tr舫me der W臘hter gehn mit leisem Gel臘hter die Ver臘hter ihrer Gewalt. Wald! Sie kommen zu dir, um in dir zu schlafen, mit ihren langen Strafen behangen. Wald! In solchen N臘hten ist auf einmal Feuer in einer Oper. Wie ein Ungeheuer beginnt der Riesenraum mit seinen R舅gen Tausende, die sich in ihm dr舅gen, zu kauen. M舅ner und Frauen staun sich in den G舅gen, und wie sich alle aneinander h舅gen, bricht das Gem舫er, und es rei゚t sie mit. Und niemand wei゚ mehr, wer ganz unten litt; w臧rend ihm einer schon das Herz zertritt, sind seine Ohren noch ganz voll von Kl舅gen, die dazu hingehn.... In solchen N臘hten, wie vor vielen Tagen, fangen die Herzen in den Sarkophagen vergangner F鯝sten wieder an zu gehn: und so gewaltig dr舅gt ihr Wiederschlagen gegen die Kapseln, welche widerstehn, da゚ sie die goldnen Schalen weitertragen durch Dunkel und Damaste, die zerfallen. Schwarz schwankt der Dom mit allen seinen Hallen. Die Glocken, die sich in die T鯝me krallen, h舅gen wie V㽷el, bebend stehn die T鯝en, und an den Tr臠ern zittert jedes Glied: als tr鮦en seinen gr鮾denden Granit blinde Schildkr痮en, die sich r鮬ren. In solchen N臘hten wissen die Unheilbaren: Wir waren.... Und sie denken unter den Kranken einen einfachen guten Gedanken weiter, dort, wo er abbrach. Doch von den S疰nen, die sie gelassen, geht der j鮾gste vielleicht in den einsamsten Gassen; denn gerade diese N臘hte sind ihm, als ob er zum erstenmal d臘hte: Lange lag es 魫er ihm bleiern, aber jetzt wird sich alles entschleiern,-- und: da゚ er das feiern wird, f鮬lt er.... In solchen N臘hten sind alle die St臈te gleich, alle beflaggt. Und an den Fahnen vom Sturm gepackt und wie an Haaren hinausgerissen in irgendein Land mit ungewissen Umrissen und Fl鯧sen. In allen G舐ten ist dann ein Teich, an jedem Teiche dasselbe Haus, in jedem Hause dasselbe Licht; und alle Menschen sehn 臧nlich aus und halten die H舅de vorm Gesicht. In solchen N臘hten werden die Sterbenden klar, greifen sich leise ins wachsende Haar, dessen Halme aus ihres Sch臈els Schw臘he in diesen langen Tagen treiben, als wollten sie 魫er der Oberfl臘he des Todes bleiben. Ihre Geb舐de geht durch das Haus, als wenn 魫erall Spiegel hingen; und sie geben--mit diesem Graben in ihren Haaren--Kr臟te aus, die sie in Jahren gesammelt haben, welche vergingen. In solchen N臘hten w臘hst mein Schwesterlein, das vor mir war und vor mir starb, ganz klein. Viel solche N臘hte waren schon seither: Sie mu゚ schon sch痓 sein. Bald wird irgendwer sie frein. DIE BLINDE _Der Fremde_: Du bist nicht bang, davon zu sprechen? _Die Blinde_: Nein. Es ist so ferne. Das war eine andre. Die damals sah, die laut und schauend lebte, die starb. _Der Fremde_: Und hatte einen schweren Tod? _Die Blinde_: Sterben ist Grausamkeit an Ahnungslosen. Stark mu゚ man sein, sogar wenn Fremdes stirbt. _Der Fremde_: Sie war dir fremd? _Die Blinde_: --Oder: sie ists geworden. Der Tod entfremdet selbst dem Kind die Mutter.-- Doch es war schrecklich in den ersten Tagen. Am ganzen Leibe war ich wund. Die Welt, die in den Dingen bl鮬t und reift, war mit den Wurzeln aus mir ausgerissen, mit meinem Herzen (schien mir), und ich lag wie aufgew鮬lte Erde offen da und trank den kalten Regen meiner Tr舅en, der aus den toten Augen unaufh痧lich und leise str痏te, wie aus leeren Himmeln, wenn Gott gestorben ist, die Wolken fallen. Und mein Geh痧 war gro゚ und allem offen. Ich h痧te Dinge, die nicht h痧bar sind: die Zeit, die 魫er meine Haare flo゚, die Stille, die in zarten Gl舖ern klang, und f鮬lte: nah bei meinen H舅den ging der Atem einer gro゚en wei゚en Rose. Und immer wieder dacht ich: Nacht und: Nacht und glaubte einen hellen Streif zu sehn, der wachsen w鯝de wie ein Tag; und glaubte auf den Morgen zuzugehn, der l舅gst in meinen H舅den lag. Die Mutter weckt ich, wenn der Schlaf mir schwer hinunterfiel vom dunklen Gesicht, der Mutter rief ich: "Du, komm her! Mach Licht!" Und horchte. Lange, lange blieb es still, und meine Kissen f鮬lte ich verneinen,-- dann wars, als s臧 ich etwas scheinen: das war der Mutter wehes Weinen, an das ich nicht mehr denken will. Mach Licht! Mach Licht! Ich schrie es oft im Traum: Der Raum ist eingefallen. Nimm den Raum mir vom Gesicht und von der Brust. Du mu゚t ihn heben, hochheben, mu゚t ihn wieder den Sternen geben; ich kann nicht leben so, mit dem Himmel auf mir. Aber Sprech ich zu dir, Mutter? Oder zu wem denn? Wer ist denn dahinter? Wer ist denn hinter dem Vorhang?--Winter? Mutter: Sturm? Mutter: Nacht? Sag! Oder: Tag?... Tag! Ohne mich! Wie kann es denn ohne mich Tag sein? Fehl ich denn nirgends? Fragt denn niemand nach mir? Sind wir denn ganz vergessen? Wir?... Aber du bist ja dort; du hast ja noch alles, nicht? Um dein Gesicht sind noch alle Dinge bem鮬t, ihm wohlzutun. Wenn deine Augen ruhn und wenn sie noch so m魳 waren, sie k痓nen wieder steigen. ... Meine schweigen. Meine Blumen werden die Farbe verlieren. Meine Spiegel werden zufrieren. In meinen B魬hern werden die Zeilen verwachsen. Meine V㽷el werden in den Gassen herumflattern und sich an fremden Fenstern verwunden. Nichts ist mehr mit mir verbunden. Ich bin von allem verlassen.-- Ich bin eine Insel. _Der Fremde_: Und ich bin 魫er das Meer gekommen. _Die Blinde_: Wie? Auf die Insel?... Hergekommen? _Der Fremde_: Ich bin noch im Kahne. Ich habe ihn leise angelegt-- an dich. Er ist bewegt: seine Fahne weht landein. _Die Blinde_: Ich bin eine Insel und allein. Ich bin reich.-- Zuerst, als die alten Wege noch waren in meinen Nerven, ausgefahren von vielem Gebrauch: da litt ich auch. Alles ging mir aus dem Herzen fort, ich wu゚te erst nicht wohin; aber dann fand ich sie alle dort, alle Gef鮬le, das, was ich bin, stand versammelt und dr舅gte und schrie an den vermauerten Augen, die sich nicht r鮬rten. Alle meine verf鮬rten Gef鮬le.... Ich wei゚ nicht, ob sie Jahre so standen, aber ich wei゚ von den Wochen, da sie alle zur魬kkamen gebrochen und niemanden erkannten. Dann wuchs der Weg zu den Augen zu. Ich wei゚ ihn nicht mehr. Jetzt geht alles in mir umher, sicher und sorglos; wie Genesende gehn die Gef鮬le, genie゚end das Gehn, durch meines Leibes dunkles Haus. Einige sind Lesende 魫er Erinnerungen; aber die jungen sehn alle hinaus. Denn wo sie hintreten an meinen Rand, ist mein Gewand von Glas. Meine Stirne sieht, meine Hand las Gedichte in anderen H舅den. Mein Fu゚ spricht mit den Steinen, die er betritt, meine Stimme nimmt jeder Vogel mit aus den t臠lichen W舅den. Ich mu゚ nichts mehr entbehren jetzt, alle Farben sind 魫ersetzt in Ger舫sch und Geruch. Und sie klingen unendlich sch痓 als T痓e. Was soll mir ein Buch? In den B舫men bl舩tert der Wind; und ich wei゚, was dorten f鯝 Worte sind, und wiederhole sie manchmal leis. Und der Tod, der Augen wie Blumen bricht, findet meine Augen nicht.... _Der Fremde_ (leise): Ich wei゚. REQUIEM CLARA WESTHOFF GEWIDMET Seit einer Stunde ist um ein Ding mehr auf Erden. Mehr um einen Kranz. Vor einer Weile war das leichtes Laub ... Ich wand's: und jetzt ist dieser Efeu seltsam schwer und so von Dunkel voll, als tr舅ke er aus meinen Dingen zuk鮾ftige N臘hte. Jetzt graut mir fast vor dieser n臘hsten Nacht, allein mit diesem Kranz, den ich gemacht, nicht ahnend, da゚ da etwas wird, wenn sich die Ranken r鮾den um den Reifen; ganz nur bed鯝ftig, dieses zu begreifen: da゚ etwas nicht mehr sein kann. Wie verirrt in nie betretene Gedanken, darinnen wunderliche Dinge stehn, die ich schon einmal gesehen haben mu゚.... ... Flu゚abw舐ts treiben die Blumen, welche die Kinder gerissen haben im Spiel; aus den offenen Fingern fiel eine und eine, bis da゚ der Strau゚ nicht mehr zu erkennen war. Bis der Rest, den sie nach Haus gebracht, gerade gut zum Verbrennen war. Dann konnte man ja die ganze Nacht, wenn einen alle schlafen meinen, um die gebrochenen Blumen weinen. Gretel, von allem Anbeginn war dir bestimmt, sehr zeitig zu sterben, blond zu sterben. Lange schon, eh dir zu leben bestimmt war. Darum stellte der Herr eine Schwester vor dich und dann einen Bruder, damit vor dir w舐en zwei Nahe, zwei Reine, welche das Sterben dir zeigten, das deine: dein Sterben. Deine Geschwister wurden erfunden, nur, damit du dich dran, gew疰ntest und dich an zweien Sterbestunden mit der dritten vers疰ntest, die dir seit Jahrtausenden droht. F鯝 deinen Tod sind Leben erstanden; H舅de, welche Bl鯪en banden, Blicke, welche die Rosen rot und die Menschen m臘htig empfanden, hat man gebildet und wieder vernichtet und hat zweimal das Sterben gedichtet, eh es, gegen dich selbst gerichtet, aus der verloschenen B鮬ne trat. ... Nahte es dir schrecklich, geliebte Gespielin? war es dein Feind? Hast du dich ihm ans Herz geweint? Hat es dich aus den hei゚en Kissen in die flackernde Nacht gerissen, in der niemand schlief im ganzen Haus...? Wie sah es aus? Du mu゚t es wissen.... Du bist dazu in die Heimat gereist. * * * * * Du wei゚t, wie die Mandeln bl鮬n, und da゚ Seen blau sind. Viele Dinge, die nur im Gef鮬le der Frau sind, welche die erste Liebe erfuhr, wei゚t du. Dir fl鯧terte die Natur in des S魳ens sp舩d舂mernden Tagen so unendliche Sch痓heit ein, wie sonst nur selige Lippen sie sagen seliger Menschen, die zu zwein eine Welt haben und eine Stimme-- leiser hast du das alles gesp鯝t,-- (o wie hat das unendlich Grimme deine unendliche Demut ber鮬rt). Deine Briefe kamen von S魳en, warm noch von Sonne, aber verwaist,-- endlich bist du selbst deinen m魳en bittenden Briefen nachgereist; denn du warst nicht gerne im Gl舅ze, jede Farbe lag auf dir wie Schuld, und du lebtest in Ungeduld, denn du wu゚test: Das ist nicht das Ganze. Leben ist nur ein Teil ... Wovon? Leben ist nur ein Ton ... Worin? Leben hat Sinn nur verbunden mit vielen Kreisen des weithin wachsenden Raumes,-- Leben ist so nur der Traum eines Traumes, aber Wachsein ist anderswo. So lie゚est du's los. Gro゚ lie゚est du's los. Und wir kannten dich klein. Dein war so wenig: ein L臘heln, ein kleines, ein bi゚chen melancholisch schon immer, sehr sanftes Haar und ein kleines Zimmer, das dir seit dem Tode der Schwester weit war. Als ob alles andere nur dein Kleid war, so scheint es mir jetzt, du stilles Gespiel. Aber sehr viel warst du. Und wir wu゚ten's manchmal, wenn du am Abend kamst in den Saal; wu゚ten manchmal: jetzt m鼃te man beten; eine Menge ist eingetreten, eine Menge, welche dir nachgeht, weil du den Weg wei゚t. Und du hast ihn wissen gemu゚t und hast ihn gewu゚t gestern.... J鮾gste der Schwestern. Sieh her, dieser Kranz ist so schwer. Und sie werden ihn auf dich legen, diesen schweren Kranz. Kann's dein Sarg aushalten? Wenn er bricht unter dem schwarzen Gewicht, kriecht in die Falten von deinem Kleid Efeu. Weit rankt er hinauf, rings rankt er dich um, und der Saft, der sich in seinen Ranken bewegt, regt dich auf mit seinem Ger舫sch; so keusch bist du. Aber du bist nicht mehr zu. Langgedehnt bist du und la゚. Deines Leibes T鯝en sind angelehnt, und na゚ tritt der Efeu ein.... * * * * * Wie Reihn von Nonnen, die sich fuhren an schwarzem Seil, weil es dunkel ist in dir, du Bronnen. In den leeren G舅gen deines Blutes dr舅gen sie zu deinem Herzen; wo sonst deine sanften Schmerzen sich begegneten mit bleichen Freuden und Erinnerungen, wandeln sie wie im Gebet in das Herz, das, ganz verklungen, dunkel, allen offen steht. Aber dieser Kranz ist schwer nur im Licht, nur unter Lebenden, hier bei mir; und sein Gewicht ist nicht mehr, wenn ich ihn zu dir legen werde. Die Erde ist voller Gleichgewicht, deine Erde. Er ist schwer von meinen Augen, die daran h舅gen, schwer von den G舅gen, die ich um ihn getan; トngste aller, welche ihn sahn, haften daran. Nimm ihn zu dir, denn er ist dein, seit er ganz fertig ist. Nimm ihn von mir. La゚ mich allein! Er ist wie ein Gast.... Fast sch舂 ich mich seiner. Hast du auch Furcht, Gretel? Du kannst nicht mehr gehn? Kannst nicht mehr bei mir in der Stube stehn? Tun dir die F鼃e weh? So bleib, wo jetzt alle beisammen sind, man wird ihn dir morgen bringen, mein Kind, durch die entlaubte Allee. Man wird ihn dir bringen, warte getrost,-- man bringt dir morgen noch mehr. Wenn es auch morgen tobt und tost, das schadet den Blumen nicht sehr. Man wird sie dir bringen. Du hast das Recht, sie sicher zu haben, mein Kind, und wenn sie auch morgen schwarz und schlecht und lange vergangen sind. Sei deshalb nicht bange. Du wirst nicht mehr unterscheiden, was steigt oder sinkt; die Farben sind zu, und die T痓e sind leer, und du wirst auch gar nicht mehr wissen, wer dir alle die Blumen bringt. Jetzt wei゚t du das andre, das uns verst祊t, sooft wir's im Dunkel erfa゚t; von dem, was du sehntest, bist du erl痬t zu etwas, was du hast. Unter uns warst du von kleiner Gestalt, vielleicht bist du jetzt ein erwachsener Wald mit Winden und Stimmen im Laub.-- Glaub mir, Gespiel, dir geschah nicht Gewalt: dein Tod war schon alt, als dein Leben begann; drum griff er es an, damit es ihn nicht 魫erlebte. Schwebte etwas um mich? Trat Nachtwind herein? Ich bebte nicht. Ich bin stark und allein.-- Was hab ich heute geschafft? ... Efeulaub holt' ich am Abend und wand's und bog es zusammen, bis es ganz gehorchte. Noch gl舅zt es mit schwarzem Glanz. Und meine Kraft kreist in dem Kranz. SCHLUSSSTワCK Der Tod ist gro゚. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. INHALT DES ERSTEN BUCHES ERSTER TEIL Eingang Aus einem April Mondnacht Ritter M臈chenmelancholie Von den M臈chen I II Das Lied der Bilds舫le Der Wahnsinn Die Liebende Die Braut Die Stille Musik Die Engel Der Schutzengel Martyrinnen Die Heilige Kindheit Aus einer Kindheit Der Knabe Die Konfirmanden Das Abendmahl DES ERSTEN BUCHES ZWEITER TEIL Initiale Zum Einschlafen zu sagen Menschen bei Nacht Der Nachbar Pont du Carrousel Der Einsame Die Aschanti Der Letzte Bangnis Klage Einsamkeit Herbsttag Erinnerung Ende des Herbstes Herbst Am Rande der Nacht Gebet Fortschritt Vorgef鮬l Sturm Abend in Sk蚣e Abend Ernste Stunde Strophen Sturmnacht DES ZWEITEN BUCHES ERSTER TEIL Initiale Verk鮾digung Die heiligen drei K痓ige In der Certosa Das J鮾gste Gericht Karl der Zw痆fte von Schweden reitet in der Ukraine Der Sohn (und: So wurden wir vertr舫mte Geiger) Die Zaren Der S舅ger singt vor einem F鯝stenkind Die aus dem Hause Colonna DES ZWEITEN BUCHES ZWEITER TEIL Fragmente aus verlorenen Tagen Die Stimmen Von den Font舅en Der Lesende Der Schauende Aus einer Sturmnacht Die Blinde Requiem Schlu゚st魬k End of Project Gutenberg's Das Buch der Bilder, by Rainer Maria Rilke *** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DAS BUCH DER BILDER *** ***** This file should be named 34521-8.txt or 34521-8.zip ***** This and all associated files of various formats will be found in: http://www.gutenberg.org/3/4/5/2/34521/ Updated editions will replace the previous one--the old editions will be renamed. Creating the works from public domain print editions means that no one owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United States without permission and without paying copyright royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to copying and distributing Project Gutenberg-tm electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG-tm concept and trademark. Project Gutenberg is a registered trademark, and may not be used if you charge for the eBooks, unless you receive specific permission. If you do not charge anything for copies of this eBook, complying with the rules is very easy. You may use this eBook for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports, performances and research. They may be modified and printed and given away--you may do practically ANYTHING with public domain eBooks. Redistribution is subject to the trademark license, especially commercial redistribution. *** START: FULL LICENSE *** THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase "Project Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg-tm License (available with this file or online at http://gutenberg.org/license). Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg-tm electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your possession. If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a Project Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound by the terms of this agreement, you may obtain a refund from the person or entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph 1.E.8. 1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be used on or associated in any way with an electronic work by people who agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works even without complying with the full terms of this agreement. See paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm electronic works. See paragraph 1.E below. 1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the Foundation" or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection of Project Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual works in the collection are in the public domain in the United States. If an individual work is in the public domain in the United States and you are located in the United States, we do not claim a right to prevent you from copying, distributing, performing, displaying or creating derivative works based on the work as long as all references to Project Gutenberg are removed. Of course, we hope that you will support the Project Gutenberg-tm mission of promoting free access to electronic works by freely sharing Project Gutenberg-tm works in compliance with the terms of this agreement for keeping the Project Gutenberg-tm name associated with the work. You can easily comply with the terms of this agreement by keeping this work in the same format with its attached full Project Gutenberg-tm License when you share it without charge with others. 1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern what you can do with this work. Copyright laws in most countries are in a constant state of change. If you are outside the United States, check the laws of your country in addition to the terms of this agreement before downloading, copying, displaying, performing, distributing or creating derivative works based on this work or any other Project Gutenberg-tm work. The Foundation makes no representations concerning the copyright status of any work in any country outside the United States. 1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg: 1.E.1. The following sentence, with active links to, or other immediate access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear prominently whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work on which the phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the phrase "Project Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, performed, viewed, copied or distributed: This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org 1.E.2. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is derived from the public domain (does not contain a notice indicating that it is posted with permission of the copyright holder), the work can be copied and distributed to anyone in the United States without paying any fees or charges. If you are redistributing or providing access to a work with the phrase "Project Gutenberg" associated with or appearing on the work, you must comply either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 or obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg-tm trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9. 1.E.3. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted with the permission of the copyright holder, your use and distribution must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any additional terms imposed by the copyright holder. Additional terms will be linked to the Project Gutenberg-tm License for all works posted with the permission of the copyright holder found at the beginning of this work. 1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm License terms from this work, or any files containing a part of this work or any other work associated with Project Gutenberg-tm. 1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this electronic work, or any part of this electronic work, without prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with active links or immediate access to the full terms of the Project Gutenberg-tm License. 1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary, compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including any word processing or hypertext form. However, if you provide access to or distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format other than "Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official version posted on the official Project Gutenberg-tm web site (www.gutenberg.org), you must, at no additional cost, fee or expense to the user, provide a copy, a means of exporting a copy, or a means of obtaining a copy upon request, of the work in its original "Plain Vanilla ASCII" or other form. Any alternate format must include the full Project Gutenberg-tm License as specified in paragraph 1.E.1. 1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying, performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9. 1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works provided that - You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method you already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he has agreed to donate royalties under this paragraph to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid within 60 days following each date on which you prepare (or are legally required to prepare) your periodic tax returns. Royalty payments should be clearly marked as such and sent to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation at the address specified in Section 4, "Information about donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation." - You provide a full refund of any money paid by a user who notifies you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm License. You must require such a user to return or destroy all copies of the works possessed in a physical medium and discontinue all use of and all access to other copies of Project Gutenberg-tm works. - You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the electronic work is discovered and reported to you within 90 days of receipt of the work. - You comply with all other terms of this agreement for free distribution of Project Gutenberg-tm works. 1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project Gutenberg-tm electronic work or group of works on different terms than are set forth in this agreement, you must obtain permission in writing from both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and Michael Hart, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark. Contact the Foundation as set forth in Section 3 below. 1.F. 1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread public domain works in creating the Project Gutenberg-tm collection. Despite these efforts, Project Gutenberg-tm electronic works, and the medium on which they may be stored, may contain "Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate or corrupt data, transcription errors, a copyright or other intellectual property infringement, a defective or damaged disk or other medium, a computer virus, or computer codes that damage or cannot be read by your equipment. 1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all liability to you for damages, costs and expenses, including legal fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH DAMAGE. 1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a written explanation to the person you received the work from. If you received the work on a physical medium, you must return the medium with your written explanation. The person or entity that provided you with the defective work may elect to provide a replacement copy in lieu of a refund. If you received the work electronically, the person or entity providing it to you may choose to give you a second opportunity to receive the work electronically in lieu of a refund. If the second copy is also defective, you may demand a refund in writing without further opportunities to fix the problem. 1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS' WITH NO OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTIBILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE. 1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied warranties or the exclusion or limitation of certain types of damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement violates the law of the state applicable to this agreement, the agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or unenforceability of any provision of this agreement shall not void the remaining provisions. 1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in accordance with this agreement, and any volunteers associated with the production, promotion and distribution of Project Gutenberg-tm electronic works, harmless from all liability, costs and expenses, including legal fees, that arise directly or indirectly from any of the following which you do or cause to occur: (a) distribution of this or any Project Gutenberg-tm work, (b) alteration, modification, or additions or deletions to any Project Gutenberg-tm work, and (c) any Defect you cause. Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of electronic works in formats readable by the widest variety of computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from people in all walks of life. Volunteers and financial support to provide volunteers with the assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will remain freely available for generations to come. In 2001, the Project Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4 and the Foundation web page at http://www.pglaf.org. Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit 501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by U.S. federal laws and your state's laws. The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S. Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered throughout numerous locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email [email protected]. Email contact links and up to date contact information can be found at the Foundation's web site and official page at http://pglaf.org For additional contact information: Dr. Gregory B. Newby Chief Executive and Director [email protected] Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide spread public support and donations to carry out its mission of increasing the number of public domain and licensed works that can be freely distributed in machine readable form accessible by the widest array of equipment including outdated equipment. Many small donations ($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt status with the IRS. The Foundation is committed to complying with the laws regulating charities and charitable donations in all 50 states of the United States. Compliance requirements are not uniform and it takes a considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up with these requirements. We do not solicit donations in locations where we have not received written confirmation of compliance. To SEND DONATIONS or determine the status of compliance for any particular state visit http://pglaf.org While we cannot and do not solicit contributions from states where we have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition against accepting unsolicited donations from donors in such states who approach us with offers to donate. International donations are gratefully accepted, but we cannot make any statements concerning tax treatment of donations received from outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation methods and addresses. Donations are accepted in a number of other ways including checks, online payments and credit card donations. To donate, please visit: http://pglaf.org/donate Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works. Professor Michael S. Hart is the originator of the Project Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be freely shared with anyone. For thirty years, he produced and distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of volunteer support. Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed editions, all of which are confirmed as Public Domain in the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper edition. Most people start at our Web site which has the main PG search facility: http://www.gutenberg.org This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, including how to make donations to the Project Gutenberg Literary Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks.

18,973 words • 316h 13m read

— End of Das Buch der Bilder —

Book Information

Title
Das Buch der Bilder
Author(s)
Rilke, Rainer Maria
Language
German
Type
Text
Release Date
November 30, 2010
Word Count
18,973 words
Library of Congress Classification
PT
Bookshelves
DE Lyrik, Browsing: Literature, Browsing: Poetry
Rights
Public domain in the USA.